Neuere Theater: I. Das neue Stadttheater in Dortmund

1905, Architekt: Prof. Martin Dülfer in München. Am 17.September 1904 wurde das neue Stadttheater in Dortmund mit einer Aufführung.des „Tannhäuser“ feierlich eröffnet und damit der stolze Kranz der neueren deutschen Theater um eine seiner schönsten Blüten bereichert.

Der Auftrag zur Ausführung des eigenartigen Hauses, durch dessen Schöpfung Martin Dülfer in die Reihe der ersten Theater-Architekten gerückt ist, wurde in hartem Kampfe gegen die bedeutendsten Kräfte des neueren deutschen und deutsch-österreichischen Theaterbaues errungen. Im Juni 1901 erließ die Stadt Dortmund einen engeren Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein geplantes neues Stadttheater, zu welchem sämtliche Dortmunder Architekten zugelassen und eine Anzahl von Fachmännern, welche sich auf dem Gebiete des Theaterbaues einen bereits wohlbegründeten Ruf erworben hatten, besonders eingeladen waren, unter ihnen auch Martin Dülfer. Als Sieger gingen die Hrn. C, Moritz in Köln a. Rh, Mart. Dülfer in München und Fellner & Helmer in Wien aus diesem ersten Wettkampf hervor, in welchem die Hrn. Geh. Brt. Wallot in Dresden, Geh. Brt. Schmieden, Geh. Brt. von der Hude und Obermasch.-Insp. Brandt in Berlin, sowie Stadtbrt. Kullrich, Arch. Düchting und Arch. Maiweg in Dortmund das Preisrichteramt ausübten. Darauf wurde unter den Siegern dieses Wettbewerbes ein zweiter, engster Wettbewerb veranstaltet, welchen die Hrn. Seeling und Brandt in Berlin, sowie Wallot in Dresden beurteilten. Diesem Wettbewerb lag ein abgeändertes Bauprogramm zugrunde. Im Juni des Jahres 1902 fiel die Entscheidung des Baukomitees zugunsten des Entwurfes Dülfers, dessen Ausführung daraufhin von der Dortmunder Stadtvertretung beschlossen wurde, nachdem die Kämpfe um die Stelle an der das neue Haus errichtet werden sollte, für ein Gelände am Hiltropwall entschieden worden waren.

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Der Dülfer’sche Entwurf hat mehrere, nicht unwesentliche Wandlungen durchgemacht, bevor seine jetzige Form feststand. Die eigenartige Lage des Bauplatzes an drei sich unter schrägen Winkeln schneidenden Straßen ließ die verschiedenartigsten Lösungen zu. Der Künstler hatte in einem seiner ersten Vorentwürfe das Foyer in Verbindung mit einem Theaterrestaurant als seitlichen Anbau an der Ecke des Hiltrop-Walles und der Eisenmarktstraße geplant, eine Anordnung, durch welche ohne Zweifel in der Gruppierung eine Lösung von besonderem Reiz gefunden werden konnte. Mit diesem Vorschlage war jedoch eine Erhöhung der Bausumme verbunden, die leider eine Genehmigung nicht fand. Infolgedessen war Dülfer genötigt, einen Entwurf mit Annahme des Foyers in der Mittelachse aufzustellen, eine Anordnung, die zugleich eine durchgreifende Aenderung der Treppenanlagen bedingte. Dieser Entwurf wurde der Ausführung zugrunde gelegt.

Vorhalle vor dem Foyer

Der erste Spatenstich erfolgte bereits am 1. Juli 1902, jedoch begannen die eigentlichen Bauarbeiten erst im Frühjahr 1903, nachdem die sämtlichen Entwurfs-Zeichnungen, Kostenanschläge und Konstruktions-Berechnungen, welche die Grundlage bildeten für einen mit der Stadt abgeschlossenen Vertrag, fertig vorlagen. Die Vorarbeiten zum Theaterbau leitete Hr. Stadtbrt. Kullrich, dem auch durch die Stadt die verantwortliche Ueberwachung der Ausführung übertragen war. Seine Mitwirkung am Bau ging jedoch, was der Architekt mit größter Dankbarkeit anerkennt, erheblich über den Rahmen eines einfachen Aufsichtsbeamten hinaus, er war ein mit den örtlichen Verhältnissen eingehend vertrauter Mitarbeiter und Mitberater, dessen persönliche Hingabe viel zum Gelingen des großen Werkes beitrug.

