Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim

Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim

Architekt: Professor Bruno Schmitz in Charlottenburg. Im öffentlichen Leben der grösseren badischen Städte spielen die Festhallen eine bedeutsame und vielseitige Rolle. Sie sind die Stätte aller grösseren und feierlicheren Veranstaltungen und wenn es gilt, eine grosse politische oder andere Versammlung abzuhalten, durch ein Bankett eine berühmte Persönlichkeit oder ein Ereigniss zu feiern, wenn die Pflege der Musik die Schaaren zusammenführt oder eine Vereinsveranstaltung allgemeiner Art die Brudervereine des Landes zusammenruft, so öffnen sie ihre weiten gastlichen Hallen den zahlreichen Besuchern und sind so der Ort für ein gutes Theil der öffentlichen Angelegenheiten der Stadt und des Landes.

Bei dieser allgemeinen Bedeutung kann es nicht auffallen, wenn einzelne der grösseren Städte des badischen Grossherzogthums schon verhältnissmässig früh dazu schritten, Festhallen zu errichten. Schon Ende der vierziger Jahre, 1846 begonnen, entsteht nach den Plänen Eisenohrs die Kunst- und Festhalle in Freiburg im Breisgau mit ihrer schönen Raumwirkung. Nach ihr aber scheint eine Pause von fast 30 Jahren eingetreten zu sein, denn erst Mitte der siebziger Jahre, wenn wir nicht irren, aus Anlass eines Sängerfestes, unternimmt es die Residenzstadt Karlsruhe, neben dem kurz vorher errichteten städtischen Vierordtbad und im Anschluss an ihren prächtigen Stadtgarten eine Festhalle nach den Plänen von Joseph Durm zu errichten, ein glänzendes, festlich heiteres Bauwerk von grossem Wurf und glücklicher Grundrisshauptanordnung. Es liegt unzweifelhaft ein ungewöhnlicher Sinn für festliche Grösse in dem Gedanken, die beiden Säle des Baues so anzuordnen, dass der kleine Konzertsaal sich quer vor die Längsaxe des grossen lagert, in seiner um ein Stockwerk erhöhten Lage mit dem Hauptsaal durch eine breite Freitreppe verbunden ist und so bei grossen Veranstaltungen eine Saalflucht von eindruckvoller Grossartigkeit ergiebt. Die Fassade des kleinen Festsaales wendet sich gegen den See des Stadtgartens; ein grosser, triumphbogenartiger Mittelbau beherrscht sie; von der Höhe des Saalfussbodens führt, wie im Inneren zum grossen Saal, so im Aeusseren zum See eine breite Freitreppe hinab. Das Portal ist mit bildnerischem und malerischem Schmuck reich bedacht; in seiner Zusammenwirkung mit den geschickt angeordneten Blumenparterres zwischen Treppe und Seerand ist es im Sommer, wenn tausendfarbiger Blüthen- und Blumenschmuck die Bäume und den Rasen bedeckt, wenn das Weiss der Steine, das Gold der Ornamente und die Farben des Tympanongemäldes sich im See spiegeln, von entzückender Wirkung.

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Hier liesse sich ein Sommernachtstraum träumen. Als der Meister das schuf, mag er wohl an Tizian’sche Feste oder an die dekorativen Meisterstücke des Paul Veronese gedacht haben. Leider wird diese Gunst der Verhältnisse in den seltensten Fällen für festliche Veranstaltungen ausgenutzt und selbst bei Festen der Künstlerkreise wusste man mit ihnen nichts anzufangen. Und doch, welches berauschende Bild müsste z. B. ein Festzug gewähren, der sich im grossen Saale entwickelt, zum kleinen hinaufsteigt, im fluthenden Sonnenlicht, das auf der farbigen Pracht der Kostüme ruht, über die Freitreppe zum See hinabschreitet, diesen umkreist und in das Gebäude zurückkehrt. Welchen zauberhaften Eindruck müsste ein Nachtfest ausüben, das sich beim Scheine des Mondes, der Fackeln und des elektrischen Lichtes vom Saal zum See abspielt. Es gehört freilich ein Makart dazu einen solchen Zug, ein solches Fest zu entwerfen und zu ordnen. Ihn aber besitzt Karlsruhe in der Person Ferdinand Kellers. Doch zurück zur Wirklichkeit. Wir wollten mit dieser kleinen Abschweifung nur andeuten, dass es nicht genügt, dass ein Bauwerk vorhanden ist, sondern dass es auch im Sinne seines künstlerischen Urhebers benutzt werden muss, wenn es seinen Zwecken wirklich dienen soll.

Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim
Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim

Ein Jahrzehnt später, im Jahre 1886, folgt der Festhalle in Karlsruhe, aus Anlass des 500jährigen Jubiläums der Universität Heidelberg, eine Festhalle in dieser Stadt, freilich ein nur vorübergehender Holzbau, da dem Architekten, wieder Joseph Durm, die schwierige, aber wohl bemeisterte Aufgabe gestellt war, mit einer Summe von nur 65 000 M. eine Halle mit 4800 qm Grundfläche für 5000 Personen zu errichten. Vor einigen Jahren nahm dann die Stadt Mannheim die Vorarbeiten zu einem Festsaalbau auf und in diesen Tagen regt es sich auch in Konstanz, wo man beabsichtigt, ans dein durchgehenden Fremdenverkehr der Sommermonate einen Nutzen zu ziehen und ein Festspielhaus für Musteraufführungen hervorragender Musikwerke zu errichten.

In Mannheim waren die Vorberathungen der Festhallenfrage lange Zeit durch die Platzfrage hingezogen. Die oberrheinische Handelsstadt besitzt in günstiger Lage den in seinen Grössenverhältnissen etwas reichlich bemessenen Wasserthurmplatz, auf welchem bis heute nur der Halmhuber’sche Wasserthurm steht und der in seiner Umgebung nur theilweise bebaut ist. Es bestand nun einige Zeit der Gedanke, aus Wasserthurm und Festhalle eine Baugruppe inmitten des Platzes zu schaffen, welche einmal die Bestimmung gehabt hätte, den erdrückenden Eindruck der Baumasse des Wasserthurmes auf die architektonische Umgebung zu mildern, und welche zweitens vielleicht geeignet gewesen wäre, das übergrosse Maass der Platzverhältnisse zu mässigen. Man entschied sich aber nicht für die Verfolgung dieses Gedankens, sondern als man, auf dem Wege eines engeren Wettbewerbes, in der Person des Hrn. Prof. Bruno Schmitz in Charlottenburg einen Künstler gewonnen hatte, von welchem man nach seiner künstlerischen Vergangenheit wohl voraussetzen konnte, dass er Verhältnisse grössten Maasstabes zu bemeistern imstande wäre, wies man als endgiltigen Bauplatz für die geplante Festhalle ein am Rande des Wasserthurm- oder Friedrichsplatzes gelegenes, ein ganzes Häuserviereck umfassendes Gelände an und übertrug dem Künstler zugleich die Aufgabe, im Zusammenhange mit dem Festhallenbau die Platzwandungen zu entwerfen und den Versuch zu unternehmen, den Platz selbst durch entsprechende Gliederungen in seinem Gesammteindruck so zu mässigen, dass für die an seiner Peripherie zu errichtenden Gebäude eine unbeeinträchtigte Wirkung erwartet werden konnte. Der erste Theil dieser grossartigen und im höchsten Grade anziehenden Aufgabe liegt in dem nachfolgend zu besprechenden Entwurf für die Festhalle vor, auf den zweiten Theil, auf die Platzgestaltung, hoffen wir zu gelegener Stunde, wenn die vorläufige künstlerische Gedankenarbeit zu einem positiven Niederschlag geführt hat, zurückkommen zu können.

Festhalle für Mannheim - Maasstab 1 zu 600
Festhalle für Mannheim – Maasstab 1 zu 600
Festhalle für Mannheim
Festhalle für Mannheim

