Siegburg und seine Geschichte

Dem linken Siegufer entlang über die Dörfer Menden, die alte Villa Menedon und Siegburg-Mühlendorf, das alte Muhlindorf kommen wir zu der neuerbauten steinernen Siegbrücke, die nach der jetzigen Kreisstadt Siegburg führt. Vor uns erheben sich auf mässiger, jedoch ziemlich steiler Höhe die weitläufigen Abtei-Gebäulichkeiten, unter deren Schutz sich nach und nach das jetzt freundlich einladende Städtchen Siegburg, in den ältesten Urkunden, die von dem Orte reden, Villa Sigebergensis genannt, angebaut hat. So freundlich das Städtchen, so einladend sind für den Wanderer dessen Umgebungen, welche den Aufenthalt reichlichst lohnen, da zudem der Gasthof zum „Stern“ in jeder Beziehung empfehlenswerth, und man sich unter den leutseligen Bewohnern Siegburg’s bald heimisch fühlt.

Geschichte Siegburg’s.

Auf der 400 Fuss über der Nordsee sich erhebenden Basaltkuppe, der letzten vulkanischen Hebung und Bildung auf dem rechten Rheinufer, ein Basalt-Conglomerat, welches jetzt die Abtei mit ihrer Kirche trägt, drohte im eilften Jahrhunderte eine Herrenveste, der Sitz Heinrich’s I., des Pfalzgrafen bei Rhein (1047-1064), der Wüthende, Furiosus, zubenannt. Wahrscheinlich war die Veste schon im zehnten Jahrhundert erbaut, denn urkundlich können wir um 996 einen Pfalzgrafen Herimannus nachweisen, unter welchem der Auelgau stand.

Pfalzgraf Heinrich I. war dem thatgewaltigen Erzbischofe Anno II. von Köln (1056—1076) ein störender Nachbar, denn er trieb von seiner Veste auf dem Siegberge Wegelagerei, machte Fluss und Strasse unsicher. Er überschritt auch seine Gewalt als Schirmvogt der Güter, welche die Kinder der Stifter der Benediktiner-Abtei Brauweiler, Pfalzgraf Erenfrid und seine Gemahlin Mathilde, Heriman, Erzbischof von Cöln, Richeza, Königin von Polen, Wittwe Miczislaws II., Theophanie, Äbtissin von Essen dem Kloster 1051 abgetreten hatten.

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Erzbischof Anno II. nahm, mit welchem Rechte wissen wir nicht, diese Liegenschaften in Besitz, sie der Stiftskirche Maria zu den Staffeln in Köln überweisend, in welcher Kirche Richeza 1057 ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte. Es kam zur Fehde. Pfalzgraf Heinrich, mit dem Banne belegt, wurde besiegt, gefänglich nach Köln gebracht, und trat hier seine Veste Siegeberg an Erzbischof Anno II. ab.

Dieser unterdrückte die späteren Versuche des Pfalzgrafen, wieder in Besitz seiner Güter zu gelangen, mit Waffengewalt, nachdem Heinrich I. selbst den Erzbischof vergeblich in Köln belagert hatte. Dies Misslingen seiner Anschläge verwirrte des Pfalzgrafen Verstand. Auf seiner Burg zu Cochem an der Mosel erschlug Pfalzgraf Heinrich in einem Wuthanfalle seine Gemahlin Mathilde oder Adelaide, Tochter Gothilons I., Herzogs von Niederlothringen, mit der Streitaxt. Seine Mannen, vor denen er sich seiner That rühmte, ihnen den bluttriefenden Kopf zeigend, bemächtigten sich des Wüthenden, und Erzbischof Eberhard von Trier (1047—1066) liess ihn nach dem Kloster Echternach bringen, wo er im Wahnsinn starb.

Anno, der Heilige.

Anno verwandelte die Burg auf dem Siegberge in ein Kloster. Er selbst zog nach Italien, um aus dem Benedietiner-Kloster Fructuaria bei Turin, das als ein Musterkloster berühmt war, Bewohner für seine neue Stiftung, die urkundlich 1064 Statt fand, zu holen. Im Frühjahre 1065 kehrte er mit zwölf Mönchen über die Alpen heim. Hatte er das Kloster reich begabt, so wusste er auch Kaiser Heinrich IV. für dasselbe zu gewinnen, so dass der Kaiser, ausser namhaften Schenkungen, im Jahre 1069 die Abtei sammt ihrem Markt-, Zoll- und Münzrechte unter seinen Schutz nahm, und bestimmte, dass dieselbe auf ewige Zeiten einem Erzbischofe von Köln untergeben sein sollte. Im Jahre 1071 verlieh der Kaiser der Abtei die Strafgerichtsbarkeit auf den abteilichen Villen im Umkreise und die Fischerei in den stehenden und fliessenden Gewässern; die wilde Fischerei in den Wassern, die zum Wildbann gehörten.

