VIII. Lebens-Weise

Lebens-Ordnung

“Klein Kessele han jrosse Ohren!” ist ein bezeichnendes Sprichwort, nach welchem die Kinder, außer bei den gewöhnlichen Familien-Mahlzeiten, immer entfernt gehalten werden, wenn Fremde sich einfinden.

Ein Blick des Vaters, ein Wink der Mutter genügte, uns zu verscheuchen, so wie ein Bekannter, ein Fremder über des Zimmers Schwelle trat, wenn Besuch kam. Wo ältere Leute sich unterhielten, paßten keine Kinder, und so natürlich auch nicht bei den außergewöhnlichen Familienfesten. Die Folge dieser urherkömmlichen Sitte ist nun, daß ich in diesem Abschnitte manches vom Hörensagen aufzeichnen muß, und der Kölner sagt: “Vum Höresage kummen de Löge”; doch darf ich für die Lauterkeit und Echtheit meiner Quellen einstehen.

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Die Häuslichkeit des eigentlichen Familienlebens bildet den Grund der bürgerlichen Zufriedenheit. Gering waren die Bedürfnisse, und daher leicht und mit Wenigem zu befriedigen. Noch zeugte nicht polypenmäßig ein Bedürfniß das andere in stetiger Progression. Die Bürger wurden ihres Lebens froh, und verstanden es noch, sich aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele zu freuen, denn an eine Uebersättigung, eine Ueberreizung der physischen und moralischen Genüsse war noch nicht zu denken; man fand unter dem eigentlichen Bürgerstande noch keine heutmodische Blasirtheit. Grundsatz war es bei allen besitzenden Classen, sich nach der Decke zu strecken, und konnte auch nicht Jeder Tausende verdienen und zurücklegen, so sorgte doch jeder Familienvater redlichst für einen Nothpfennig, für ein “Aeppelchen vör den Dösch”, und selbst der geringste Bürger sparte für die – Begräbnißkosten.

Winter und Sommer hatten in jeder geregelten Haushaltung die bestimmte Stunde des Aufstehens, und dies nach den Bürgerclassen. Beim Handwerker mit der Frühglocke; denn, war es nur immer möglich, wurde die erste Messe der Pfarre besucht.

Frühstück

Nach der Frühglocke klipperten in allen Bürgerhaushaltungen Stahl und Stein, wurde die verhängnißvolle Feuerlade mit ihrem aus Leinwand gebrannten Zunder in Requisition gesetzt. Die armen Knöchel der Hausfrauen und Mägde! Die Hausthüren der Nachbarschaft knarrten und schlugen zu. Mit ihren Laternchen zogen im Winter die Andächtigen nach den Kirchen, in welchen sie ein unheimliches, oft schauerliches Helldunkel empfing, wie ich mir dies noch aus den Christnacht-Metten erinnere; denn nur hier und da brannten düster auf einzelnen Bänken, oder an einem oder dem anderen Beichtstuhle eine Unschlittskerze, oder die Laterne eines Beters.

Kaffee

Bald darauf ging in den Häusern die Kaffeemühle, wurden auch die Kaffeebohnen gezählt, mußte gebranntes Korn oder geröstete Gerste, Cichorie und ähnliche Surrogate den Kaffee ersetzen. Der Kaffee hatte als Neuerung aber schon völlig in allen Classen den Sieg über die frühere Mehlsuppe, das kräftige Warmbier oder “Waermb” davongetragen. Wußte auch meine Großmutter noch zu erzählen, wie in ihrer Jugend geringere Bürger Thür und Fenster verschlossen, wenn sie sich einmal den Genuß des Kaffees, der nur bei den Italienern zu haben war, an einem Sonntage erlauben wollten, und den sie, Nota bene, wie Suppe, mit Löffeln aßen. Die Kaffeekanne führt im Kölnischen noch den ominösen Titel: “Bankrottspott”, und einige zwanzig Jahre vor der Zeit, von der wir uns unterhalten, am 17. Februar 1784, erließ der Kurfürst von Köln, Maximilian Friedrich, noch ein Kaffee-Verbot, in welchem sogar vier Jahre Zuchthausstrafe darauf gesetzt wird, wenn Jemand Kaffee unter fünfzig Pfund verkauft, verschenkt oder vertauscht.

Japunjel – Punjel, der Schlafrock, holl. Japong – japonse rock. Die Holländer ahmten die weiten Röcke der Japanesen nach, daher die Benennung.

Nach dem so genannten Kaffee, wie ihn die größte Mehrzahl der Bürger damals Morgens und Nachmittags genoß, bekam Niemand Schlagflüsse oder Zittern. Umsonst hieß er nicht: “Allachtche” oder “Schlaberjux”. Zucker gebrauchte der gewöhnliche Bürger nur bei ganz außergewöhnlichen Gelegenheiten, und dann nur Kandiszucker, meist braunen, der Melis, oder weiße Hutzucker war ein Vorrecht der Reichen. Wo in den Haushaltungen die Herrschaft gewöhnlich Zucker zum Kaffee nahm, mußte ein Klümpchen für den Morgen- und Nachmittagskaffee ausreichen; es wurde, nachdem es Morgens den Kaffee süß gemacht hatte, sorgfältig aufgehoben für den Nachmittag. Für uns Kinder war ein Klümpchen Zucker eine Delicatesse, und die Zuckerdose ein Gegenstand der lüsternsten Sehnsucht.

So wie der Kaffee genossen, die Kinder regiert, das heißt gewaschen, gekämmt und angezogen waren, sie ihr Morgengebet verrichtet und die Hauptfragen aus dem Katechismus beantwortet hatten, fing die Geschäftsthätigkeit an. Der Handwerker machte sich an die Arbeit, konnte er sich auch noch nicht in den Segen der Gewerbefreiheit finden, die Ladenhalter stiefelten aus, und so ging es einen Tag um den anderen. Welch’ eine Freude für die Kleinen, durften im Winter einmal Erdäpfel in der Asche des Ofens gebraten, oder Erdäpfel-Scheiben an denselben geklebt und gebacken werden, ehe die verhängnißvolle Stunde zur Schule rief.

Kirchengang

Rentner, Meister und Hausfrauen besuchten an gewissen Tagen die Messe in bestimmten Kirchen, so Montags die Höhnches-Messe in St. Severin, die Drei-Königen-Messe Montags, die Hubertus-Messe Mittwochs im Dom, die Muttergottes-Messe in der Schnurgasse, die Halbachtuhr-Messe in St. Alban. Nach dem Kirchenbesuche wurde von den Vornehmen, den Herrschaften, der Kaffee genossen, und dann ließ sich der Hausherr auch seine Pfeife Tabak aus langer kölnischer oder holländischer irdener Pfeife schmecken, an den Ehrentagen aus dem stattlichen, schwer mit Silber beschlagenen Meerschaum-Kopfe. Die verschiedenen außergewöhnlichen Kirchen-Andachten werden durch Zettel angegeben, die an den Häusern umhergetragen werden, um eine Beisteuer für den Gottesdienst zu sammeln, und sich auch immer an den Kirchenthüren angeklebt finden. Jeder echte Kölner kennt aber vom ersten Januar bis zum St.-Sylvester-Tage alle stehenden Andachten, wie die zehn Freitage in der Jesuiten-Kirche, die neun Dinstage bei den Mindernbrüdern, das Miserere in der Fastenzeit, die Maternus-Andacht in Lyskirchen, das vierzigstündige Gebet u.s.w. u.s.w.