Der Plangestaltung der Festhalle ist eine vorläufige Bausumme von 1 500 000 M. zugrunde gelegt. Das organische Gefüge der Anlage ist aus den beistehenden Grundrissen und Schnitten ersichtlich. Ihre beiden Hauptbestandtheile sind die grosse Halle für 5000 Sitze und der kleine Konzertsaal. Der Hauptgedanke des Grundrisses besteht darin, mittels des Orchesterpodiums der grossen Halle eine organische Verbindung dieses Raumes mit dem im I. Obergeschoss gelegenen kleineren Konzertsaale herzustellen. Neben der Grossartigkeit des Gesammteindruckes wird dadurch eine erleichterte gemeinsame Benutzung erzielt, während gleichwohl auch wieder eine Abtrennung beider Säle möglich ist. Als besonders glücklich der Gedanke bezeichnet werden, das Gebäude so zu lagern, dass die Front des kleinen Konzertsaales gegen den Platz, also gegen die Hauptverkehrsstrasse liegt und dass es so möglich wurde, unter dem erhöhten Saale die geräumigen Garderoben, diesen wunden Punkt aller grossen Versammlungsräume, anzulegen. Aus dem das ganze Saalerdgeschoss einnehmenden Garderobenvestibül vermitteln zwei je 7,5 m breite seitliche Durchgangshallen den Zugang zur grossen Halle und je 2,5 m breite Treppenaufgänge den Zugang zu den Gallerien. Durch vier etwa 3 m breite Haupttreppen gelangt man zu dem oberen kleinen Konzertsaal. Die grosse Halle besitzt jedoch nicht allein die nach der Garderobe führenden Ausgänge, sondern bei Veranstaltungen, welche keinen Garderobenzwang vorsehen, sowie im Falle der Noth sind noch 3 unmittelbar ins Freie führende Ausgänge an den Seiten und am Halbrund angeordnet und es dienen zu einer schnellen Entleerung der Gallerien die Treppen am Scheitel- und am Fusspunkte dieses Halbrundes. Für die Mitwirkenden bei Konzerten und Aufführungen aller Art ist ein besonderer Eingang mit Garderobe im linken Risalit der Vorderfront geschaffen. Die Tagesrestauration nimmt den ganzen rechten Flügelbau ein und ist sowohl von der Strasse wie auch vom Hauptvestibül unmittelbar zugänglich. Die geräumige, gut beleuchtete, 3,65 m hohe Küche liegt im Untergeschoss des rechten Flügelbaues; sie ist mit dem grossen Saalbuffet unter dem Orchesterpodium durch eine 2,5 m breite Treppe verbunden. 6 Aufzüge und eine Wirthschaftstreppe vermitteln den Speisen- und Getränkeverkehr sowohl mit der Tages-Restauration wie mit dem kleinen Konzertsaal, falls dieser zu Festessen benutzt wird. Die Nebenräume sind in der üblichen Trennung reichlich und zweckmässig angelegt. Die Wohnung des Wirthes und die Räume für die Dienerschaft befinden sich über der Tagesrestauration und im Dachgeschoss.

Ueber die Raumverhältnisse der beiden Säle und über ihre Akustik entnehmen wir dem dem Entwurf beigefügten Erläuterungsbericht, dass die grosse Halle einschl. Orchesterpodium 47 m lang und 25 m breit ist; die Seitenhallen haben 6 und 8 m Breite. Da sich das Podium um 9 m vorschiebt, so entsteht von Vorderkante Orchester bis zum letzten Sitze im freien Raum eine Entfernung von 38 m, in den Seitenschiffen und den darüber liegenden Emporen eine solche von etwa 44 m, durchaus zulässige Maasse, wenn man erwägt, dass der Scheitel der gewölbten Decke nur 17 m hoch liegt und sämmtliche Decken bei vorsichtiger akustischer Berücksichtigung ihrer architektonischen und ornamentalen Gliederung aus Drahtputz hergestellt werden, welchem mit Recht Resonnanz-Eigenschaften zugesprochen werden. Die Seitenschiffe sind etwas über den Saalboden erhöht. – Der kleinere Saal hat lichte Maasse von 19:46 m, bei 3 m Emporentiefe. Der Scheitel der gewölbten Decke liegt 16 m hoch. Auch hier sind alle Vorkehrungen getroffen, welche günstige akustische Verhältnisse erhoffen lassen. – (Schluss folgt.)

Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim.

Architekt: Professor Bruno Schmitz in Charlottenburg (Schluss.)

Bei der Grösse des Wasserthurmplatzes sah sich der Künstler für die Gestaltung des Aufbaues des Entwurfes vor strenge Bedingungen gestellt, wollte er die monumentale Wirkung seines Werkes nicht preisgeben. Und diese Bedingungen waren möglichste Einfachheit des Architekturmotives der dem Platze zugewendeten Fassade und möglichst grosse Führung der Umrisslinie. In der Verfolgung der letzteren Bedingung ist er so weit gegangen, bei dieser Fassade auf jeden in die Höhe ragenden thurmartig oder anders gearteten Aufbau zu verzichten, weil er sich mit Recht sagen musste, dass selbst bei den grösstmöglichsten Abmessungen keiner dieser Aufbauten imstande wäre, mit der gewaltigen Masse des Wasserthurmes in eine harmonische Wechselbeziehung zu treten, sondern dass der in sich noch so wuchtige Aufbau gegen den Wasserthurm zu schwacher Erscheinung zurücktreten müsse. Aus diesen Erwägungen ist das künstlerische Bild entstanden. Es ist der ungekünstelte und wahre Ausdruck des inneren Organismus der Anlage.