Die letzten Jahre seines vielbewegten Lebens brachte Anno I. häufig im Kloster auf dem Siegberge zu, streng nach den Regeln des Ordens lebend. Noch vor seinem Ende hatte er einen harten Span mit der Stadt Köln zu bestehen, die sich gegen ihn, den strengen Herrn empört, ihn zur Flucht gezwungen hatte.

Ein Mann der That, unterwarf Anno die Stadt mit der grössten Strenge wieder seiner Botmässigkeit.

Nach Siegburg beschied er die Schöffen Köln’s, die am Rechte gefrevelt, und liess den ihres Vergehens überführten, wie jedoch nur eine Quelle berichtet, die Augen ausstechen, einem derselben aber ein Auge, damit er die Andern nach Hause geleiten könne.

[Das Mährchen, als habe Anno an den Häusern der Geblendeten in Köln steinerne Köpfe als Zeichen ihrer Strafe, die sogenannten ‚Greinköpfe‘ anbringen lassen, widerlegt sich durch sich selbst. Am Anfange dieses Jahrhunderts sahen wir noch an sehr vielen Häusern über der Thür solche steinerne Köpfe, deren Bestimmung die Aufnahme der Schrottbäume war, um Fässer in die Keller zu schroten. Es gab fast keine Strasse, in welcher nicht solche Köpfe vorkamen, und wie gross hätte demnach die Zahl der gebleudeten Schöffen sein müssen, wären die Köpfe eine Erinnerung an das grausame Verfahren des Erzbischofs gewesen?

Würden die Bürger der Stadt nicht nach Anno’s Tod diese Schandzeichen vernichtet haben?]

Angenommen, Anno’s grausames Verfahren sei historisch erwiesen, so dürfen wir dasselbe nicht nach den Ansichten unserer Zeit beurtheilen. Die Thaten der grossen Männer der Geschichte dürfen und können nur richtig nach der Anschauungsweise ihrer Zeit beurtheilt werden. Anno’s Jahrhundert war ein wildes, rohes, in welchem feinere Gesittung selbst in den höhern Kreisen der Gesellschaft durchaus keine feste Wurzel gefasst hatte. Nach diesem Massstabe sind die oft blutigen Gewaltthaten der Zeit Anno’s zu beurtheilen, wenn auch natürlich nicht zu rechtfertigen.

Anno selbst war ein Mann der That. Dies erprobt sein Auftreten gegen Papst und Kaiser. Er war von Natur heftig, von eiserner Willenskraft, und daher herrschsüchtig; wo es galt, der Gewalt kühne Gewalt entgegensetzend, so dass ihm sein Wille nicht selten Gesetz in einer Zeit, die gesetzlos für die Machthaber der Erde war. Manche seiner Thaten werden uns klar, wenn wir erwägen, dass er in seiner Jugend mit Ruhm das Waffenwerk gepflegt, ehe er durch seinen Oheim von mütterlicher Seite, Canonicus in Bamberg, bestimmt worden, sich dem geistlichen Stande zu widmen, und so Propst in Goslar geworden. Des deutschen Reiches Ansehen zu heben und zu festigen war seines Lebens Aufgabe, seit er Kanzler Heinrich’s III., seit er, als Erzbischof von Köln, Reichsverweser während der Minderjährigkeit Heinrich’s IV., dessen Erziehung er mit Strenge geleitet, und dem er ein treuer, umsichtiger Rathgeber bis zum Jahre 1073, wo er, sein Alter vorschützend, das Amt als Reichsverwalter niederlegte.

Anno war ein gar strenger rücksichtsloser Aufrechthalter der Zucht des Clerus und der Klöster, denen er, was tugendhaften Wandel und Sittenreinheit betrifft, ein Muster voranging. Er war dabei ein milder Vater der Armen und Bedrängten, ein freispendender Schützer der Künste und Wissenschaften. Hiervon geben Kunde seine milden Stiftungen und seine Kirchenbauten in Köln.

