Die evangelische Garnisonkirche in Hannover

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Portale des Querschiffs

Architekt: Prof. Christoph Hehl in Charlottenburg.

Am 5. April 1892 wurde, nachdem am 31. März 1891 der erste Spatenstich geschehen war, der Grundstein zum Bau der evangelischen Garnisonkirche der Haupt- und Residenzstadt Hannover gelegt, und als sich im Mai des Jahres 1896 die Pforten der in allen ihren Theilen fertigen Kirche der festlichen Schaar der zur Einweihung des neuen Gotteshauses Herbeigeströmten öffneten, da war die niedersächsische Kunst um ein Werk bereichert, welches in einer Denkschrift mit Recht nicht nur als ein Bau auf, sondern als ein Werk aus niedersächsischem Boden erstanden bezeichnet werden durfte, als ein Spiegel des niedersächsischen Charakters, „wie er sich scharfsinnig, gewissenhaft, mehr verständig, als im Gefühle lebend, geschmackvoll, gründlich und in der feineren Ausführung unübertrefflich in den Kunstschöpfungen des Mittelalters offenbart“.

Die evangelische Militäremeinde in Hannover, die im Jahre 1867 auf Befehl des Königs Wilhelm von Preussen errichtet wurde, musste sich bis zur Vollendung des neuen Hauses zur Abhaltung ihrer Gottesdienste der Kirche des kgl. Schlosses bedienen, die für die grosse Militärgemeinde viel zu beschränkt war und deren Unzulänglichkeit im Laufe der Jahre und gegen Ausgang des achten Jahrzehntes in so drückender Weise empfunden wurde, dass die Frage eines neuen Gotteshauses nicht mehr von der Hand gewiesen werden konnte. In dieser Erkenntniss bewilligte der Deutsche Reichstag die nöthigen Mittel und im Spätherbste des Jahres 1890 wurde von der Stadt Hannover der Bauplatz für Kirche und Pfarrhaus erworben. Mit der Aufstellung des Entwurfes wurde der Architekt Christoph Hehl in Hannover, der sich bereits durch eine Reihe vortrefflicher Schöpfungen der Baukunst ausgezeichnet hatte, betraut und mit welchem hervorragenden künstlerischen Erfolge er das Werk schuf, davon mögen die diesen Ausführungen beigegebenen zahlreichen Abbildungen beredtes Zeugniss ablegen.

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Nicht unerhebliche und den Fortgang des Baues verzögernde Schwierigkeiten bereiteten die Gründungsarbeiten, da in früheren Zeiten an der Baustelle ein Gewässer vorhanden war, welches besondere Vorsichtsmaassregeln nöthig machte. Auf seinen Fundamenten erhebt sich der Bau als eine dreischiffige Basilika, deren Stützen abwechselnd als Säulen und Pfeiler gebildet sind. Im Osten durchquert ein Querschiff die Längsentwicklung, im Westen lagert sich dem Hause eine Thurmhalle vor. Das Mittelschiff und das Querschiff sind mit flacher Decke in Holz ausgeführt, die Seitenschiffe sind gewölbt. Letztere sind im Anschluss an verwandte Bauten des Mittelalters über das Querhaus um zwei Systeme hinausgeführt, wodurch im Süden eine Sakristei, im Norden eine Kaiserloge gebildet werden konnte. Zwischen diesen Räumen und dem Querschiff vermitteln Wendeltreppen den Zugang zu den mit Ausnahme der Orgelempore ausschliessl. im Querschiff angelegten Emporen. – Das Aeussere bietet sich als eine das Innere zu wahrem Ausdruck bringende reiche Baugruppe dar. Die Westfront ist in 3 Zonen gegliedert: in das Erdgeschoss mit Vorhalle und 3 Portalen, in das zweite Geschoss mit Rose und Orgeltribüne, und in das dritte Geschoss mit der Glockenstube, die durch ein Satteldach abgedeckt ist und die beiden hier noch viereckigen, in den weiteren Geschossen achteckigen Thürme mit spitzem Helm mit einander verbindet. Diese Gliederung von Thürmen und Zwischenbau ist verwandten mittelalterlichen Beispielen des XII. Jahrhunderts nachgebildet. Mit der Entfaltung eines reicheren Glanzes im XII. Jahrhundert erhob sich im wirksamen Gegensatz zu den beiden Thürmen der Westfronten der Gotteshäuser über der Vierung ein achtseitiger Aufbau, wie ihn z. B. Königslutter und St. Godehard in Hildesheim zeigen. Dieses Motiv wurde vom Künstler der Garnisonkirche wieder verwendet und über ihrer mächtigen Vierung steigt ein achtseitiger Kuppelthurm hoch, welcher durch Doppelfenster gegliedert ist, die mit den ähnlichen Bildungen des obersten Thurmgeschosses Verwandtschaft zeigen. Das glückliche Massenverhältniss, welches zwischen diesem Kuppelaufbau und den Thürmen, sowie zwischen diesen drei Bautheilen und der ganzen Anlage waltet, lässt sich aus der umstehenden Vorderansicht des Gotteshauses wohl erkennen.