Die ganze Lebensweise ist übrigens bei allen Classen eine streng nach altem Brauch geregelte. Alles hat seine festgesetzte Zeit vom Aufstehen, dem Kirchengange, den Mahlzeiten bis zum Schlafengehen. Alles trägt das Gepräge des gemüthlichsten Spießbürgerthums.

Das Innere des Kölner Doms (1911)

Mittagsessen

Läutet um zwölf Uhr Mittags der Engel des Herrn, das Ave, wird keine echt kölnische Familie ermangeln, denselben zu beten. Um zwölf Uhr wird zu Mittag gegessen. An den Werkeltagen ißt die ganze Handwerker-Familie, nachdem der Tischsegen:

“Aller Augen warten auf Dich, o Herr”, stehend gesprochen, aus Einer Schüssel, meist mit zinnernen aber auch wohl mit hölzernen Löffeln. Am Sonntage, wo auch bei jedem ordentlichen Bürger Abends “dat Brötche un Schlötche un Pingche Rühts” nicht fehlen darf, werden Teller von Zinn aufgesetzt, die man gewöhnlich auch bei reicheren Familien findet.

Loderaehns- Dösje, eine Contraction. Eau de la reine, eigentlich Eau deo la reine de Hongrie, ein im vorigen Jahrhundert beliebtes Parfüm und Heilmittel.

Porcellan ist ein kostbarer Luxusartikel, der Schränke Schmuck, und kommt nur bei den Familienfesten zum Vorschein. Dann fehlte aber auch nie, selbst in den däftigen Bürgerfamilien das gewichtige Silbergeräthe in altfränkischer, aber schön gearbeiteter Form, “et hat jett öm un an”, wie der Kölner sagt, und eine wahre Pracht, des Hauses Stolz, war dann das schöne Damast-Gebild in kunswoller Weberei, welches, der Himmel weiß, schon wie vielen Generationen bei ähnlichen Festgelegenheiten gedient hatte und die reichsten Muster- und Bildwebereien zur Schau trug. Welch Herzeleid, wird rother Wein auf dasselbe verschüttet! Wie rasch ist man mit dem Salze bei der Hand und tröstet auf die nächste Weinblüthe, da dann die Weinflecken ausgehen sollen.

Mir war es stets das Zeichen einer ungewöhnlichen Festlichkeit, wenn die blau bemalte Kaffeekanne und Tassen aus sächsischem Porcellan. von der Mutter mit vorsichtigem Ernste aus dem Glasschranke genommen wurden, wo sie sonst, Jahr aus Jahr ein, mit einigen chinesischen Prachtstücken paradirten.

Visiten

Eine solche Kaffee-Visite war indessen eine Hauptstaats-Action im damaligen Familienleben; aber eine höchst seltene. Auf der Mitte des Tisches prangte beim gewöhnlichen Bürger, zwischen Pyramiden von Adams-Bretzelchen und Anis-Schnitten, die blank gescheuerte kupferne oder zinnerne Kaffeekanne mit zwei, drei oder gar vier Krähnchen, neben ihr die Milchkanne, das Sahntöpfchen und die Zuckerdose. Die Zahl der Tassen, welche von den einzelnen Kaffeeschwestern vertilgt werden, gränzt an’s Fabelhafte, und nie fehlt “ae genüdigt Pöttche”. Ein wesentlicher Bestandtheil eines echtkölnischen Kaffee ist das Prischen, denn wenigstens führen ein paar der Frauen der Gesellschaft ein niedliches Schnupftabak-Döschen; umsonst sagt das Sprüchwort nicht:

“Eine Kaffee ohne Schnufftabak,
Es we en Vesper ohne Magnificat!”

Mit welcher Zierlichkeit wird von den Frauen die Untertasse hantirt, in welche die Obertasse zum Abkühlen des Inhalts gegossen und aus der nur getrunken wird. Blasen ist auch noch nicht unschicklich, da alle einverstanden mit dem Grundsatze: “Besser hatt geblosen, als der Munk verbrannt.” Wie gemüthlich klingt unisono das “Gott jesaehnt üch!” oder, Prufiziat!”, nießt eine der Gevatterinnen. Die Unterhaltung der Frauen bei solchen Gelegenheiten soll von der heutigen nur darin verschieden gewesen sein, daß Moden und Kleider weniger den Stoff bildeten, sich sonst um Magde, Haushalt gedreht haben, und dabei die Scheere eben so wacker geführt worden sein, wie auch wohl noch heut zu Tage.

Gleich nach dem Mittagessen eine Tasse Kaffee zu nehmen, ist eine von den Franzosen eingeführte Neuerung, die nur selten unter den reicheren Bürgerclassen Nachahmung findet. Gegen oder nach vier Uhr, wenn die Kinder ihr Vesperbrod erhalten, wird bei der Mehrzahl der Bürger der Nachmittagskaffee mit Weißbrod genossen. Sonntags früher, als an den Werkeltagen, dann auch mit mehr Umständen.

Kaffee-Verbot für das Herzogthum Westphalen.

Von Gottes Gnaden Wir Marimilian Friedrich, Erzbischof zu Köln, des heiligen römischen Reiches durch Italien Erzkanzler und Kurfürst etc. Uns ist zu Unserm höchsten Mißfallen die unterthänige Anzeige geschehen, daß in Unserm Herzogthume Westphalen der Mißbrauch des Kaffeegetränks so sehr eingerissen, daß Wir, diesem Uebel zu steuern, und vermöge Landesherrlicher Verordnung die abhelfliche Maß zu geben mildest veranlaßt worden. Wir gebieten und befehlen also zu desto sicherer Erreichung eines so heilsamen Endzwecks, gnädigst und ernstlich:

1) Daß nach Verlauf von vier Wochen nach Verkündigung gegenwärtiger Verordnung keiner, weß Standes und Vermögens er auch immer sein möge, sich unterstehen solle, Kaffee, gebrannt oder ungebrannt, in großer Quantität oder geringem Maße in Unserm Herzogthum Westphalen öffentlich oder heimlich zu verkaufen und dies zwar unter Strafe von 100 Rthlr. bei jedem Betretungsfalle, welche, wenn er zur Erlegung nicht vermögend ist, er auf zwei Jahre mit der Zuchthausstrafe belegt werden soll.

2) Soll einem jeden, unter Strafe von 20 Goldgulden, verboten sein, sich Kaffee von auswarts mit geringerer Quantität, als fünfzig Pfund anzuschaffen.