Als Anno sein Ende nahe fühlte, sühnte er sich aus mit der Stadt Köln, liess denen, die von ihm schwer gebüsst waren, die Bussgelder und eingezogenen Güter zurückerstatten, und starb nach einer langwierigen schmerzhaften Krankheit, am kalten Brande den 4. Dez. 1078 in seinem Palaste zu Köln.

Seine Leiche wurde, wie er bei Lebzeiten bestimmt hatte, nach Siegburg gebracht und hier in der Abteikirche beigesetzt. Kanonisirt wurde er im Jahre 1183 durch Papst Lucius III. (1181—1185.)

[Man fand bei der feierlichen Erhebung seiner Überreste im Sarge einen Bischofsring mit der Umschrift: Henricus Imperator Annoni Archiepiscopo; dann zwei bleierne Grabtafeln, von denen die eine die Inschrift trug: Hic requiescit Dominus Anno secundus, Coloniensis ecclesiao tricesimus tertius Archiepiscopus, huius coenobii fundator devotissimus. Obiit vero pridii non. Dec.; die Inschrift der zweiten lautet. Anno ab incarnatione Domini millesimo septuagesimo quinto, ind. tertia decima anno episc opatus sui vicesimo primo. In hoc autem sepulchro positus est tertio idus Dec. regnante rege quarto Henrico.]

Von ihrer Gründung bis zu ihrer Aufhebung, also während mehr als 700 Jahren, standen der reichen Abtei sechsundvierzig Äbte vor, von denen die achtzehn Ersten bürgerlichen Standes, die übrigen aber alle adlicher Herkunft waren.

Legende.

Der erste Abt, ein Freund des Stifters, hiess Erpho und war während seiner Lebzeit seines gottgefälligen Wandels wegen schon allgemein verehrt. Von ihm berichtet die Legende, was sie auch von dem Mönche aus dem Kloster Heisterbach erzählt:

Eines Tages hatte Abt Erpho, dessen höchste Seelenwonne geistliche Betrachtungen, über den Vers des 89. Psalms: „Tausend Jahre sind vor Göttes Augen wie ein Tag, der gestern vorbeigegangen“ lange nachgegrübelt und konnte sich, trotz aller Anstrengung, der Zweifel nicht entschlagen, welche bei ihm über den Gedanken rege wurden.

In seinem Zweifel befangen, und grübelnd dem Worte der Schrift nachhängend, erging sich Erpho im Klostergarten und verlor sich zuletzt in dem an den Klosterberg stossenden Walde.

Plötzlich störte ihn der liebliche Gesang eines Vogels, wie ihn sein Ohr nie vernommen, aus seinem Sinnen und Grübeln. Er schaute auf, und sah einen wunderprächtigen, in allen Farben des Regenbogens sehillernden Vogel, der vor ihm von Zweig zu Zweig hüpfte, und dessen wundersames Lied, dem der Wald, die Vögel und alles Getier voller Entzücken lauschten, seine Seele mit so unaussprechlichen Wonnen füllte, dass er, sich selbst unbewusst, dem schönen Vogel und seinem bezaubernden Gesange immer tiefer in den Wald folgte, bis zuletzt des Vogels Lied verstummt und derselbe seinen Blicken entschwunden war.

Eine Viertelstunde vermeinte Erpho dem Vogel gefolgt zu sein, und wandte sich zur Rückkehr, sich selber zürnend, dass er sich also vom Sinnenreize hatte hinreissen lassen. Die Vesperglocke rief vom Thurm der Abtei, welche im Glanze der Abendsonne zu ihm herüberstrahlte. Wie gross, wie gewaltig war aber sein Staunen, als er die Abtei-Gebäude, Stadt und Umgebung völlig verändert, umgestaltet fand, ja selbst die ihm begegnenden Menschen, was Wesen und Tracht anging und ihre Sprache, eine ganz neue Welt ihn umgab.

Er glaubte in einem Traum befangen, und sein Staunen erreichte das höchste Mass, als ihn selbst der Pförtner nicht mehr als Abt erkennen wollte, wie denn auch der Abt nicht, vor den er gebracht wurde. Alles war ihm neu, keinen der Brüder erkannte er, und nicht minder gross war die Verwunderung, das Staunen des gesammten Conventes, als der altehrwürdige Greis sich Abt Erpho nannte. Aus den Annalen des Klosters wusste man, dass der erste Abt des Klosters Erpho vor 300 Jahren spurlos verschwunden sei. Des Greisen Rede, der von seinem Grübein über die Verse des Psalms und wie es ihm im Walde ergangen, berichtete, war so überzeugend, dass alle das Wunder des Herrn priesen, welches er an dem Wiedergefundenen bewährt hatte. Um Gott zu danken, geleiteten sie den auf so wunderbare Weise wiedergefundenen Abt in feierlichem Zuge nach der Kirche.