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Ansicht des Inneren
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Ansicht des Inneren
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover

Ausser den halbrunden Ausbauten, den Portalen und Fenstern dienen zur Gliederung der Massen nur Lisenen und Bogenfriese, welche die in unregelmässigem und verfugtem Mauerwerk erstellten Flächen theilen und umrahmen. Ein reicher Schmuck wurde den Portalen zugewendet. „Die Stätte, wo Irdisches und Göttliches, wo das Reich der Sünde und des Kampfes und das Reich Christi, des Friedens, sich räumlich von einander scheidet, die Stätte, wo dem Eintretenden die Stimme des Heilandes entgegen zu rufen scheint: „Ich bin die Thür; so jemand durch mich eingehet, der wird selig werden“, Joh. X. 9, ist zu allen Zeiten kirchlicher Kunst von den Baumeistern als besonderer Glanzpunkt künstlerischer Ausschmückung behandelt.“ So ist es auch hier der Fall. Das Hauptportal (die Steinmetz- sowie die ornamentalen Arbeiten dieses und der übrigen Portale durch Steinbruchbesitzer Christian Mensing in Bredenbeck am Deister) ist durch eine dreifache Abstufung mit Säulen gegliedert. Das halbkreisförmige Tympanon zeigt den in der Mandorla thronenden Weltenrichter (Bildhauer Prof. C. Dopmeyer in Hannover). Die Thurmportale sind in einfacherer Weise lediglich ornamental behandelt. Reichere Ausbildung haben wieder die Querschiffportale erfahren. Das nördliche ist das einfachere, das südliche das reichere. Gleich dem Hauptportal ist ersteres durch dreifache Abstufung mit Säulen gegliedert, im Aeusseren aber viereckig umrahmt. Das Tympanon enthält das von zwei Engeln angebetete Lamm der Offenbarung (Bildhauer Dopmeyer). Das Löwenportal der Südseite des Querschiffes ist das bedeutendste der Kirche. Löwe und Stier tragen die den Eingang umrahmenden vorderen Säulen, während das Säulenpaar der zweiten Abstufung auf würfelförmigen Basen aufsetzt. Reich ornamentirt sind Schäfte und Bogenprofile, reich gefüllt durch die Darstellung von Moses mit Aron und Hur das Tympanon (Bildhauer Dopmeyer). In die Reihe der Schmuckportale tritt ausser den hier genannten noch das Kaiserportal vor der entsprechenden Loge. Mit der zu ihm emporführenden Treppe, die durch eine ornamentirte Brüstung bereichert ist, mit der im Halbkreis vorspringenden, auf Säulchen ruhenden und durch eine Zwerggallerie begrenzten Plattform, mit seiner feinen Säulenumrahmung der Oeffnung tritt es gleichwerthig in die Reihe der Schmuckportale der Kirche.

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Grundrisse
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Grundrisse
Thurmansicht
Thurmansicht
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Schnitt
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Schnitt

Einen hervorragenden und erlesenen Schmuck der Portale bilden die in ihren Füllungen mannichfach gegliederten Thüren (Kunsttischlerei von F. Bähre jr. in Linden bei Hannover), deren reiche, dunkle Schnitzereien durch vergoldeten Metallbeschlag (nach Modellen von Prof. Dopmeyer gegossen von O. Hägemann in Hannover) gehoben werden. Durchweg verschieden in der Theilung, deuten sie mit ihren Löwenköpfen und Metallknöpfen, in der monumentalen Schwere ihrer Ausbildung an, dass sie nicht nur Einlass für den Gläubigen, sondern auch Schutz für den Hilfesuchenden bieten wollen. So durchwebt allenthalben eine sinnreiche und poetische Symbolik die Kunstformen und macht die wenigen Stellen, auf die der Schmuck mit Feingefühl vertheilt ist, zu Brennpunkten der künstlerischen Beurtheilung. Eine interessante Fortsetzung findet die bilder- und beziehungsreiche Symbolik im Inneren. –