Lageplan

Eine Würdigung des Grundrisses des Hauses läßt erkennen, daß es in seiner organischen Anlage in der Hauptsache der Anlage der bestehenden Theater sich anschließt, da das Raumprogramm durch die Stadt gegeben und in demselben von der Gewohnheit nicht abgewichen war, nichtsdestoweniger jedoch in Einzelheiten neue Anordnungen zeigt, die volle Beachtung verdienen. Dahin gehören vor allem, nachdem der Gedanke eines getrennten Foyerbaues auf dem nordwestlich benachbarten städtischen Grundstück gefallen war, die in der zweiten Bearbeitung angenommene bogenförmige Anlage des Verwaltungsflügels im unmittelbaren Anschluß an die Hinterbühne, wodurch, im Zusammenhang mit einer halbkreisförmigen Säulenstellung vor der Hinterbühne, der kleine Platz am Zusammenschnitt der Kuh- und der Eisenmarktstraße eine ansprechende Ausbildung durch Gliederung seiner Wandungen erhielt (Abbildg.).

Teilansicht aus dem Foyer

In gleicher Weise ist als eine glückliche Anordnung die Verbindung des Kulissen-Magazines mit der Bühne durch Zwischenschiebung einer Nebenbühne zu betrachten, eine Anordnung, durch welche im Bühnenbetrieb eine große Reihe von Unzuträglichkeiten vermieden werden können. Durch die Gestaltung dieser beiden Bauteile hat Dülfer auf die völlig freie Lage seines Hauses verzichten müssen und auch wohl gern verzichtet, um dafür größere Vorteile in künstlerischer Beziehung einzutauschen. Zu der Anlage der übrigen Teile des Hauses ist Wesentliches nicht zu bemerken; sie zeigt in vollem Maße die Erfahrungen der letzten Jahre. Einen Hinweis verdient die freie und geräumige Anlage der Garderoben, die strenge Trennung der Rangtreppen und die eigenartige Anlage des Foyers.

Querschnitt

Das Haus hat, wie die Schnitte zeigen, bei stark ansteigendem Parkett nur 2 Ränge, die rings im Zuschauerhause herumlaufen, während ein dritter Rang lediglich an der der Bühne gegenüberliegenden Seite angeordnet wurde, sich weit zurück schiebt und eine dem guten Sehen angepaßte starke Steigung hat, welcher die Decke des Zuschauerhauses samt dem oberen Abschluß des Proszeniums folgt. Die Anlage desletzteren weicht nicht von der gebräuchlichenForm ab.

Anschluß der Decke an das Proszenium

In der Ausbildung des Aeußeren hat der Künstler mit Absicht die bisher meist geübte Art der Anwendung einer ins Barocke spielenden Hochrenaissance verlassen und antike Formen in der ihm eigenen Weise verwendet. Seine Ausdrucksweise steigert sich dabei dem inneren Wesen des Gebäudes entsprechend an der Vorderfront, die den Vorübergehenden zum Betreten der Stätte einladen soll, bis zu feierlichem, dithyrambischem Pathos. Es mag auffallen und dem Wanderer eine ungewohnte Erscheinung sein, daß die Fenster eine so geringe Betonung erfahren haben. Der Künstler begründet das wohl nicht mit Unrecht mit dem Umstande, daß ein Theater im Wesentlichen nur in den Abendstunden seinen Zweck zu erfüllen habe und daher eine Formengebung erhalten müsse, die von den Gepflogenheiten, wie sie uns aus dem Palast- oder Fürstentheater überliefert sind, sich entferne. Soweit Oeffnungen zum Einlaß des Tageslichtes nötig seien, sei an dem Hause diesem Umstande vollauf Rechnung getragen. Und in der That: die Fenster liegen in der erforderlichen Größe am richtigen Platze und erhielten die Form, welche den jeweiligen Raumverhältnissen entspricht. Gerade das Maßhalten in den Lichtöffnungen bot die Möglichkeit, große Mauerflächen zu bilden, die nicht unwesentlich zu einer monumentalen Wirkung des Ganzen beitragen.