Aus den Händen des Abtes empfing Erpho das Abendmahl und Gott lobpreisend gab er, wie ein Heiliger verklärt, den Geist auf.

So berichtet der Chronist des Klosters, Propst von Zöllner, und setzt das Wiedererscheinen des Abtes Erpho in das Jahr 1367 am Tage nach Christi Himmelfahrt, an welcher dieser im Jahre 1067 auf unerklärliche Weise verschwunden war.

Die Abtei.

Das Kloster auf dem Siegberge, dem Erzengel Michael geweiht, erfreute sich in den ersten Jahrhunderten nach seiner Gründung des Schutzes und der Freigebigkeit der Päpste, der Kaiser, der Erzbischöfe von Köln, der Edlen des Auelgaues und des bergischen Landes. Kaiser Heinrich IV. stiftete 1105 mit bedeutender Schenkung ein Jahrgedächtniss in der Kirche desselben, und Heinrich V. schenkte 1122 der Abtei alles Metall und Gold, das auf dem Boden ihrer Besitzungen gefunden wurde. Diese Schenkung lässt auf Bergbau schliessen, der von der Abtei nach Kräften gefördert wurde und dem Lande neuen Reichthum erschloss. – In den Bergwerken bei Uckerath findet man alte Bauten, deren Anlage und Construction uns noch Kunde geben von einem sehr frühen Bergbaubetriebe.

Kaiser Friedrich I., der Rothbart, bestätigte 1174 der reichsunmittelbaren Abtei alle ihre Privilegien, das Markt-, Zoll- und Münzrecht und den Gerichtsbann, der von drei Vögten derselben geübt wurde. Für die in einem Umkreise von vier bis fünf Meilen wohnenden Untergebenen der Abtei waren drei Ding- oder Gerichtstage, die am Fusse des Siegebergs abgehalten wurden, festgesetzt.

Der Abt musste dem Vogte für jeden Gerichtstag zwei Malter Korn, eine Ohm Wein, zwei Ohm Bier, zwei Schweine im Werthe von zwei Solidis, ein Spanferkel sechs Denaren werth, zwei Gänse, vier Hühner, zwanzig Eier und sechs Malter Hafer geben.

In Güls eben so viel, ausser dem Biere, da dort kein Bier gebraut wurde, in Bendorf eben so viel, in Straelen ein Malter Korn, ein Schwein, ein Solidus an Werth, ein Spanferkel zu sechs Denaren, eine Gans, vier Hühner, zehn Eier, ein Litula Wein und ein halb Ohm Bier und in Ulma dasselbe.

Auf zwei Meilen im Umkreise des Berges durfte kein neuer Öffentlicher Markt abgehalten werden.

Wer in irgend einer Weise den. Bestimmungen des Kaisers in Bezug auf die Gerechtsame der Abtei zuwiderhandelte, wurde mit 30 Pfund reinen Goldes gebüsst, deren eine Hälfte der kaiserlichen Kammer zufiel, während das Kloster die andere bezog. [Vergl. Lacomblet Urkundenbuch B. I. Nro, 450.]

Unter dem Schutze der Herrenburg der Pfalzgrafen bei Rhein hatten sich die Dienstmannen und Hörigen derselben am Fusse des Siegberges bereits angesiedelt. Nach der Umgestaltung der Herrenburg in eine Abtei, den Schutz des Friedens gewährend, hatten diese Ansiedelungen bedeutend zugenommen, denn Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg (1099—1131), welcher nach seinem Tode auf der von ihm erbauten Veste Wolkenburg, in der Abteikirche zu Siegburg seine letzte Ruhestätte fand, verleiht im Jahre 1125 allen Kaufleuten Siegburgs völlige Zollfreiheit in Köln. Heisst es in der Urkunde auch noch „negotiatores in villa Sigebergensi que sita estin pede montisejusdem coenobii“, so scheint der Ort doch bereits Stadtrecht — jus burgense — gehabt zu haben, denn in der Urkunde, mit der Erzbischof Philipp von Heinsberg (1163—1193) im Jahre 1182 den Streit der Abtei Siegburg und der Grafen Heinrich und Eberhard von Sayn wegen der von diesen auf abteilichem Boden erbauten Veste Blankenberg schlichtete, alle Privilegien und Gerechtsame der Abtei und auch das Stadtrecht Siegburgs bestätigte, heisst es ausdrücklich, dass Siegburg dies Recht „Oppidum Siegebergense“ schon zur Zeit Anno’s, des Gründers der Abtei besessen habe.