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Portale des Querschiffs
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Portale des Querschiffs

Das Innere des Gotteshauses ist von grosser Raumwirkung; der Querschnitt des Mittelschiffes und sein Verhältniss zu den Seitenschiffen sind harmonisch und wohl abgewogen, die Steigerung der Kunstmittel gegen den Chor ist stetig und zu sicherer Wirkung führend. In der Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel hat die übliche Tradition gewaltet, während in der Anordnung der Sitze dem Hör- und Sehbedürfniss der Gemeinde-Mitglieder soweit Rechnung getragen ist, dass sämmtliche Sitze in dem den vollen freien Ausblick gewährenden Mittelschiff angeordnet und die Seitenschiffe nur als Gänge verwendet wurden. So ist der Charakter der Kirche als Predigtkirche gewahrt geblieben.

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Kapitelle des Langhauses
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Kapitelle des Langhauses
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover

Die Trennung der Schiffe erfolgt durch eine Stützenstellung, die zumtheil aus Pfeilern mit quadratischem Querschnitt, zumtheil aus Säulen besteht. An den Kapitellen dieser Stützen, von welchen wir einige awiedergeben, entwickelt sich ein unerschöpflicher Reichthum einer feinen und beziehungsreichen Ornamentik. Die Kapitelle sind in ihrem ornamentalen Schmuck von dem leider verstorbenen Bildhauer Robert Dag in Hannover, in ihrem figürlichen von den Bildhauern Prof. Dopmeyer und Gundelach in Hannover modellirt; in Sandstein ausgehauen wurden sie durch Wallbrecht & Rusch in Hannover. An den Kapitellen im Chor sind die Propheten des Alten und des Neuen Testamentes dargestellt, an den Säulen des nördlichen Kreuzschiffes die vier Tageszeiten und die vier Paradiesflüsse. An der Nordseite des Mittelschiffes folgen an der nächsten Säule die vier letzten Dinge: Tod, Gericht, Himmel und Hölle; an einem weiteren Kapitell sind die vier Kardinaltugenden dargestellt: Gerechtigkeit, Klugheit, Mässigkeit und Tapferkeit. Die Symbolik spinnt sich fort in den vier Lebensaltern, den vier Fakultäten, den vier Elementen, den vier Temperamenten, den vier Jahreszeiten, vier Winden usw. Es walten zwischen den Köpfen einiger Kapitelle porträtartige Beziehungen mit der Baukommission und dem Bildhauer, dem Architekten und deren Familien. Es ist eine feine Perlenreihe plastischen Schmuckes, die in diesen Kapitellen aufgereiht ist.

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Glasgemälde im Chor
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Glasgemälde im Chor
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Kanzel und Altar
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Kanzel und Altar

In der Vierung ist leider nicht die aus dem Aufbau sich ergebende Folge gezogen, sie lässt nicht in ein höheres Gewölbe hineinblicken, sondern ist mit einer flachen Holzdecke abgedeckt. Dadurch ist für die Raumwirkung ein wirksames Motiv verloren gegangen. – Reich eingerahmt durch den säulengegliederten Triumphbogen ist der Chor. Der Triumphbogen enthält die Darstellung des triumphirenden Erlösers. Ueber den malerischen Schmuck des Chores, der wie der Schmuck der übrigen Theile der Kirche in so ausgezeichneter und auf die Stimmung der romanischen Weise so feinfühlig eingehenden Art von Prof. Schaper in Hannover herrührt, möchten wir den mit Recht begeisterten Verfasser der Denkschrift sprechen lassen. Er weist darauf hin, wie die Altarnische zu allen Zeiten christlicher Kunst in ihrer künstlerischen Gestaltung dem Hymnus auf den eingeborenen Sohn Gottes geglichen habe. „Die Melodie dieses Jubelhymnus hallt hier an dieser Stätte des Gotteshauses wieder in den mannichfachsten Variationen, das sagen uns die Propheten und Evangelisten an den Kapitellen des Altarhauses, das sagen uns die herrlichen Glasgemälde mit den glorreichen Geheimnissen des Weihnachts-, Oster- und Pfingstfestes, das sagt uns das Altarbild mit dem heiligen Abendmahl und das Altarkreuz mit dem triumphirenden Erlöser. Dann aber schwingt sich dieser Lobgesang hinauf zu himmlischen Höhen. An der Stirn des Gewölbes jubiliren die neun Chöre der Engel, schwebt St. Gabriel als Engel der Verkündigung und St. Michael als Engel des Gerichts. In dem Gewölbe aber thront, wie in den goldstrahlenden Mosaiken altchristlicher Basiliken über dem von Thürmen und Zinnen bekrönten himmlischen Jerusalem Christus als Salvator mundi mit dem Buch und erhobener Rechten, indem er uns die Worte mahnend zuruft: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich“. Ueber ihm erscheint die segnende Hand Gott Vaters und unter ihm in Baldachinen die Evangelisten in über Lebensgrösse und wahrhaft genialer Konzeption und Individualisirung“. Diese letzteren Worte des begeisterten Verfassers der Denkschrift sind in vollem Umfange zu bestätigen; es durchweht den malerischen Schmuck des schönen Gotteshauses ein erhaben feierlicher Zug, der ebenso weit entfernt ist von der Auffassung der alltäglichen Heiligenbildmaler, durch die unsere neueren Kirchen vielfach verunstaltet werden, wie von der Aufdringlichkeit, mit welcher diese Werke die Architektur niederdrücken. In den Arbeiten Schapers ruht nicht nur ein feines Stilgefühl, eine vertiefte Auffassung, ein feierlicher Ernst, sondern er versteht es auch meisterhaft, sein Werk harmonisch in den Raum einzugliedern. Mit diesen Eigenschaften ist Schaper ohne Zweifel der hervorragendste der lebenden deutschen Kirchenmaler.

