Die neue Rheinbrücke zwischen Bonn und Beuel, Teil 3

III. Die Architektur der Brücke.
Es giebt dıe in dem Grundsteine der neuen Rheinbrücke zwischen Bonn und Beuel niedergelegte Urkunde vom 15. Oktober 1896 dem Wunsche Ausdruck, dass das Bauwerk unter Gottes gnädigem Schutz „sicher, kühn und schön“ erstehen möge. Es ist kaum ein neueres Brückenbauwerk ausgeführt worden, bei welchem die idealen Eigenschaften, welche den Ruhm eines Werkes dieser Art begründen, in nahezu gleichwerthiger Vereinigung so entschieden gefordert worden sind, wie bei der neuen Porta Rhenana für die landschaftlichen Schönheiten und die historische Romantik des schönsten der deutschen Ströme.

Zwar wer die Vorschrift des Konkurrenz-Programmes liest, nach welcher die Wahl des eisernen Oberbausystems den Bewerbern freigestellt wurde, wobei jedoch der landschaftlichen Umgebung der Brückenstelle Rechnung zu tragen war, dem wird diese Entschiedenheit nicht allzu entschieden vorkommen. Aber zwischen dem Konkurrenz-Programm und jener Urkunde liegt der mit dem I. Preis ausgezeichnete Konkurrenz-Entwurf Krohn-Möhring-Schneider und die Entschiedenheit der künstlerischen Forderung, die im Programm vermisst wird, findet sich im Erläuterungsbericht zu diesem Entwurf. Da wird der Auffassung Ausdruck gegeben, dass für eine Rheinbrücke bei Bonn die Schönheit des Bauwerkes sehr bedeutend ins Gewicht fallen müsse, dass eine Bogenbrücke schöner und grossartiger wirke, als eine Hängekonstruktion und man deshalb einen die Mittelöffnung kräftig betonenden und mächtig emporragenden Bogen gewählt habe. Die Erwägungen über konstruktive Einzelheiten wurden von den gleichen Rücksichten der Schönheit bestimmt. Da es unschön gewesen wäre, wenn die Fahrbahn die schöne Linie des Mittelbogens zerschnitten haben würde, so wird das Auskunftsmittel gewählt, den oberen Theil des Bogens auf der Fahrbahnlinie aufsitzen zulassen. Die Pfeiler müssen „schon aus Schönheitsrücksichten“ solche Abmessungen erhalten, dass auch die auftretenden horizontalen Kräfte mit voller Sicherheit aufgenommen werden können. Der Linienzug der Gurtungen wird besonders beachtet. Für den landeinwärts der östlichen Uferstrasse gelegenen Viadukt wird der Kosten wegen auch eine Dammschüttung in Erwägung gezogen, dabei aber betont, dass der Viadukt „das bessere landschaftliche Bild“ gewähre. An einer anderen Stelle des Berichtes wird gesagt, dass eine perspektivische Darstellung der Brücke mit weiteren vertikalen Querverbänden „ein sehr unruhiges, unklares Liniengewirr‘‘ gezeigt und dass man sich deshalb entschlossen habe, „von der Anordnung weiterer Querverbände zwischen den Hängesäulen aus Schönheitsrücksichten“ abzusehen.

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Zielbewusste Erwägungen dieser Art sind auch in dem Theil des Erläuterungsberichtes enthalten, welcher sich mit der architektonischen Behandlung des Bauwerkes beschäftigt. Hier wird dargelegt, wie sich für die Aufbauten der Strompfeiler zwei Auffassungen gegenüber standen, von welchen die eine von dem Gedanken ausging, dass neben dem grossen Mittelbogen nur kleinere Pfeileraufbauten angebracht seien, damit der Bogen desto gewaltiger erscheine. Da ferner eine Eisenbrücke ein durchaus modernes Bauwerk sei, so müsse die Architektur im Stiel der Renaissance gehalten sein. Dieser letzteren Ansicht nun wird man ebensowenig unbedingt beitreten‚ als die thatsächliche Ausführung der Brücke eine Berechtigung für die Anordnung von Renaissance-Obelisken als Pfeileraufbauten infolge der genannten Erwägungen ergeben hat. Es hat sich vielmehr im Verlaufe der Dinge gezeigt dass die andere Auffassung, der Abschluss der Strompfeiler erfolge am wirksamsten, sowohl für die Pfeiler an sich, wie für die Umrisslinie der Brücke, durch in der Masse wirkende, thurmartige Portalaufbauten, die richtigere war. Man war der zutreffenden Ansicht, dass bei den grossen geschwungenen Linien und bei den langen Horizontalen das Auge nach einem Ruhepunkt suche, welcher in einer energischen Vertikalen gegeben sei.