[Vergl. Lacomblet Urkundenbuch B. I. Nro. 483. Die Stelle der Urkunde lautet: Item iudiciaria potestas et jus burgense quod oppidum Siogebergense eatenus dinoscitur habuisse secundum tenorem privilegiorum et secundam quod a tempore fundatoris sui beati Annonis predecessoris nostri ei constitit, manebunt ei in conuulse.]

Gewiss ist es, dass Anno’s Leiche, als dieselbe von Köln herübergebracht worden, zuerst in der Pfarrkirche aufbewahrt wurde, ehe man sie in der Abteikirche beisetzte.

Die Abtei zählte schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts als ihr Eigenthum 70 Ortschaften und von ihr abhängig 6 Propsteien,

1. St. Apollinarisberg bei Remagen,
2. St. Cyriae in Overath,
3. Hirzenach,
4. Millen im Kreise Heinsberg,
5. Oberpleis und
6. Zülpich.

Es war die Zahl der Mönche für die Abtei auf 50 festgestellt, zu denen noch 40 für die auswärtigen Kirchen kamen, doch wurde diese vorgeschriebene Zahl nicht streng befolgt, denn am Anfange des 14. Jahrhunderts finden sich bei einer auf Befehl des Erzbischofs Heinrich II. 1317 veranstalteten Untersuchung, ohne den Abt und die Laienbrüder, 120 Conventualen im Kloster, die auf 90 herabgesetzt wurden, um die Schulden zu tilgen.

Es fand die Abtei besonderen Schutz bei den Päpsten. Schon Eugenius Ill. stellte sie 1151 unter seine unmittelbare Jurisdiktion und Gregor X. bestätigte 1273 alle ihre Privilegien. Dieselbe Gunst genoss sie bei den Kaisern bis auf Leopold I, der im Jahre 1671 ihr die Privilegien seiner Vorgänger bestätigte. Ehe Siegburg an Berg fiel, übte der Abt dort die höchste Gerichtsbarkeit, stand an den Höfen in Bonn und Düsseldorf im fürstlichen Range und bezog alle seine Bedürfnisse aus den allgemeinen Einkünften der Abtei, die auf 40 bis 50000 Reichsthaler angeschlagen wurden, hatte dabei aus gewissen Gefällen, Brüchten, Judengeleit u. s. w. noch ein jährliches Spielgeld von 2000 Reichsthalern.

Jährlich musste die Abtei am Vorabende St. Martini an den Propst, Dechant, Afterdechant, Chorbischof, Scholaster und Keppler des Erzstifts 42 Paar Mettenstiefel, „eoturnos nocturnales quales in claustro fieri solunt meliores“ heisst es in einer Urkunde vom Jahre 1191, liefern. Die Überbringer erhielten für jedes Paar einen Groschen und eine Flasche Wein. Bis zum letzten Jahre 1753 bestand dieser Brauch für die dem Dom zunächst liegenden Benediktiner-Abteien, seitdem wurde für jedes Paar Stiefel ein Gulden entrichtet.

In dem Masse wie sich die Macht des Klosters hob, stieg auch das Ansehen der Stadt Siberg, wie sie in den ältesten Urkunden heisst. Mit dem Stadtrechte hatte dieselbe auch Mauern, Thore und Thürme erhalten, sich an die Nord-, Ost- und Südseite des Siegberges lehnend, auf welchem die nach Bedürfniss erweiterten Abteigebäude mit ihrer Kirche thronten. Von der Ringmauer eingeschlossen, lag am Ostende der Stadt die alte Burg, ein fester thurmgeschirmter Bau, über dessen Thor das bergische Wappen prangte. Als Schirmvögte Siegburgs waren die Grafen und später die Herzoge von Berg Eigenthümer der Burg, welche ihre Untervögte, die Zentgrafen, bewohnten, bis der Bau mit den Festungswerken zerstört wurde.