Längsschnitt

Die Hauptfassade ist in rheinischem Tuffstein ausgeführt; Sockel, Auffahrtsrampe und Türschwellen bestehen aus Basaltlava, die Säulen des Vorbaues aus Muschelkalk. Eine eigenartige Anwendung hat beim Vorbau das Metall gefunden. Die beiden Panthergespanne wurden an Ort und Stelle mittels Stückformen und Eisengerippen in Zementbeton gestampft. Die Vorderfassade ist durch geschickt verteilten plastischen Schmuck belebt. An den Seitenfassaden, am Bühnenhause und an den Nebenanlagen ist das Aeußere in der Form eines charakteristischen und stilistisch interessant gehaltenen Putzbaues durchgeführt.

Grundriß

Im Gegensatz zu dem feierlichen und festlichen antikisierenden Pathos des Aeußeren sind in der Durchbildung des Inneren leichtere, heiter freundliche Weisen angeschlagen und es ist in der Gesamtstimmung der Räume der Versuch unternommen, die psychische Einwirkung auf den Besucher bis zur Erzielung einer von den Sorgen des Tages losgelösten freien Stimmung zu steigern. Auch das Innere zeigt ungewohnte Formen und Bildungen; namentlich der Zuschauerraum dadurch, daß seine Decke sich mit starkem Fall unmittelbar an die Proszeniums-Oeffnung anschließt und in ihrem ganzen Umfange auf den Mauern dieses Raumes aufliegt. Dadurch tritt diese freiere Anordnung in Gegensatz zu der bienenzellenartigen Anordnung der bisherigen Logenhäuser; sie verleiht dem Zuschauerraum eine gewisse geschlossene Wirkung und durch sie wird der Blick des Zuschauers mit leichtem Zwang auf die Bühne hingeleitet.

Fassadenbildung des Verwaltungflügel am Zusammenfluß von Kuh- und Eisenmarktstraße

Auch erscheint es fast selbstverständlich, daß die gleichzeitige Neigung der Wände, des Fußbodens und der Decke nach dem Bühnenbilde hin nicht nur von günstigem Einfluß auf das Dargebotene ist, sondern auch den Darstellern ihre Aufgabe erleichtert und eine unmittelbarere Beziehung zwischen den Künstlern und Zuschauern herstellt. Die Decke spannt also sich in leichter Form stützenlos von dem Proszenium bis zur erheblich zurückliegenden Rückwand des III. Ranges ansteigend frei wie ein Zelt über den weiten Raum.

Fassade an der Kuhstraße

Auch bei den Rangbalkonen sind alle störenden Stützen vermieden. Gleich dem ebenfalls von Dülfer erbauten Meraner Theater sind die Seitenbalkone im obersten Rang weggelassen, ohne Schaden für die Sitze zweifelhaften Wertes. Infolge dieser Anordnung entfielen im III. Rang die seitlichen Wandelgänge und Garderoben.

Fassade an der Eisenmarktstraße

Die Proszeniums-Oeffnung ist 11 m breit und 8,55 m hoch. Die Bühne hat eine Breite von 24 m bei einer Tiefe von 16,2 m und einer Höhe von 38 m, von Bühnenkeller bis zum Giebel. Dazu treten eine Hinterbühne von 11,25 m Breite, 8,2 m Tiefe und 9 m Höhe, sowie eine Nebenbühne von 7,8 m Breite, 7,15 m Tiefe und 9 m Höhe. Es sind 3 Unterbühnen vorhanden mit 5 hydraulisch angetriebenen Versenkungen von 10,5 m Länge.