3) Wenn einer von auswärtigen Oertern – gestalten in Unserm Herzogthum gar kein Kaffe verkauft werden solle – sich fünfzig oder mehre Pfund angeschafft hat, so soll selbigem unter 200 Rthlr., oder vierjähriger Zuchthausstrafe, untersagt sein, Kaffee in geringerer Quantität für andere zu verkaufen, zu verschenken, zu vertauschen, oder auf eine andere nur immer zu erdenkende Art zu überlassen.

Da 4) einige zu Vertilgung dieser gnädigsten Verordnung sich vereinbaren mögten, obenbenannte Quantität in Gesellschaft zu kaufen, und solche nachgehends unter sich zu theilen, so wollen Wir gnädigst: daß derjenige, auf dessen Name die Anschaffung geschehen, mit der § 2 bemerkten Strafe angesehen werden solle, und wenn solcher Gesellschaft andern nicht mit benannten Kaffee überlassen worden, so werden alle bei der Anschaffung benannte in die Strafe § 4 bemerket, verfallen.

5) Keinem soll, unter 20 Goldgülden Brüchtenstrafe, erlaubt sein, sich für seinen Verdienst, verkaufte andere Waaren, oder auch als ein Geschenk, oder unter einem andern Vorwand, wie er immer Namen haben mag, Kaffee unter 50 Pfund anzunehmen, oder sich reichen zu lassen; derjenige aber Unserer Unterthanen, der solchen in geringerer Quantitat, als oben gemeldet, unter solchem Vorwand, an jemand überlasset, fällt in die § 3 enthaltene Strafe.

6) Alle in Städten, Freiheiten, Dorfschaften, einzelnen Höfen. oder wo es nur immer sein mag – angelegte Kaffeekrämer und Verschenker nicht mehr geduldet werden, sondern diese den noch in Vorrath habenden Kaffee, unter Strafe von 100 Rthlr., und dessen Confiscation, innerhalb vier Wochen fortzuschaffen, sofort führohin der Kaffeekrämerei, oder Schenkens sich gänzlich, und zumal unter der § 1 bemeldeten Strafe ohne Rücksicht der Person entaußern.

7) Sollen alle Hausväter und Mütter, weß Standes sie immer sein mögen, denen Arbeitern, besonders denen Wasch- und Bügelweibern, oder sonst jemand keinen Kaffee bereiten lassen, oder auf einige Art gestatten, und zwar unter Strafe von 100 Rthlr. Zur Verhütung all befahrenden Unterschleifs soll.

8) Auch allen auswärtigen Handelsleuten untersagt sein, im Lande an jemand Kaffee anders, als wenigstens 60 Pfund zu überlassen, und dafern ein solcher Handelsmann im Widrigen betreten wird, so soll nicht allein der übrige Vorrath confiscirt, er mit der schärfsten Ahndung und allenfalls bürgerlichen Arrest angesehen, sondern auch ihm der Handel im Lande und sogar das Land selbst verboten sein.

9) Allen Beamten, Bürgermeistern in Städten und Freiheiten, fort jeder Orts-Obrigkeit, wird unter Strafe von 100 Goldgülden anbefohlen, auf die genaueste Befolgung dieser Verordnung ein wachsames Auge zu haben, forthin auch zu diesem Ende in jedem Ort allenfalls Aufseher zu verordnen.

10) Demjenigen, welcher die dieser Verordnung zuwider handelnde anzeigen wird, soll die Halbscheid der andictirten Geldstrafe, mit gänzlicher Verschweigung seines Namens, angedeihen.

11) Wir befehlen solchemnach Unsern Landdrost und Räthen in Westphalen, Drosten, Unterherrn, Richtern und Gogreven wie auch Bürgermeistern und Rath in den Städten und Freiheiten, fort Schöffen und Vorstehern auf dem Lande gnädigst und ernstlichst: nicht nur dieser Unserer Verordnung die genaueste Folge gehorsamst zu leisten, sondern auch derenselbe stracke Beobachtung mit allem Nachdruck zu befördern, selbe sofort auf den Kanzeln, auch sonsten gewöhnlicher Orten und Maßen zu publiziren und affichiren zu lassen. Urkund dieses. Gegeben in Unserer Residenzstadt Bonn, den 17. Februar 1784. (gez.) Maximilian Friedrich.

Drei-Fettmännches-Bier

Wie einfach das Leben in der Alltäglichkeit, mag man aus Folgendem ersehen. Meine Eltern heiratheten 1804 und tranken über Tisch drei Fettmännches Bier, d. h. das Maß zu sieben Pfennigen. Die ganze Nachbarschaft staunte über die Verschwendung und meinte, die jungen Leute würden bald laufen gehen, da sie drei Fettmännches Bier tränken. Man hatte in der Zeit, von der ich rede, aber auch noch Schillings Bier, von dem das Maß eine Fuss, d. h. einen Pfennig kostete. Damals machten die Brauer aus der Hefe so viel, daß sie das Bier frei hatten, und wurden reiche Leute.

Weißbrod

Es kosteten vor fünfzig Jahren zwei “Röggelchen”, Brod aus gebeuteltem Roggenmehl, ausgebacken 32 Loth schwer, 2 Stüber, d. h. neun Pfennige. Wie groß waren die “Reih Wecken” zu 6 Stüber, ein “Stüttchen” zu 1 Fettmännchen, ein “Pärchen” zu 1 Stüber, ein “Schößchen” zu 1 Stüber, ein “Currenten-Brödchen” zu 1 Stüber, ein “Franzbrödchen” zu 1 Stüber, ein “Grieschen” zu 1 Fettmännchen, die “Jöbbelchen”, die “Kühm-Bretzel”, die “Töhnches-Bretzele”, welche unsere Bäcker producirten?

Und wie appetitlich waren diese Backwerke auf der Straße auf den Gestellen vor den Fenstern ausgestellt? Die däftigen Bürger backen ihr Hausbrod, das Schwarzbrod, selbst. In keiner Haushaltung fehlte der Backtrog, die Mauel, und viele hatten sogar ihre Handmühle zum Mahlen des Roggens.

Geldsorten

An Münzsorten war im alltäglichen Verkehr auch kein Mangel; da gab es Carolinen, Pistolen, Ducaten, Krunenthaler, Richsthaler, Quartkronen oder Quärtchen, dann Goldgölden, Gölden, Schillinge, Sechsbätzner, Blaffert, Albus, Juchemer Groschen, Stüber, Fettmännchen, Füß und wie diese babylonische Münz-Verwirrerei Namen haben mochte. Und dann noch das Frankengeld, Fünffranken, Zweifranken, Franken, halbe und viertel Franken und Centimen, die übrigens im alltäglichen Verkehr zu den Seltenheiten gehörten. Meist abgenutzt, abgegriffen, nach kölnischem Ausdruck “scheel un blink” waren die einzelnen Münzen, die aber alle Cours hatten, und, wenn sie selbst der gewandtesten Hausfrau ein Räthsel, dem Brauer und Bäcker in Lösung gegeben wurden. Mit den französischen Assignaten, spitzbübischen Andenkens, hatten sie auch Einzelne der Parvenus der neuen Zeit zu Leuten gemacht, fand man in vielen Häusern das ,”Priveet” tapezirt, so nannte der feine Kölner das heimliche Gemach. Den echten Kölnern haben übrigens wenige Neuerungen so viel Kopfbrechens und Kummer gebracht, als der nothgedrungene Abschied von dem urherkömmlichen Münzcabinet, die Einführung des Groschen-Geldes, mit dem, nach ihrer Meinung, die theueren Zeiten gekommen sind. Die Zeiten sind ja längst vorüber, wo die kölnische Hausfrau für eine Fuss einen Pfennig – drei Theile kaufen konnte: En Schöp Leim (Lehm), en Ell Lemmetsjähn und ene Schwaegelspihn (Docht und Schwefelspahn).