Schon im dreizehnten Jahrhunderte führte die Stadt ihr eigenes Siegel, welches eine gezinnte Ringmauer zeigt, die von sieben Thürmen geschützt, von denen fünf in einem Zinnenkranze unter dem Dache auslaufen, während sich am obern Rande eine förmliche Thorburg befindet. Die Ringmauer umgibt einen Berg, auf dem sich eine Kirche baut, deren östliche Abside von zwei Thürmen flankirt ist, wie auch der westliche Giebel. Über der Vierung erhebt sich ein fünfter Thurm. Alles im Rundbogenstil. Die Kirche umgiebt eine gezinnte Ringmauer mit drei Thürmen. Die schön geschnittene Umschrift lautet: Sigillum Civitatis Sibergensis.

Der Mauerbering der Abtei hing mit den eigentlichen Stadtmauern zusammen, bildete mit diesen ein Ganzes. Herr der Stadt war der reichsunmittelbare Abt, von dem die Wahl der Bürgermeister und Schöffen abhing und an den auch in letzter Instanz apellirt werden musste. Als Amt und Stadt Siegburg aber, nach so langjährigem Hader und Zwist um das Hoheitsrecht, im Jahre 1230 an die Grafen von Berg kam, hörte das Abhängigkeits- Verhältniss der Stadt zur Abtei theilweise auf. Noch 1355 wurde zwischen dem Abt Reinhard und der Stadt ein Vergleich gethätigt, durch welchen Jener der Stadt alle ihre Gerechtsamen und Privilegien bestätigt und verspricht, künftige Misshelligkeiten durch gütlichen Vergleich zu schlichten und sich gegenseitig zu unterstützen. Trotzdem fehlte es nie an Hader und Zank und langwierigen Prozessen zwischen der Abtei und der Stadt, oft um die geringfügigste Veranlassung, besonders wegen des Ungelds, der Acceise, die Beide beanspruchten.

In einer Schuldverschreibung des späteren Herzogs von Jülich Gerhard, Grafen von Berg und Ravensberg und seiner Gemahlin Margaretha, die ihm die Grafschaften Berg und Ravensberg in die Ehe gebracht hatte, an seinen Schwager, den Herrn von Schönforst vom 16. August 1358 wird auch Syberch unter den Städten der Grafschaft Berghe als Zeuge aufgeführt. Die Urkunde schliesst nämlich: „ind vortuns stede unser gravschaff van deym Berghe, dat is ze wissen unse scheffenen, burgermeister, raitind gemeinde unser stede van Syberch, Wippervurde, Lynnepe, Rathingen ind Dusseldorp datsiere segele an desen brieff willen duyn hanghen in gezuich der wairheit.“

Graf Wilhelm II. von Berg und Ravensberg, seit 1380 durch Kaiser Wenzel zum Herzoge von Berg erhoben, setzt im Jahre 1363 seiner Gemahlin Anna, Tochter des Pfalzgrafen Ruprecht des Jüngern, ein Witthum von 2400 Gulden auf das Schloss Bensberg und die Städte Siegburg und Remagen aus, was der Graf unter dem 20. September desselben Jahres urkundlich bestätigt: Die Urkunde besagt: „na inehalden der breyve dye darup gemaicht sint, an vier inde zwentzig hundert gulden geltz, der wir ir sesshundert bewyssthaen zo Remagen, ind hundert gulden geltz an unse burch ind ampt zo Syberg mit alle yrme zubehoire u. s. w.“

Handel und Verkehr der Stadt Siegberg, welche Papst Innocenz III. 1206, und König Richard im Jahre 1258 sammt der Abtei unter ihren besonderen Schutz genommen hatten, muss schon im 13. Jahrhundert nicht unbedeutend gewesen sein, besonders mit Köln, dessen Bürger 1234 das volle Schutzrecht vom Abt, den Schöffen und Bürgermeistern Siegburgs erhalten. Der innere Verkehr war am Ende des dreizehnten Jahrhunderts schon von Bedeutung; Unter den gewöhnlichen Zünften werden besonders die Gewandmacher, Weissgerber, Kürschner, Wollenweber, Kannenbäcker (Eueler, Oulner) aufgeführt.

Anno-Lied.