Cesarenpforte

Auch in der Stilfrage waren von den schon genannten Erwägungen abweichende Ansichten maassgebend, die sich in der Ausführung bewährt haben.

Möhring vertrat die Meinung, dass der Stil der Brücke dem Charakter der Gegend angepasst werden müsse; eine Rheinbrücke bedürfe eines anderen Gepräges, wie z. B. eine Weichselbrücke, die sich dem Geiste der deutschen Ordensbauten anschliessen, oder eine Spreebrücke, die, fin de siécle, dem Geschmacke moderner Wohnhausbauten ihrer Umgebung Rechnung tragen könne. „An den Ufern unseres deutschen Lieblingsstromes ragen noch zahlreiche herrliche und volksthümliche Bauten aus alter Kaiserzeit hervor. Auch Bonn besitzt ein berühmtes Münster in der prächtigen romanischen Bauweise und in diesen Formen würden wir zu schaffen haben, wenn wir einen der Gegend würdigen Monumentalbau, wie es eine Rheinbrücke doch zweifellos ist, errichten wollen“. Die Ausführung hat die Erwartung, dass der romanische Profanbau mit seinen grossen Verhältnissen und doch zierlichen Einzelformen sich vortrefflich zu einer Bogenbrücke eigne, dass eine mächtige Stein-Architektur einen starken, die Eleganz der Eisenkonstruktion hervorhebenden Gegensatz bilde, gewiss nicht Lügen gestraft. In der Behandlung der Einzelformen ist nicht der Nachdruck auf eine archäistische Stilempfindung gelegt, sondern der Künstler war mit Erfolg bestrebt, dem frischen, vorwärts strebenden Empfinden unserer Zeit einen sprechenden Ausdruck zu geben, soweit es der romanische Grundton der Architektur nur irgendwie zuliess. Es giebt neben der Kirche und dem Wohnhause kaum einen volksthümlicheren Bau, wie eine Brücke und wer es daher versteht, durch künstlerische Mittel die „psychologie de la foule“ anzuregen, der kann mit dem Erfolg rechnen, seinem Werke neben der abstrakten künstlerischen auch eine ethische, in das Volksleben übergehende Bedeutung verliehen zu haben. Das hat Möhring nicht ohne Kampf mit widerstrebenden Kräften erreicht, indem er aus Lied, Sage und Geschichte, wie sie den Rheinstrom, seine Burgen und seine Berge beleben und verklären, die Motive für den ornamentalen Schmuck seines Werkes schöpfte, indem er aus dem Leben unserer Tage den gemüthvollen Humor, dem wir an den Werken des Mittelalters so manchen anziehenden und volksthümlichen Zug verdanken, wieder erweckte und den Bau damit belebte. So reden die Steine eine lebendige und allgemein verständliche Sprache und lachen den Beschauer an, und es kann nur der steife akademische Zopf sein, welcher diesen lebenstrotzenden Aeusserungen einer frischen und vorurtheilslosen Kunst ein saures Gesicht zeigt.

