Pflegemütter im Tierreich

Pflegemütter im Tierreich! Es klingt fast wie ein Scherz aber zahlreiche Beispiele geben Zeugnis, wie treu viele Tiere die ihnen anvertrauten Jungen behüten und beschützen.

Namentlich weibliche Tiere haben den Trieb, sich kleiner verwaister Wesen anzunehmen. Dabei kommen die sonderbarsten Freundschaften vor. So zeigt unser zweites Bild eine Hündin, die drei kleine Marder adoptiert hat.

Dies ist ein historischer Text, welcher nicht geändert wurde, um seine Authentizität nicht zu gefährden. Bitte beachten Sie, dass z. B. technische, wissenschaftliche oder juristische Aussagen überholt sein können. Farbige Bilder sind i. d. R. Beispielbilder oder nachcolorierte Bilder, welche ursprünglich in schwarz/weiß vorlagen. Bei diesen Bildern kann nicht von einer historisch korrekten Farbechtheit ausgegangen werden. Darüber hinaus gibt der Artikel die Sprache seiner Zeit wieder, unabhängig davon, ob diese heute als politisch oder inhaltlich korrekt eingestuft würde. Lokalgeschichte.de gibt die Texte (zu denen i. d. R. auch die Bildunterschriften gehören) unverändert wieder. Das bedeutet jedoch nicht, dass die darin erklärten Aussagen oder Ausdruckweisen von Lokalgeschichte.de inhaltlich geteilt werden.

Und sonst sind Hund und Marder doch nicht gut Freund. Manchmal geht das Bemutterungsgefühl so weit, daß eine Mutter mit ihrer eigenen Kinderschar nicht zufrieden ist, sondern noch fremde Junge zu den eigenen pflegt. Namentlich bei Katzen kann man diese Zärtlichkeit häufig beobachten. Eine Katzenmutter ist eine ideale Pflegemutter. Mag sie auch mit Nachkommenschaft reichlich gesegnet sein – was ja meist der Fall ist – so adoptiert sie doch noch gern fremde Junge.

Kalb und Füllen als Pferdegeschwister
Wie eine Hündin drei kleine Marder nährt

Auch unter den Pferden giebt es gute Pflegemütter, wie unser erstes Bild zeigt. Zutraulich drängt sich das Kalb an die gutmütige Mutterstute. Das Füllen scheint mit dem Familienzuwachs auch zufrieden zu sein. Wenn es seinen neuen Kameraden auch ein wenig verwundert betrachtet, so protestiert es doch nicht mehr gegen den Eingriff in seine Rechte.

Dieser Artikel erschien zuerst am 08.04.1901 in Die Woche.