Hafenpartie (1911)

Küchenzettel

In den meisten Bürgerfamilien hat Jahr aus Jahr ein, jeder Wochentag seinen bestimmten Küchenzettel, von dem nur bei ganz ungewöhnlichen Fällen abgewichen wurde. Der Sonntag brachte “fresche Zupp”, Fleischsuppe mit gerösteten Weißbrodschnittchen, an den hohen Tagen mit Klößchen, kölnisch “Baell eher”, und grün Fleisch, d. h. frisches, mit selbst aus Mostartmehl, Fleischbrühe und Essig angerührtem Mostart. Nach der Jahreszeit das Gemüse, die Beilage. Sonntags wurde der Suppe so viele gekocht, daß sie für den Montag ausreichen mußte.

Zweierlei Fleisch war an Werkeltagen ein unerhörter Luxus. Gewöhnlich wurde für den Abend das vom Mittagstische übriggebliebene Gemüse aufgewärmt. Der Freitag brachte, als Abstinenztag, den unvermeidlichen Stockfisch mit Erdäpfeln. In vielen Haushaltungen wurde der Stockfisch selbst geklopft und gewässert und demselben als Zugemüse weiße Bohnen, Reiß oder Linsen gegeben, im Sommer junge gelbe Rüben oder weiße Rüben, da viele der älteren Leute gar keine Kartoffel aßen. Der däftige Bürger that aber nur so genannte Blauen und Nieren ein, weiße Erdäpfel verzehrten die ärmeren Classen. Eine Delicatesse war für viele die Stockfischhaut, die geweicht in Bündeln besonders von den ärmeren Classen gekauft wurde, und den Stockfisch ersetzte. Die gewöhnliche Suppe am Freitage waren Erbsen, und am Samstage, in vielen Familien auch noch ein Abstinenztag, Linsen. Das freitägliche Abendessen bestand aus dem allbeliebten “Kuschelemusch”, dem übriggebliebenen Stockfisch mit Erdäpfeln und Zwiebeln, Milch und Butter zusammengeschmort. In der Fastenzeit gab es Bückinge mit Eiern; Schellfische, Laberdan, Kabeljau waren für den geringeren Bürger Leckerbissen, die man sich wohl zuweilen Sonntags Abends erlaubte. Ein kölnisches Lieblingsgericht war das so genannte “Verwent Brüd” (3), in Milch geweichte Semmelschnitten in Eier gebacken und dann mit Puderzucker bestreut.

Verwent- Brud oder Verwent- Schnetehen, von verwinnen, verwöhnen.

Auch die geringeren Bürgerfamilien tranken Abends ihr Bier. Welch’ eine Musik der Kannendeckel Abends in den Straßen, wenn die Lehrjungen und Mägde nach den Brauereien zogen, um den Abendtrunk zu holen, und welches Geklingel in den Brauereien!

In den Wintermonaten gab es eingemachte Gemüse, Kappes, grüne Bohnen, Rübstiele, gewöhnlich in den Bürger-Haushaltungen mit weißen Bohnen untermengt, und da jeder däftige Bürger wenigstens sein Schweinchen schlachtete, Schälrippen, Würste, Speck und Schinken, der gekocht und gebraten, ein Hauptgericht, bei keinem kölnischen Tractamentchen fehlen durfte. Es sind wenige ordentliche Bürgershäuser, wo nicht immer ein “Haemmchen”, d. h. ein Schinken und im Winter auch wohl ein Stück Rauchfleisch in Anschnitt. “Mer muss jett em Hüs hann”, war die stehende Redensart unserer Mütter. Die Begüterten hielten den uralten Gebrauch noch bei, entweder einen ganzen, einen halben oder viertel Ochsen im Herbste zu schlachten, einzupöckeln und zu räuchern. In reichsstädtischer Zeit wurde der Ochs auf eines Bürgers Namen angeschrieben und im folgenden Herbste bezahlt. Blieb die Bezahlung aus, dann kam die “Pandkähr”, wurde gepfändet – eine Schande, wofür der damalige Kölner kein Wort hatte. Pöckel- oder kölnisch Zölperfleisch, aus dem selbst in manchen Häusern sogar Suppe gekocht wurde, fehlte nie.

Bestimmte Gerichte für bestimmte Zeiten

Einzelne Festtage hatten auch ihre bestimmten Gerichte; so bestand am grünen Donnerstage der Mittagstisch aus Kervelsuppe und Spinat. Am Charfreitage wurde gefastet, zu Mittag nur Kaffee getrunken mit einem Schößchen oder kleinen Semmel, Abends gab’s aber irgend ein Fischgericht und Verwent-Brud. Am unschuldigen Kindertage fehlte nie der steife “Reißbrei” mit Zucker und Zimmet.

An bestimmten Tagen wurden die Winter-Gemüsetonnen angebrochen. War es auch noch so warm, am Allerheiligentage begann das Heizen und dauerte bis vierzehn Tage nach Ostern; dann blieben die Oefen aus, und hätte es zum Steinbersten gefroren.

Arbeitszeit

Die meisten Handwerker begannen auf Michaelstag, den 29. September, bei Licht zu arbeiten, die Kunsthandwerker am 18. October, auf St. Lucastag; dann mußte der Meister den Gesellen den Lichtbraten spenden, für ihn selbst war der Tag ein Feiertag. Das bei Licht-Arbeiten währte gewöhnlich bis zum Osterfeste.

Blauer Montag

Viele Meister und die Gesellen mit wenigen Ausnahmen, machten, nach urherkömmlicher Sitte, “Blö Möndag”; sie arbeiteten am Montage nicht, trieben sich, nachdem sie Morgens ihre Messe gehört, den ganzen Tag in den Schenken herum. Ein Handwerkergebrauch, den wir in allen germanischen Ländern finden, haben doch die Engländer ihren Crispin’s monday, die Holländer und Vlaeminger “bouden maandag” eben so gut, wie die kölnischen Handwerker ihren “blöen” machten.

Dienstleute

Wahrhaft patriarchalisch war in allen echt kölnischen Familien das Verhältniß der Dienstherren zu den Dienstboten. Nur bei den Vornehmen speis’ten die Dienstleute allein in der Küche oder Gesindestube, beim Mittelstande mit der Dienstherrschaft am selben Tische. Nicht selten war es, daß Mägde ein paar Generationen in derselben Familie dienten. Bei den reicheren Bürgern waren solche Inventarstücke allgemein, sie gehörten gleichsam zur Familie, deren Freud und Leid sie manchmal seit einem halben Jahrhunderte getheilt hatten. Für ihr Alter war übrigens gesorgt; denn Köln zählte für solche Dienerinnen nicht weniger als zweiundvierzig Convente, die alle reich fundirt waren, wo sie als “Couvents-Möhne” sorgenfrei ihr Leben beschließen konnten.