Geländerverzierung

Die architektonische Ausbildung des Steinbaues der Brücke umfasst den Rheinwerftpfeiler mit Portal und Treppenaufgang auf der Bonner Seite (s. d. Abbildg.), die beiden Thorbauten der Strompfeiler und die Landpfeiler mit den vier Einnehmer- und Wärterhäuschen. Unseren auf diese Theile bezüglichen Abbildungen haben wir nur wenig hinzuzufügen. Zunächst ist die Ansicht der Festschrift zurückzuweisen, dass das Bauwerk den Architekten vor eine künstlerische Aufgabe gestellt habe, die zum grössten Theile noch ungelöst sei, Es ist im Gegentheil anzuerkennen, dass, soweit die Aufgabe bei der heutigen Stellung des Ingenieurwesens zur Baukunst überhaupt zu lösen ist, diese Lösung in einer durchaus künstlerischen Weise erreicht ist, wenn sich auch gegen diese oder jene Einzelheit vielleicht ein Einwand erheben lassen sollte. Gerade in architektonischer Beziehung bedeutet die Brücke einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt. Die Architektur geht mit Erfolg von dem Grundsatze aus, der grossen Linienführung der Bogen die einfache Linienführung der architektonischen Gliederung entgegen zu setzen. Sparsam ist der ornamentale Schmuck verwendet und mit Recht nur da angebracht, wo er vom Auge auch gewürdigt werden kann, z.B. an den Thorwärter- und Einnehmerhäuschen. In den Doppelkapitellen der gekuppelten Säulen derselben ist ein lustiger und gemüthvoller Ton angeschlagen. Die Motive sind den Rheinsagen und dem Leben der rheinischen Musenstadt entnommen; dabei ist auch der Schalk nicht unterdrückt.

Eine malerische Wirkung, durch farbige Behandlung unterstützt, ist das Ziel Möhrings bei den Steinbauten für die Brücke gewesen.

Emblem

Ein gefahrvoller Weg wurde beschritten, als es sich darum handelte, der Eisenkonstruktion einen künstlerischen Schmuck zu geben. Hier standen die Grössenverhältnisse der einzelnen Bautheile in einem solchen Gegensatze, dass er unüberbrückbar erschien.

Möhring hat ihn in glücklichster Weise gemeistert.

Indem er die Zierung des Eisens so anordnete, dass Konstruktionstheile weder verkleidet noch verdeckt wurden, war er andererseits bestrebt, den Schmuck auch hier nur an den nothwendigsten Stellen auftreten zu lassen.

Einzelheiten 04

In weiser Mässigung suchte er den ornamentalen Zuthaten allenthalben nur die zweite Rolle zu geben, nirgends werden sie Selbstzweck, nirgends stören sie die Konstruktion, nirgends ist diese ihnen zu Liebe in wesentlichen Theilen verändert worden. Indem sich bei der Eisenkonstruktion der Künstler dem Konstrukteur unterordnete und das umgekehrte Verhältniss bei allen Architekturtheilen eintrat, hat die verständnissvolle und zu gegenseitiger Nachgiebigkeit bereite Zusammenarbeit stattgefunden, aus welcher ein so erfolgreiches Werk hervorgegangen ist.

Brückengeländer

Der künstlerische Schmuck des Eisens konnte sich naturgemäss nicht auf die gesammte Konstruktion erstrecken, sondern musste sich wieder auf einzelne, dem Auge auffallende und nahe Punkte beschränken. Darin wird einstweilen der Zwiespalt zwischen den Werken des Ingenieurs und ihrer künstlerischen Durchbildung noch fortbestehen, dass es nicht möglich erscheint, die vorhandenen Geldmittel mit der, räumlichen Ausdehnung der Werke in ein angemessenes Verhältniss zu bringen.

Einnehmerhäuschen

Bei der Brücke war für einen künstlerischen Schmuck in erster Linie das Geländer gegeben. Bei seiner Durchbildung schwebte dem Architekten die Absicht vor, in 2 Typen, die wir in den Abbildungen wiedergegeben haben, Entwürfe zu geben, welche auf die Entfernung die Form mit möglichster Klarheit erkennen lassen. Der eine Typus, aus dem Dreiecksverband abgeleitet, ziert die Brücke selbst, der andere Typus, ein klares Rundstabwerk mit senkrechten Mittelstreifen aus Weinlaub, die Ueberbrückung der Bonner Rheinpromenade. Stilistisch interessante Bildungen sind die Drachenthiere, welche die seitlichen Gehwege tragen. Sie sind vortrefflich aus den Bedingungen des Materials und der Technik heraus gestaltet, ihre Formgebung ist selbständig, eigenartig und frisch.