Fassade am Hiltropwall

Der Höhe der Bühne nach wurden 3 Arbeitsgalerien, ein Orgelpodium und bei 22,5 m Höhe über Bühnenfußboden der Schnürboden angelegt, von welchem, wie auch von den Arbeitsgalerien, Ausgangstüren unmittelbar ins Freie führen auf geräumige Balkone, welche untereinander nach der Straße und den Hofräumen zu durch bequeme Steigeleitern verbunden sind.

Das neue Stadtheater in Dortmund

Die Bühnenmaschinerie erhielt alle Einrichtungen, die eine neuzeitliche Bühne braucht; auch alle Sicherheitsmaßregeln sind auf das sorgfältigste getroffen, wobei insbesondere die Anlage der 30 m großen Dunstschieber und des Regenapparates, welcher sich auch über sämtliche Nebenräume der Bühne erstreckt, ins Auge fallen. Verwaltungsräume, Ankleideräume, Garderoben und Probesäle sind reichlich vorhanden und bequem ausgestattet. Nicht unerwähnt möge die Anordnung von Logeneinbauten auf der Bühne sein, welche den Regisseuren, Inspizienten und dem Beleuchtungs-Inspektor zum Aufenthalte dienen. Diese Logen bilden als Portalmantel eine architektonisch mit zum Zuschauerraum gezogene Vertiefung der Proszeniums-Oeffnung.

Das neue Stadtheater in Dortmund – Außenansicht

Der Zuschauerraum ist 17 m breit, 21 m tief und durchschnittlich 16 m hoch. Er enthält 1202 Sitzplätze, im Parkett muldenartig angeordnet. Für den einzelnen Platz ist eine Breite von durchweg 55 cm vorgesehen; der Abstand der Sitzreihen von einander beträgt 85 cm.

Ausbildung der Garderoben

Auf die außerordentliche Bequemlichkeit und Weiträumigkeit der den Zuschauerraum umgebenden Wandelgänge sei besonders hingewiesen, auch auf den Umstand, daß oberhalb des großen Hauptfoyers in Balkonhöhe ein fast ebenso großes zweites Foyer für die oberen Ränge angeordnet ist.

Wand- und Rangkonstruktion des Zuschauerraumes

Für die nun frei gewordene Ecke des Grundstückes wurde ein mit dem Theatergebäude in Verbindung stehender Flügelbau von beschränkter Höhe, jedoch starker Gruppierung entworfen, welchem ein zweiter Flügelbau für Wohnungszwecke an der Westseite der Front entsprechen sollte.

Die Verwirklichung dieser Idee wurde bei der weiteren Gruppierung und Durchbildung der Massen sowohl, als der Einzelheiten ins Auge gefaßt. Das Baukomitee hatte die Gruppierung von 3 Gebäuden besonders auch aus dem Grunde genehmigt, weil die Seitenfronten des Theaters dann in billigerem Material ausgeführt werden konnten. Es wird daher dem Fachmanne nicht entgehen, daß das Gebäude nach dem jetzigen, nur provisorisch angelegten Vorgarten hin einen unfertigen Eindruck hinterläßt. Es ist fraglich, ob der ausführende Architekt nicht besser getan hätte, durch Anbringung von Verzahnungen oder Auskragungen von Bossen den unfertigen Zustand noch klarer zum Ausdruck zu bringen.

Das neue Stadtheater in Dortmund – Außenansicht 02

Die Zentralheizung des Gebäudes ist als Niederdruck-Dampfheizung ausgeführt. Die Lüftung des Zuschauerraumes erfolgt von oben nach unten, indem die frische Luft an der Decke vor der Proszeniums-Oeffnung eingeführt und die verbrauchte Luft unterhalb der Sitze abgeleitet wird. Die Luftbewegung wird durch einen zwischen Filter- und Mischraum eingebauten Pelzer’schen Ventilator von 1,6 m Durchmesser und 8 PS erzeugt, wobei die Menge der einzuführenden Luft von höchstens 14° C. Mit 44 000 cbm berechnet wurde.

