Das neuerbaute Schloß Colmar-Berg in Luxemburg – in das der leidende Großherzog Wilhelm von Luxemburg mit seiner Familie jetzt übersiedeln wird.
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Der luxemburgische Hof wohnte aus Gesundheitsrücksichten seit 1870 in Schloß Hohenburg in Oberbayern. Denn der jetzt 59 Jahre alte Großherzog Wilhelm ist durch Schlaganfälle völlig gelähmt und des Gehörs, der Sprache und des Verstandes beraubt; er braucht einen abgelegenen Aufenthaltsort und lebte daher in dem stillen Bergschloß. Die jetzige Übersiedlung der gesamten großherzoglichen Familie nach Luxemburg erfolgt, weil die Abwesenheit seiner Gemahlin, die die Regentschaft für die 17 Jahre alte Erbgroßherogin Maria fuhrt, mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft war. Da die Großherzogin Maria Anna sich aber von ihrem trauten Gemahl nicht trennen will, wurde ein Schloß abseits von der luxemburgischen Hauptstadt gebaut, wohin das gesamte Hoflager jetzt übersiedelt.
Dieser Artikel erschien zuerst in Reclams Universum Weltrundschau vom 25. September – 1. Oktober 1911.