Bilder aus aller Welt 17-1900

Das Berliner Orient- Handelsmuseum, das vor kurzem seine Ausstellung unter der Protektion der türkischen Regierung im großen Hauptgebäude des Lehrterbahnhofs eröffnete, führt uns in seinen Möbeln, Teppichen, Decken, Vasen, Bildern, Waffen, Schnitz- und Filigranarbeiten u. s. w. die ganze Pracht des Orients vor Augen.

Alle die verschiedenen ausgestellten Gegenstände zeigen, wie bunt und farbig der Orientale sich sein Haus einzurichten und auszuschmücken versteht. In der Ausstattung der Räume und der Zusammenstellung der einzelnen Arbeiten hat die Direktion des Museums eine glückliche Hand verraten.

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Die besondere Aufmerksamkeit der Besucher erregen die getreu nachgebildeten orientalischen Interieurs, so vor allem das charakteristische Paschazimmer (vergl. untenstehende Abbildung).

Paschazimmer im neuen Berliner Orient-Handelsmuseum

Auf der Sparrenburg, einer Perle Westfalens, fand kürzlich in Gegenwart des Magistrats und der Stadtverordneten Bielefelds sowie der bisherigen Gemeindevertretung Gadderbaums die feierliche Uebergabe des größten Teils des Amtes Gadderbaum an die Stadt Bielefeld statt (vgl. Abb.). Hier durch wurden endlich die Verhandlungen zum Abschluß gebracht, die fast ein volles Jahrhundert, vom Jahr 1817 an, gedauert hatten. In das Gebiet der Stadt wurde auch die Sparrenburg aufgenommen, die schon dem großen Kurfürsten als Residenz gedient hatte. In dem Burghof hat auch Kaiser Friedrich III als Kronprinz im Jahr 1883 und Kaiser Wilhelm II 1897 die Huldigung der Stadt Bielefeld entgegengenommen.

Feierliche Uebergabe des Amtes Gadderbaum an die Stadt Bielefeld auf der Sparrenburg i. W.

Der Tag des deutschen Musikdirektorenverbandes der vor Ostern seine Sitzungen in der Berliner Schlaraffia abhielt(vergl. Abb.), war sehr zahlreich besucht. Von bekannten Berliner Kapellmeistern waren erschienen Thadewaldt, Eilenberg, Zimmer, Einödshofer, Baumann und Wanda, von auswärtigen Musikdirektoren Trenkler-Dresden, Sauer-Kreuznach, Woldert-Bad Elster u. a. Die Verhandlungen beschäftigten sich mit dem Plan eines eigenen Verbandsorgans, mit Verträgen zwischen Kapellmeister und Musiker und mit der gewichtigen Tantiemenfrage.

Hauptversammlung des Deutschen Musikdirektorenverbandes in der Berliner Schlaraffia

„Alles für die Buren“ ist die Devise des Komitees, dessen Mitglieder unser Bild zur Anschauung bringt, nämlich die Gräfin Brockdorff, Komteß Brockdorff, Frau von Hanstein, Frau von Witt, Erl. von Borcke, Frl. Rumbauer, Frau Dr. Zieler, Wilhelm Hegeler und Moritz Jaffé, den Besitzer einer reichhaltigen Privatgemäldegalerie. Der Besuch der Galerie war wochenlang äußerst rege, und die Gräfinnen Brockdorff, die die liebenswürdigen Kassiererinnen abgaben, konnten der guten Sache mehrere tausend Mark zuführen.

Berlin im Dienst der Wohltätigkeit – Sitzung des Burenkomitees in der Jafeégalerie

Dieser Artikel erschien zuerst 1900 in Die Woche.