Die Bühnen-Einrichtung ist ausgeführt vom „Eisenwerk München A.-G.“ Die Oberaufsicht und Prüfung übernahm Hr. Ob.-Maschinen-Insp. Brandt in Berlin. Die gesamte Bühnenmaschinerie ist in Schmiedeisen ausgeführt, lediglich für das Bühnenpodium und die Beläge der Unterbühnen, der Arbeitsgalerien und des Rollenbodens gelangte Föhrenholz zur Verwendung.

Die Dachbinder des Bühnenhauses, an welchen der Rollenboden aufgehängt wurde, sind nicht, wie üblich, parallel zur Proszeniums-Oeffnung, sondern senkrecht zu derselben angeordnet, wodurch infolge der geringeren Freilage eine erhebliche Material-Ersparnis erzielt werden konnte, Es wurden im ganzen 80 Züge eingebaut, welche sich der Anzahl der Bühnengassen entsprechend auf 6 Gruppen verteilen. Die Druckpumpenanlage für die hydraulische Bewegung der Versenkungen wird mittels Elektromotor betrieben.

Die hydraulischen Versenkungen stammen von der „Maschinenfabrik Deutschland“ in Dortmund.

Flugwerke, Rundhorizont, Wind- und Regenmaschinen usw. sind vollzählig vorhanden und die Tummelbäume für alle Bühnengassen versetzbar eingebaut.

Die Regenvorrichtung erstreckt sich auf Bühne, Hinter- und Nebenbühne, sowie auf den Vorraum zwischen Nebenbühne und Magazingebäude. Die elektrische Bühnenbeleuchtung ist nach dem Dreifarben-System angelegt und enthält rd. 1600 Lampen. Das Magazingebäude enthält im Untergeschoß ein großes Möbelmagazin, die Schlosserei und Schreinerei, in Bühnenhöhe den Kulissenraum, darüber den Malersaal. Der Möbelaufzug wird elektrisch betrieben und besitzt 600 kg Tragfähigkeit.

Der Prospektraum ist der ganzen Höhe von 12,5 m nach doppelt angelegt; die eine Hälfte dient vorläufig als Reserve, die andere besitzt einen Prospektaufzug von 16,5 m Länge und 0,9 m Breite. Es ist Raum für bequeme Lagerung von insgesamt 520 Prospekten vorhanden.

Die Ausführung erfolgte größtenteils durch Dortmunder Unternehmer. Die Rohbauarbeiten übernahm das Baugeschäft Jak. Krieter, die Eisenkonstruktionen die Firma Aug. Klönne, die Klempner- und Dachdeckerarbeiten die Firma Sieges & Sohn, die Tischlerarbeiten Carl Hanebeck, die Glaser- und Malerarbeiten Carl Habs, die Zentralheizungs- und Regenanlagen die Firma L. Opländer Wwe., die Entwässerungsanlage Gebrüder Kuckuk, die elektrische A. W. Hüllen, sämtlich in Dortmund. Als Vertreter des Architekten zur Ueberwachung der Ausführungs-Arbeiten zeigte sich Hr. Rudolf Kante der ihm gestellten schwierigen Aufgabe in seiner Stellung als Bauführer in jeder Hinsicht gewachsen.

Die gesamte Anlage kostete einschl. Bühnen-Maschinerie, Möblierung, Beleuchtungs-Körpern, dekorativerAusstattung und Architektenhonorar rd. 1 238 000M. d. i. Für 1 cbm umbauten Raumes rd. 20 M. Die Geländeregulierungen, Einfriedigungen und die Beschaffung des Bühnenfundus erforderten rd. 305 000 M. Die bebaute Fläche einschl. Magazingebäude beträgt 3707 qm.

Dieser Artikel erschien zuerst 1905 in der Deutschen Bauzeitung.