Couvents-Möhn, Couvent statt Convent. Möhn, Muhme, alte Jungfer, daher Mönejrösser. Auf dem Lande jede alte Frau, wie auch die Anrede der Dienstleute an die Pächterin. Das italien. monna, zusammengezogen aus madonna. Quissel, alte Jungfer, aus quas sola.

Wir finden es unbillig, gelinde gesagt, daß man diese zu dem bestimmten Zwecke gemachten Stiftungen und Vermächtnisse mit dem allgemeinen Armenfonds zusammengeschmolzen hat.

Spinnräder

Mahnt die Ave-Glocke am Abende zum Gebete, wird in den Bürgerhaushaltungen der Rosenkranz gebetet, und darauf schnurren in allen Haushaltungen, ist das Gemüse, sind die Linsen oder Erbsen für den folgenden gelesen, die Spinnräder, denn Hausfrau, Töchter und Mägde spinnen an den langen Winterabenden und selbst am Tage, gibt es sonst keine Beschäftigung in der Haushaltung, deren Leitung sich die Bürgerfrau nicht nehmen läßt. Mit welchem selbstgefälligen Stolze wird das Gespinnst des Winters im Frühjahr dem Weber überantwortet zum “Tuche” und zum “Gebild”, wie der Kölner das leinen Damast-Gewebe nennt. Wie überglücklich ist die Hausfrau, bringt der Bleicher aus dem Bergischen die Leinwand gebleicht zurück und ist dieselbe recht hagelweiß ausgefallen. Alles geht durch der Hausfrau Hand; sie hält den Marktgang, sie macht die großen und kleinen Einkäufe, und wahrhafte Hieroglyphen sind die Kreidestriche auf dem Tische oder auf der Thür, mit welchen die Berechnungen gemacht werden; sie ladet die Nachbarinnen zum Gemüse-Einmachen, zum Wursten, ist des Hauses Herrin in allen Departements des Innern. Bekümmert sich ein Mann um solche Dinge, trifft ihn Spott, wird er mit den tollsten Spitznamen beehrt. Uebrigens entging es dem Knaben nicht, daß in vielen Häusern der mittleren und vornehmen Stände die Mafrauen die Hosen trugen.

Zu Bier und zu Wein

Die alten Trinkstuben der Zünfte, die Zunftkeller der freien Reichsstadt, wurde doch sogar im “Domkeller” Wein geschenkt, haben die Gewohnheit noch herüber gebracht, daß die Männer nach gethaner Arbeit, getragener Tageslast ihre Abendgesellschaft besuchen, zu Wein oder Bier gehen. War auch Weinhandel eines der bedeutendsten Geschäfte der Stadt, so ist die Zahl der Weinstuben im Verhältnisse doch sehr gering, und diese werden an Werkeltagen nur von den vornehmen Classen besucht. Weißer Wein wird sehr selten getrunken, gewöhnlich rother, “Bleichart”, so genannt, weil die Trauben sofort vom Stocke gekeltert wurden, und der Wein daher leicht von Farbe war. Der firne Wein hatte bei den meisten Trinkern den Vorzug. Wenige begüterte Familien gab es, die nicht ein größeres oder kleineres Weingut besaßen, und dann vom eigenen Wachsthum “propre crú” tranken.

Im Herbste thaten sich die Bürger in vielen der Kappesbauern Gärten am Most und neuen Weine bene. Mehr als idyllisch waren dort die Schenkeinrichtungen, man lagerte sich sogar auf den Mist. Und was weiß da noch mancher vom Jahre Eilf zu erzählen?!

Bierhäuser

Die große Mehrzahl der Bürger ging zu Bier. Die kölnischen Stammbierhäuser hatten ein charakteristisches Merkmal, über den halben Thüren, den Gattern, kölnisch “Gädern”, hing in der Thür ein halbrunder aus weißen Weiden geflochtener Korb, den man fortschob, wollte man eintreten – es war der Hopfenkorb, der in den größeren Brauereien den Gringkopf zierte. In den selbst von den däftigsten Bürgern besuchtesten Bierhäusern herrscht patriarchalische Einfachheit. Schwere eichene Schragen-Tische, klobige Bänke, eiserne Leuchter mit kupfernen Aufsätzen, an denen die Lichtscheere mit einer Kette befestigt, tragen dumpfqualmende Unschlittlichter, deren spärliche Flammen mit Mühe gegen den Tabakdampf ankämpfen. Ein ungewisses Helldunkel herrscht in jeder Bierstube. In jedem ordentlichen Bierhause ist aber eine allgemeine Gaststube und eine Herrenstube. Dort qualmt der AB-Reuter aus kurzen irdenen Stummeln, “Nasenwärmern”, “Mutzöhreher”, oder Havannah vor dem Hahnenthor oder im Weyerkühlchen gezogen, propre crú; hier wird echter Holländer aus langen irdenen Pfeifen oder Meerschaumlöpfen geraucht, mit denen man einen großen Luxus treibt. Am Kaufhause, dem Gurzenich, sieht man bei Tage immer einige Karrenbinder herumlungern, welche neue Meerschaumköpfe in den Gang rauchen.

Wie sorgsam sind dieselben, nimmt man sie mit in die Bierhäuser, in Leder eingenäht, in Seide gewickelt.

Regie-Tabak

Das Jahr 1811 beglückte uns mit dem kaiserlichen Regie-Tabak, der im Blankenheimer-Hof auf dem Neumarkte fabricirt wurde.

Brandmarken

Ich habe noch am Südende des Altenmarktes einen alten Mann brandmarken sehen, weil er, wenn ich nicht irre, zwei, sage zwei Pfund Rauchtabak geschmuggelt hatte. Noch steht es lebendig vor meiner Seele, wie eine Goldschmiedsfrau auf dem Altenmarkte dem Greisen, als er nach dem Pranger geführt wurde, einen hohen silbernen Becher mit warmem Weine darreichte. In diese Zeit fallen auch die französischen Autos da fé der englischen Waaren, die in häuserhohen Haufen vor dem kölnischen Hofe in der Trankgasse und auf dem Rathhausplatze verbrannt wurden.

Nur aus steinernen, eine Maß haltenden Kannen mit zinnernem Deckel wird in den Bierhäusern das Bier getrunken. Die vornehmeren, vermögenden Bürger, so die Stammgäste bei Löllgen in der Weidengasse, führten ihre Schoppengläser in niedlichen Körbchen bei sich, so auch das Reibchen mit der “Beschöt” – der Muscatnuß. Es gab da Knupp, eine Art- Doppelbier, Alt, Stéckenalt, Maerzer, Jung und Half un Half. Im Winter trinkt man Jung, im Sommer Alt.

Beschöt, Mußcatnuß. In Aachen ebenfalls Beschoot.