Festhalle für Mannheim - Querschnitt
Festhalle für Mannheim – Querschnitt
Festhalle für Mannheim - Längsschnitt
Festhalle für Mannheim – Längsschnitt
Festhalle für Mannheim - Hauptfassade
Festhalle für Mannheim – Hauptfassade

Das bestimmende Motiv für die Hauptfront am grossen Friedrichsplatze ist der kleine Konzertsaal, der sich in seiner vollen Länge an diesem Platze entwickelt. Mit den neben ihn gelagerten beiden kleineren Baugruppen, deren eine den Versammlungssaal enthält, während die andere den Wirthschaftsflügel bildet, mit dem gebrochenen Dache und der dadurch entstehenden weichen Umrisslinie bildet er eine abgeschlossene Gruppe von grosser Fernwirkung, der indess das für die Nahwirkung berechnete feine Detail nicht mangelt. Ein fünftheiliges Architektursystem von 8,5 m Axenweite und von schlichtester Haltung sucht sich neben dem Koloss des Wasserthurmes in breit gelagerter Masse zur Geltung zu bringen. Jedes diese Breitenentwicklung unterbrechende Motiv ist grundsätzlich ausgeschlossen und dieser Grundsatz hat auch dazu geführt, die bei einer so grossen Baugruppe doch nicht gern entbehrten hochragenden Thürme an die rückwärtige Front, gegen den geplanten Garten, an die beiden Seiten des beginnenden Halbrundes, über die Seiteneingänge der grossen Halle zu versetzen.

Die ornamentalen Einzelheiten sind auf wenige charakteristische und eine Nahwirkung ermöglichende Punkte wie auf die Verdachungen und die Attika der vorgelagerten Kolonnade, auf die Giebelfelder der Flügelbauten usw. beschränkt. Sonst überall grösste Einfachheit bei möglichster Erhaltung der Fläche, soweit die Forderungen von Licht und Verkehr dies zuliessen.

Von günstigster Wirkung glauben wir wird das Vorziehen der Flügelbauten und das Vorlagern der Kolonnade sein. Die Seitenfassaden und die vorstehend mitgetheilte Ansicht des Halbrundes zeigen in grossen Zügen mit der Hauptfront übereinstimmende Architekturmotive. Durch eine grosse Nischenentwicklung ist der Kopfpunkt des Halbkreises ausgezeichnet. Die das Halbrund einrahmenden und überragenden Thürme bringen diesen Theil des Baues zu einer malerischen, in sich abgeschlossenen Wirkung.

Als Material für die Hauptfassade und die architektonischen Gliederungen der übrigen Ansichten ist ein grünlicher Sandstein von warmem Tone gewählt. Der Künstler gedachte an den Seiten- und an der Rückfront eine charakteristische Wirkung dadurch zu erzielen, dass in der Fläche neben den Haustein der Putz in seiner eigenartigen Färbung und in entsprechender Flächenbehandlung tritt. Die Dächer sind mit rothen Pfannen belegt angenommen; die beiden Thürme sollen vom Hauptgesims ab eine Kupferhaut auf Holz und auf Eisenkonstruktion erhalten, die ihrerseits auf die Stützen des Hallendaches aufsetzt. An der Hauptfassade werden figurale und ornamentale Einzelheiten durch Vergoldung ausgezeichnet, sodass aus diesem Gold, aus dem warmen Graugrün des Steines, aus dem Roth der Dachflächen, aus dem Grün der gärtnerischen Umgebung und aus dem Blau der Luft eine festliche Farbenwirkung heiteren Charakters wohl zu erwarten ist,

Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim
Der Ausführungs-Entwurf zu einer Festhalle für Mannheim

In konstruktiver Hinsicht ist noch zu erwähnen dass die Dächer und Decken für die Haupsäle in Eisen derart angenommen sind, dass die Decken als Drahtputzausführung mit Eiseneinlagen erstellt werden. Erfahrungsgemäss fördert eine derartige Deckenkonstruktion die Hörsamkeit, ohne die Eigenschaft monumentaler Dauerhaftigkeit zu verlieren.

Da die Festhalle schon im Sommer des Jahres 1901 einem grossen Sängerfeste als Feststätte dienen soll, so wird es in der bis dahin verbleibenden nur kurzen Spanne Zeit nicht möglich sein, sie in allen ihren Theilen zu vollenden. Insbesondere wird die dekorative malerische Ausschmückung erst nach diesem Zeitpunkte vorgenommen werden können. Dass auch sie der grossen Auffassung des Gesammtentwurfs entsprechen wird, dafür hat 1896 die dekorative Behandlung der Kuppelhalle des Berliner Hauptausstellungs-Gebäudes, ein dekoratives Meisterstück ersten Ranges, einen unanfechtbaren Beweis geliefert. Es wird ein hervorragendes Werk moderner Baukunst sein, welches am Anfange des neuen Jahrhunderts die bauliche Entwicklung der aufblühenden oberrheinischen Handelsstadt Mannheim einleitet.

Dieser Artikel erschien zuerst am 22. & 26.04.1899 in der Deutsche Bauzeitung, er war gekennzeichnet mit „H.“.