Thorbau

Weniger erfolgreich ist nach unserer Empfindung der Künstler im Kampfe mit den ungeschlachten Windverbandportalen gewesen, wenn auch anerkannt werden muss, dass hier erreicht ist, was unter den obwaltenden Verhältnissen vielleicht überhaupt zu erreichen war.

Dem Beschauer drängt sich unwillkürlich die Frage auf, ob hier nicht eine andere konstruktive Anordnung möglich ist, welche eine gefälligere architektonische Durchbildung zulässt. Durch den formalen Schmuck und durch die farbige Behandlung desselben Ist die schwere Wirkung allerdings wesentlich gemildert, aber doch nur gemildert. Denn derjenige, welcher aus den Thorbauten in den Brückenbogen tritt, steht unmittelbar vor dem schroffsten Gegensatz zwischen der breiten Metallfläche der Windverbandportale und dem dünnen Gestänge der Bogenkonstruktion. Möhring hat nun die schwere Wirkung dieser Flächen aufzuheben versucht, indem er sie mit einer Art Applikationsarbeit in getriebenem Eisen belegte und letztere mit energischen Farben bemalte. Nach der Bonner Seite sind als Schmuckmotive der Reichsadler, das Bonner Stadtwappen und die Mauerkrone verwandt; auf der Beueler Seite ist das Portal mit der Darstellung eines Dampfers in romantischer Rheinlandschaft, ergänzt durch Embleme der Schiffahrt und des Weinbaues, geziert. Wesentlich schlichter sind die Rückseiten der Portale behandelt: sie tragen stilisirte Köpfe und ein freies Linienwerk aus Eisenrohren.

In den künstlerischen Schmuck einbezogen sind auch die Stützarme der Gaslaternen und einzelne der Beleuchtungskandelaber.

Auf die farbige Wirkung des ganzen Bauwerkes ist ein besonderer Werth gelegt. Der Materialwirkung der Steine der Rampen, Pfeiler und Portale, der Ziegelbedeckung der Thürme ist ein Farbenanstrich der Brücke in grün entgegengesetzt, damit der Gesammteindruck ein heiterer und frischer werde. Gleichwohl aber ist wiederum darauf geachtet worden, dass die vornehme Erscheinung der Brücke nicht durch eine aufdringliche Buntheit Schaden leide. In dieser Weise hat Möhring in der Brücke die rheinische Romantik und die rheinische Lebenslust verherrlicht und die launischen Züge der mittelalterlichen Kunst auf moderne Werke mit Erfolg zu übertragen versucht. So ist die Brücke ein redendes Symbol rheinischen Lebens. Bei diesem künstlerischen Bestreben ist aber eines Umstandes noch besonders zu gedenken, der nicht hoch genug herausgehoben werden kann. In die Ausführung der Brücke theilten sich die Firmen Gutehoffnungshütte in Oberhausen und R. Schneider in Berlin. Der über die Ausführung der Brücke ausschliesslich einiger Nebenanlagen abgeschlossene Vertrag schliesst der Festschrift zufolge mit einer Pauschalsumme von 2 650 000 M., also mit einer auffallend bescheidenen Summe ab. Hiervon entfallen auf die Herstellung des Unterbaues der Brücke und Rampen, der Thor- und Wärterhausbauten, des Pflasters, der Gehwege und der Beleuchtungsanlagen 1 575 000 M.; auf die Lieferung des eisernen Ueberbaues 1 075 000 M. Vielleicht darf man annehmen, dass diese Vertheilung der Arbeiten auch dem den einzelnen der beiden Firmen zugetheilten Arbeitsmaasse entspricht. Betrachtet man gegenüber diesen Summen einmal den thatsächlichen Umfang der geleisteten konstruktiven und technischen Arbeiten, andererseits aber die weitgehende künstlerische Ausschmückung der Brücke, so wird man zu der Annahme geführt, dass hier durch die beiden Firmen einem idealen Zwecke erhebliche Summen geopfert wurden. Das ist zweifellos ein einflussreiches Moment für fernere Brückenbauten. Und wenn die neue Rheinbrücke zwischen Bonn und Beuel das Anfangsglied einer neuen Entwicklungsreihe insofern bilden wird, als in ihr dem künstlerischen Eindrucke des Werkes zum ersten Male so umfangreiche Zugeständnisse gemacht wurden, so gebührt der Gutehoffnungshütte in Oberhausen und der Firma R. Schneider in Berlin in erster Linie die Anerkennung dafür. Durch die munifizente Hergabe der Mittel, die sie keineswegs in dem thatsächlichen Umfange zu bewilligen brauchten und unter der Mitwirkung des Architekten Bruno Möhring haben sie die neuere Brückenbaukunst auch in künstlerischer Beziehung ebenso in neue Wege geleitet, wie dieser vor einigen Jahren durch die Aufnahme des Flusseisens die Erreichung erweiterter Ziele in konstruktiver Hinsicht, insbesondere was Kühnheit der Erscheinung anbelangt, ermöglicht wurde.