Kartenspiel um geringen Einsatz: “Sibbe Schröm” oder “Tuppen”, “Tarrock”, “Gasten”. wie die Spiele heißen, bilden die gewöhnlichste Unterhaltung.

Oeffentlichkeit

Gleich allen Reichsstädtern, wo jeder Bürger zu allem, was das Stadtregiment angeht, seinen Senf zu geben gewohnt, ist der Kölner ein Freund von Kannegießern; aber die eiserne Zuchtruthe der Franzosenherrschaft legt den politischen Kannegießern in der Zeit, von der ich rede, ein gewaltiges Schloß vor.

St. Maria an Lyskirchen (1911)

Journale

Man kümmert sich daher um die Politik wenig, oder gar nicht, und die hier unter der strengsten Vormundschaft der Regierung erscheinenden Blätter, wie die Postamts-Zeitung, das Intelligenzblatt, die französischen Zeitungen Journal Général, Mercure du Departement de la Reör, wahre Journal-Zwerglein, haben der Abonnenten so viele, daß ein Träger, Joh. Wilh. Vianden, sie alle bedienen kann…

Als mit der deutschen Zeit die 1802 gegründete, aber 1809 durch Napoleonischen Machtspruch unterdrückte “Kölnische Zeitung” am 16. Jan. 1814 – am 14. hatten die Franzosen unter Sebastiani die Stadt verlassen – wieder neu ins Leben trat und mit ihr der “Welt- und Staatsbote” und der “Verkündiger am Rhein” concurrirten, hatte der Kölner noch immer eine angeborene Scheu vor der Oeffentlichkeit, und nicht selten hörte ich als Kind, wenn ein Kaufmann oder ein Kleinhändler irgend einen Artikel durch die Zeitung zur Anzeige brachte, das Publicum auf seine Waaren aufmerksam machte: “No, dae muss och wähl, bähl der Schlössel op de Döhr steche, oder enpacken.” Man braucht nur einen Blick in das damals bei M. DuMont-Schauberg erscheinende , Feuille d’affiches, annonces et avis de Cologne” zu werfen, welches ein paar Mal die Woche in Quarto erschien und außer dem Civilstande meist amtliche Anzeigen enthält.

Ist auch, der reichsstädtische Zwang und Brauch natürlich aufgehoben, so wird doch in den Bierhäusern noch hier und da am alten, Herkommen gehalten. Gewisse Classen, Schinder und die “Packane” oder Gewaltrichtsdiener mußten ihr Bier auf der Hausflur trinken, und zwar aus einer Kanne ohne Deckel, aus der ein Stück geschlagen. Verlief sich ein Mitglied irgend einer Bauerbank in ein Bierhaus in der Stadt, mußte es die Lichter putzen.

Lohkuchen-Dampf in den Straßen kündigt ein Bierhaus an, denn vor jeder Thür brennt, nach altem Brauch, in einer in den Thürpfosten oder in der Treppenwand gehauenen Oeffnung ein Lohkuchen zum Anzünden der Pfeifen. Im Sommer standen vor den Thüren der Bierhäuser der Thorstraßen Eimer mit Wasser zum Trinken der Vorübergehenden.

Einem Knaben oder Minderjährigen, wenn er sich je vermessen hätte, ohne Begleitung die Schwelle eines Bierhauses zu überschreiten, wurde nicht nur nicht gezapft, er ward mit Schimpf und Schmach, man schlug ihn wohl mit dem Spüllumpen um den Mund, hinausgejagt.

Abendglocke

An Werkeltagen, wie an Sonntagen folgt der Bürger aber streng der Bürgerglocke, die im Winter um 10 Uhr, im Sommer um 11 Uhr zum Aufbruch mahnt. “Der Caspar brummt”, hieß es, gab die Domglocke das Zeichen, und auch wohl “der Deftges brummt”, weil ein Adjunct dieses Namens den mit der französischen Invasion aufgehobenen Gebrauch der Abendglocke wieder eingeführt hatte.

Sonntagsfeier / Dröpchen

Sonntags, nach der Messe, erlaubt sich der Handwerker ein Schnäpschen, ein “Kleikännche Klore”. “Blöh Jähn” nennt der Kölner den gewöhnlichen Kornbranntwein, Erdäpfelfusel kannte man noch nicht. Jede Nachbarschaft hat ihr bestimmtes Haus; so waren in meinem Geburtsdistricte berühmt: “Dat Helle Kaentche” und “Müller’s am Hof”. Für die besseren Classen gab es Kaffeehäuser, besonders für die Franzosen, die ohne Cafés gar nicht denkbar, und klingen noch die Namen des Italienischen Kaffeehauses an der Höhlen-Ecke und das Mainzer Kaffeehaus an St. Laurenz in meiner Erinnerung als die besuchtesten.

Wallraf-Richartz-Museum (1911)

Nachmittags-Vergnügen

Der Nachmittags-Gottesdienst, Vesper, Predigt und Complet wird selten versäumt, und streng darauf gehalten, daß die Kleinen die “Kinderlehre” besuchen, die im Dome vor zwei Uhr eingeläutet wurde.

Draußen und zu Hause

Im Frühjahr, Sommer und Herbst geht der Bürger Sonntags mit seiner Familie vor das Thor, “vör de Pohz”, auf den Graben, “op der Gräve”, und läßt im Herbste den Kleinen den fliegenden Drachen, “dae gepappte Vujel”, steigen.

Wie groß war aber die Angst, die Noth, wurde man bei solchen Spazirgängen vom Abende überrascht; Hals über Kopf lief man, um vor Thorsperre in die Stadt zu gelangen, um das Sperrgeld nicht zu zahlen, das aber nur an den Hauptthoren erhoben wurde, und einen Stüber betrug. Die Wohlhabenden machen wohl einen Abstecher nach Deutz ins Marienbildchen, oder besuchen eines der wenigen Garten-Locale, wie das Kümpchen, den Mordhof an Gereon, den Jacorden-Garten, wo Wein geschenkt wird. Uns Kindern waren es Jubeltage, wird an einem Spieltage in einem Wingjert zum Weck und Milch-Essen gegangen, oder hat die Kappesbäurin, welche die Milch und das Gemüse liefert, die Mafrau mit den Kindern zur Kirmeß eingeladen – aber dann wehe den Magen der Kleinen, welche nicht minder während der Obstzeit einen großen Strauß zu bestehen hatten.

An den Wintersonntag-Nachmittagen oder an den hohen Festtag-Sonntagen, wo es unschicklich auszugehen, wurde von den älteren Leuten, besonders von den Mafrauen und Juffern in der Handpostille oder in dem Leben der Heiligen gelesen. Bei dieser Lectüre spielte die Pitschbrille eine Hauptrolle, deren Gläser aber meist so taub, daß man nichts durch dieselben sehen konnte; sie mußte doch auf der Nase sitzen, sah man auch über dieselbe hinweg. Gewöhnlich diente die Pitschbrille auch als Zeichen im Buche.