Die evangelische Garnisonskirche in Hannover - Kopfbild des Schlusses
Die evangelische Garnisonskirche in Hannover – Kopfbild des Schlusses

Der Altar ist ein Ciborienaltar; auf den Säulen ruht ein Baldachin, unter ihm steht die Mensa mit dem Altarbild, das Dopmeyer modellirte und welches das heilige Abendmahl darstellt. Die Kanzel hat frühchristliche und selbst antike Anklänge. Ihr ornamentaler Schmuck stammt vom Bildhauer Petersen-Hannover, die Ausführung war vom Bildhauer Heitmann dort übernommen. An ihr sind Marmor und Sandstein verwendet, ihr Grundform hält sich an frühitalienische Vorbilder. Die Rednerbühne ruht nach den Beispielen von Pisa und Ravello auf zwei Löwensäulen. Der plastische, die Evangelisten-Symbole darstellende Schmuck der Vorderseite ist von Dopmeyer modellirt. Einen besonderen Schmuck theils heraldischer, theils biblischer Art, hat die Kaiserloge erhalten, deren Stuhl am Kopfe unserer Nummer dargestellt ist. Die gleiche Abbildung giebt auch das schöne Gestühl wieder und in No. 17 gaben wir ein Beispiel der Glasmalereien, wie sie nach Kartons von Prof. Schaper von der Kunstanstalt für Glasmalerei Lauterbach & Schröder in Hannover unter Erzielung eines feinen alten Charakters ausgeführt wurden. Bemerkenswerth sind die Beleuchtungskörper und interessant ist die Ausbildung der Orgel. So klingt alles in dem schönen Gotteshause zu harmonischer Gesammtwirkung zusammen und den Eintretenden empfängt weihevolle Stimmung und Erhebung. Das wird in noch verstärktem Maasse der Fall sein, wenn neben der ornamentalen auch die figürliche Ausmalung des Quer- und des Mittelschiffes vollendet sein wird, zu welcher die Stadt Hannover und das kgl. Kriegsministerium die Mittel bewilligt haben. Die Kartons dazu wurden wieder von Prof. Schaper entworfen. Alles in allem entspricht das Haus dem Wunsche des Verfassers der Festschrift zur Einweihung: es ist eine Freude für die Gemeinde, eine Zierde der Stadt und kommenden Geschlechtern ein beredter Zeuge des Kunstsinnes unserer Tage. „Bei treuem und pietätvollem Anschluss an das historisch Gewordene offenbart sich hier überall in Architektur, Plastik und Malerei Originalität in der Konzeption der Formen und Ideen, ein Reichthum und eine Reinheit der Formen, wie wir sie bei den Meistern der Blüthezeit des romanischen Stiles in unserer Heimath finden.“ Kein Besucher der Kirche wird finden, dass der Chronist, Dr. Engelhard, mit diesen anerkennenden Worten zu viel gesagt hat und indem wir sie uns aneignen, glauben wir am besten dem Verdienste des Kunstwerkes, seinem Schöpfer und seiner Mitarbeiter, deren jeder sich unterzuordnen wusste, gerecht zu werden. –

Dieser Artikel erschien zuerst in mehreren Teilen am 24. & 28.02., sowie am 03.03.1900 in der Deutsche Bauzeitung.