Ueber die bei der Ausführung der Brücke betheiligten Firmen und Personen ist zu bemerken, dass, wie schon angedeutet, die Bauunternehmung R. Schneider in Berlin alle auf die Herstellung des Unterbaues der Brücke und Rampen, der Thorbauten und Wärterhäuser bezüglichen Erd-, Zimmer-, Ramm-, Maurer- und Pflasterarbeiten, sowie die Beleuchtungs- und Entwässerungsanlagen, wie auch die Rampengeländer um die Summe von 1 575 000 Mk. übernommen hatte. Der bevollmächtigte Vertreter der Firma in Bonn war während des ersten Baujahres Hr. Ing. Steiner, nachher Hr. Ing. Gadow. Die Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Oberhausen, hatte sämmtliche Eisenarbeiten und ihre Aufstellung zum Betrage von 1 075 000 Mk. übernommen. Für die Ausführung der umfangreichen Kunstschmiedearbeiten zum Schmuck der Eisenkonstruktionen war die Firma Hillerscheidt & Kasbaum gewonnen worden, welche ihre Aufträge mit bestem Erfolg erledigte. Die Aufstellung der Montagegerüste der Eisenkonstruktionen besorgte der Zimmermeister Hanebeck in Dortmund. Die Baggerungen besorgten für Schneider die Gebr. Mayer in Köln und Ruhrort, das Holzpflaster verlegte die Hamburg-Berliner Jalousiefabrik H. Freese in Berlin. Der Bildhauer G. Riegelmann in Berlin schuf die Modelle für die plastischen Theile, nach ihnen arbeitete an Ort und Stelle in Stein der Bildhauer Brasche. In dem Atelier Möhrings zu Berlin waren für die Brücke beschäftigt die Arch. Mossewig und Körnig. Dem Vertreter der Stadt Bonn in der Leitung der Brückenbauarbeiten, Wasserbauinsp. H. Frentzen, waren nacheinander beigegeben die Reg.-Bfhr,. Jöhrens, Benatti und Liese.

Unter der werkthätigen und verständnissvollen Zusammenarbeit dieser Kräfte konnte nach der kurzen Bauzeit von wenig mehr als 2 1/2 Jahren ein Bauwerk dem Verkehr übergeben werden, welches an der Schwelle einer neuen Epoche der deutschen Brückenbaukunst steht.

Dieser Artikel erschien zuerst im Jahr 1898 in der Deutschen Bauzeitschrift, er war mit dem Autorenkürzel “H.” gekennzeichnet.

Diese Artikelserie besteht aus 3 Teilen

I. Die Geschichte der Brücke
II. Die Konstruktion der Brücke
III. Die Architektur der Brücke