Gesellschaftlicher Ton

Der gesellschaftliche Ton war schlicht und herzlich, gegen vornehmere Personen und besonders geistliche Herren ein wenig ceremoniös; doch konnte dies nicht stören, da das Formelle bald der herzlichen Weise weichen mußte, so daß sich ein Jeder bald im kölnischen Kreise heimisch fühlte. Und dies auch selbst bei den vornehmsten und reichsten Ständen, bei welchen die herkömmlichen deutschen Höflichkeitsformen der leichteren französischen Gesellschaftsweise schon hatten weichen müssen, ohne jedoch der bideren Herzlichkeit den mindesten Abbruch zu thun. Laune und Scherz in Rede und Lied war der gesellschaftlichen Kreise Würze, ihnen war kein Kölner abhold.

Das Familienleben trägt sich auch auf das Nachbarleben über. Unter Arm und Reich, Vornehm und Gering wird treue Nachbarschaft gehalten. Mit wahrer Hingebung und Freude unterstützt der Nachbar den Nachbarn; die rührendsten Beispiele könnte ich davon aus meiner Kindheit erzählen. An gegenseitiger Freude, wie Leid der Nachbarn nimmt die ganze Nachbarschaft den wärmsten Antheil. Ist ein geringerer Bürger krank, eine Bürgersfrau in den Wochen, wie wird da in allen Häusern geköchelt, was wird da nicht zusammengetragen, und mit welcher herzlichen Lust wird gespendet. Die ärmeren Bürgerfrauen wissen, daß sie bei Mafrau So und So, oder Mijuffer So und So immer Trost und Hülfe in der Noth des Augenblicks finden können. An Sommerabenden sitzen die Bürger Alt und Jung auf der Straße vor den Thüren; es bildet die Nachbarschaft in munterer Unterhaltung, auch wohl bei heiteren Liedern, gleichsam eine Familie.

Bankspiele

Auch damals hatte Köln seine kleinen Spielhöllen, wo das Roulette und trente à quarante im Schwunge. Als die Spieler von Profession sich hier nicht mehr sicher wähnten, verlegten sie den grünen Tisch nach Deutz, wurden aber, wie man mir erzählte, um Fastnacht auf offener Straße, wie sie leibten und lebten, dargestellt, und so dem öffentlichen Spotte preis gegeben.

Heirathen

Eigentliche mariages d’inclination scheinen bei unseren Voreltern nicht an der Tagesordnung gewesen zu sein. Die Ehebündnisse wurden gewöhnlich gemäß Uebereinkunft der Eltern geschlossen, und dann fing das “karesseren” an.

Caresseren, den Hof machen, freien, von dem franz. caresser, lieblosen.

In der Mittelclasse wurden die Bekanntschaften, wie man mir erzählt, meist in der Kirche gemacht. Einige Kirchen hatten sogar in dieser Beziehung einen besonderen Ruf, wie auch Heilige verehrt wurden von den Mädchen, wünschten sie bald unter die Haube zu kommen, so der heilige Antonius in der Minoriten-Kirche.

Der Kirchengang, denn sonst kamen die Töchter ordentlicher Bürgersleute nicht vor die Thür, war das gewöhnliche Stell-Dich-ein, und bei außerordentlichen Gelegenheiten wurde auch wohl eine Tanzschule besucht – der Nachmittag-Gottesdienst geschwänzt. Ein gefallenes Mädchen gehörte aber zu den größten Seltenheiten. Streng, unerbittlich streng muß in solchem Falle die öffentliche Meinung zu Gericht gesessen haben, ohne Erbarmen. Wurden anderen Mädchen am Maitage Maien gesteckt, so fehlte vor der Thür einer Gefallenen nie das Hecksel, das auch im Laufe des Jahres zum Spott zuweilen vor die Thüren anrüchiger Mädchen gestreut wurde. Ständchen am Neujahrstage, in der ersten Mainacht und am Namenstage waren an der Tagesordnung und nicht weniger das Schießen bei diesen Gelegenheiten.

Hochzeit

Die Trauungen fanden meist Abends Statt, selbst bei den Reicheren ohne jeglichen Schein von Ostentation. Eine neue Kaffeemühle, die neue Feuerlade mit dem urväterlichen Leinwandzunder, ein neuer Dreckkorb und Stäuber nebst Kehrichtschippe, Salz, Brod und Brodmesser waren die altherkömmlichen symbolischen Hochzeitsgaben, welche bei einer Bürgerhochzeit nie fehlten. Die modischen Schaamreisen gehörten zu den Seltenheiten, kamen selbst bei den Vornehmsten nur selten vor.

Kölner Dom (1911)

Die reichen Bürger legten einen gewissen Stolz darein, gerade bei Hochzeiten ihren Reichthum zu zeigen. Außer dem Pfarrer, den Caplänen der Pfarre, dem Hausarzte war die ganze Familie gebeten und, je nachdem der Raum des Hauses es gestattete, die Freunde beider Familien. Hoch ging’s her. Die kölnische Köchin mußte sich in ihrem ganzen Glanze bewähren, und der Keller das Beste spenden. Lied und toller Scherz, wie das Strumpfbandlösen der Braut und Aehnliches würzte Mahl und Trank, auch fehlte das Tänzchen nicht. Der liederreichste Gast war immer der liebste.

Es gab sogar einzelne Persönlichkeiten, die eben der Unterhaltung wegen zu allen Tractamentchen geladen wurden. Gastfrei war der Kölner im vollsten Sinne des Wortes. Noch vor der französischen Zeit waren die Hochzeitsfeste der vornehmen Bürger förmliche Pickenicks, die, nach uraltem Brauche, im alten Brautlauf-Haus auf dem Quattermarkt gehalten wurden. Die Boten der Gaffel, zu welcher der Hochzeitgeber gehörte, luden die Gäste, deren Jeder seinen Antheil zum Feste brachte. Die Gaffelboten warteten auch bei Tische auf. Wir besitzen noch verschiedene policeiliche Verordnungen gegen den übertriebenen Aufwand solcher Hochzeiten, in denen mit väterlicher Fürsorge die Zahl der Gänge und Gerichte bestimmt ward. Bei großartigen Hochzeiten wurde der Tanz auf dem Tanzhaus Gürzenich gehalten. Eine vornehme Hochzeit war auch vor fünfzig Jahren noch ein Stadtereigniß, welches eben so reichen Stoff zur Unterhaltung bot, wie ein vornehmes Begräbniß.

Krankheiten

Bei gewöhnlichen Krankheiten mußten Hausmittel helfen. Der Kölner gab nicht gern “unnüdig Geld uhs”, und das wäre in solchen Fällen, nach seiner Ansicht, das Honorar des Arztes gewesen. Hatten wir auch tüchtige, ja, berühmte Aerzte, wie die Doctoren Best, Cassel, Rougemont, Peipers, Schmitz, Sprögel, Stoll, so hatte der geringere Bürger, ging die Noth nicht gerade an den Mann, doch mehr Vertrauen zum Wasenmeister Eßmann auf dem alten Graben, welcher, der Himmel weiß was curirte. Auch hatten sich in mehreren Familien Mittel gegen einzelne Gebreste vererbt. Um Geld und gute Worte waren diese Mittel zu haben. Den Zapfen brechen, die Drüsen einreiben konnte jede alte Frau, und gab es bei Kindern eine Kopfbeule, mußte die Klinge des Brodmessers helfen und frische Petersilie mit Baumöl. An Quacksalbereien war kein Mangel, und gar Mancher mag auf diesem Wege in die andere Welt spedirt worden sein. Uebrigens fehlte in keiner Haushaltung der “Almanack” mit den Aderlaß-Täfelchen, dem Aderloß-Männchen, wie wir Kinder sagten, und nach dessen hochweisen Bestimmungen wurde in gewissen bestimmten Invervallen geschröpft, zur Ader gelassen und purgirt. Beim Haar- und Nägelschneiden spielte der Mond, ob Junglicht oder Vollmond, eine wichtige Rolle, wie auch in der Küche beim Einmachen.

Begräbniß

Ein ganz ungewöhnlicher Aufwand wird nun bei Begräbnissen gemacht. Darauf halten die stammkölnischen Familien und überschreiten dabei nicht selten ihre Kräfte. Der angestammte Familienstolz sucht den Schein zu behaupten. Da wurde darauf gesehen, wie viele Sänger-Chöre die nach der Kirche getragene Leiche begleiteten, auf wie vielen Stufen die Leiche im Chore stand, wie viele und wie schwere gelbe Wachskerzen dieselbe umstanden, wie viele Bänke auf dem Chore schwarz gespreitet, und in welcher Weise der Hochaltar und Nebenaltäre schwarz gestifelt waren. Alles hat seine Taxe, je mehr Stufen unter der Leiche, um so mehr mußte bezahlt werden, das silberne Kreuz, silberne Leuchter haben selbstredend eine höhere Taxe, als die kupfernen oder hölzernen. Das Trauer-Anlegen, das Tragen des Flors um Hut und Arm hat seine Gesetze, die mit der größten Gewissenhaftigkeit beobachtet werden. Für die Eltern wird ein Jahr und sechs Wochen, für Brüder, Schwestern, Ohme und Tanten ein halbes Jahr Trauer getragen, und erst nach einem halben Jahre halber Trauer angelegt. Und die gegenseitigen Condolenzbesuche bei Sterbefällen, welche nie versäumt wurden.

Reu-Essen

Die alten Todtenwachen kommen nur noch in den Bauerbänken vor, sind bei den Bürgern abgeschafft, doch sind bei den Reicheren die so genannten, eben nicht erbaulichen “Reu-Essen” nach der Beerdigung, noch an der Tagesordnung. Sie haben sich bei den reichen Bauern auf dem platten Lande, wo sie oft gauzer acht Tage währen, noch erhalten.

Reu-Essen, Trauer-Essen. Reu, mittelhochd. riuwe, mittelniederd. ruwe, Trauer, Bekümmerniß. Daher im Kölnischen die Ausdrücke: Reu ansagen, einen Todesfall ansagen, zor Reu jonn, einem Begräbniß beiwohnen, und so auch Reu-Essen.

Stuten

Bei vornehmen Begräbnissen erhielten die mit zur Leiche gehenden Schulkinder, wie es das Herkommen wollte, einen “Stutten” oder Semmel. Ich habe den meinigen noch bekommen, als wir Schüler der Dompfarre dem letzten Weihbischofe und Domcapitular Clemens August Maria von Merle mit das letzte Geleit gaben. Herr von Merle war ein bedeutender Numismatiker und besaß eine vollständige Sammlung kölnischer Münzen, einen für die Geschichte der Vaterstadt höchst wichtigen, unersetzlichen Schatz, welcher derselben, obgleich hier öffentlich zum Verkauf geboten, entfremdet wurde für den eitlen Metallwerth und, wenn ich nicht irre, nach Berlin kam. Wie Manches hat Köln eingebüßt!

Aberglauben

Ureingewurzelt, selbst bis in die Römerzeiten hinaufreichend, war der Aberglaube. Wie wenige Kölner mochte es geben, die nicht an Vorahnungen, “Voerjespöks”, glaubten und die schauerlichsten Vorkommnisse zu erzählen wußten? Wie es auf die Thür geklopft, in den Schränken gerappelt, Jemand durch das Zimmer geschlurft, alle Thüren im Hause aufgesprungen, um den Tod eines Verwandten oder irgend einen Unfall anzudeuten.

Und nun die Todtenuhren in den Wänden. Tönte der Ruf des Käuzchen, des Todtenvogels: “Lich! Lich!”, heulte ein Hund in der Nachbarschaft, oder fiel vor einer Thür die Spannkette eines Karren, so mußte Jemand in der Nachbarschaft sterben. Zu Dreizehn setzte man sich nicht zu Tisch. Einzelne Personen bezeichnete man als Geisterseher, “Jeistekiker”, die auch wohl Geister tragen mußten, wie der Aberglaube meinte.

Von böser Vorbedeutung war es, begegnete man in der Frühe einer alten Frau oder gar Schweinen, flogen Elstern oder Krähen über den Weg. Das Begegnen von Schafen war ein gutes Zeichen, man kam willkommen. Die glühende Kohle am Lampendocht deutete auf eine Nachricht, einen Brief, fiel das Salzfaß um, gab es Streit; nichts Spitziges durfte verschenkt werden, es zerstach oder zerschnitt die Freundschaft. Ominöse Tage waren der Montag und Freitag, an welchen letzteren gewöhnlich die Begräbnisse Statt fanden. An diesen Tagen wurde keine Reise angetreten, zog kein Dienstbote ein, fand keine Trauung Statt. Diese gewöhnlich am Samstage, dem Muttergottestage, an dem auch nie ein Sonnenblick fehlte, weil, wie die Legende erzählte, die Muttergottes die Windeln trocknen mußte.

Der böse Blick, das italienisch mal occhio, wie auch die böse Hand, der Einfluß des Mondes, spielten ihre Rolle. Lag bei Tisch Messer und Gabel über Kreuz, fiel ein Messer und blieb im Boden stecken, dem Klingen im linken Ohre, den um die Lampe schwärmenden Mücken, selbst dem nüchternen Speichel, “nöchtere Span” mit dem man ein Kreuz über eingeschlafene Beine machte, und der in vielen Fällen als Heilmittel gepriesen – Allem wußte der Aberglaube seine Deutung zu geben.

Welche Wichtigkeit gab man den Träumen! Traumbücher, alte und neue, waren vorhanden. Von dem Christoffel’s-Büchlein, welches Anleitung zum Teufelsbannen, zum Schuß-, Stich- und Hiebfestmachen u. dergl. gab, vom Kartenlegen, dem Wahrsagen aus der Hand, aus dem Kaffeesatze, dem Bleigießen in der Christnacht und dergl. will ich gar nicht reden.

Dies ist ein Auschnitt aus dem Buch Köln 1812, mehr Infos dazu hier. Das Inhaltsverzeichnis zum Buch, in dem die online verfügbaren Abschnitte verlinkt sind, ist hier zu finden.