Vielbesucht war die Stadt seit Erzbischof Anno heilig gesprochen, seine Grabstätte der Schauplatz mancher Wunder, und das Annolied, die Maere von Sente Annen:

„Wir hörten ie dicke singen von alten dingen
Wie snelle helide vuhten, wie sie veste burge brechen,
wie sich liebe winiscefte schieden, wie riche künige alzegiengen.
Nuist zitdaz wir denken wie wir selbe sullen enden.“

wahrscheinlich das Werk eines Mönchs der Abtei aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts, das Lob und den Ruhm, die Wunder des grossen Mannes durch die fahrenden Sänger auf allen Herrenburgen und Vesten des deutschen Vaterlandes verkündete.

Was poetische Tiefe und Auffassung angeht, schwunghafte Darstellung, ist das Annolied eines der grossartigsten Denkmäler deutscher Dichtkunst, Alles hoch überragend, was uns die seinem Erscheinen vorhergehende Periode geboten hat. Ein ausserordentlicher muss der Eindruck gewesen sein, den das Heldenlied hervorrief, als es zum ersten Male an den Höfen, auf den Herrenburgen und Vesten Deutschlands erklang. Wie der Dichter das Lob seines Helden sang mögen einige Stellen aus dem Liede selbst zeigen.

Von seiner Art, seinem Charakter heisst es:
„Wie die Sonne in den Lüften, die zwischen Erd und Himmel steht, beiden Hälften scheinet. Also ging vor Gott und den Menschen Bischof Anno: Offen war er in seinen Worten, für ‚die Wahrheit er Niemanden fürchtete, als ein Löwe sass er vor den Fürsten, als ein Lamm ging er unter den Dürftigen, den Bösen war er scharf, den Guten war er gnädig.“

Von seiner frommen Mildthätigkeit sagt das Lied:
„Wenn Nachts Alles schlafen ging, stand auf der viel gute, Mann; mit seiner lautern Andacht besucht er manche Münster, seine Liebesgaben er mit sich trug, der Armen fand er genug, die der Wohnungen nicht hatten, und auf ihn harrten. Wo ein armes Weib mit dem Kinde lag, die Niemand pflag, dahin ging der heilige Bischof und bettete sie selber gut. So konnte er mit Recht Vater aller Waisen heissen.“

Mit wenigen, aber kräftigen Zügen schildert der Dichter den Bischof als Staatsmann und Leiter des Reichs, und wie ergreifend schön sind seine Schilderungen der Noth und Wirren des Reichs unter Heinrich IV. Der Dichter singt:
„Darnach fing sich an der üble Streit, davon mancher Mann verlor den Leib, da dem vierten Heinrich verworren ward das Reich. Mord, Raub und Brand verheerten Kirchen und Land; von Dänemark bis Apulien, von Karolingen bis zu den Ungarn, denen Niemand mochte widerstehen, wenn sie wollten mit Treue zusammengehen, die stifteten Heerzüge gross wider Neffen und Hausgenoss. Das Reich all kehrte sein Gewaffen – in seine eignen Adern; mit siegehafter Rechten überwand es sich selbst, dass die getaufte Leichname unbegraben zerstreut lagen zum Aaase den bellenden, den grauen Waldhunden. Da das nicht hoffte zu versöhnen St. Anno, da verdross es ihn, länger zu leben.“

Nach seinem Tode singt der Dichter:
„Als er da zu Gottes Antlitz kam, zur ewigen Gnade, da that der Herr, edelgemuth, wie der Aar seinen Jungen thut, wenn er sie lehren will ausfliegen: er schwebet ob ihnen in Pracht, er schwingt sich auf zu Berge, das thun dann die Jungen gerne, also wollt’ er uns lehren, wohin wir nach ihm sollten fahren; er zeigt uns hienieden welch Leben sei im Himmel. An dem Grabe, da sie ihn wollten todt haben, da wirkte er schöne Zeichen: die Siechen und die Krummen, die wurden da gesund.“

Und schliesst seinen Lobgesang:
„Dann sollen wir verstehen des reichen Gottes Güte, wie er lohnt und vergilt, was man von seinen Geliebten spricht, der so süsse leitet bei der Hand zu dem schönen Paradiesesland“. [Vrgl. H. Kurz, Geschichte der deutschen Literatur. B. I, S. 250 fflg.]

Dies ist ein Textausschnitt aus dem Buch “Das Siegthal” von Ernst Weyden, zuerst erschienen im Jahr 1865. Das Buch ist nun wieder erhältlich, die Bilder sind Beispielbilder und i. d. R. nicht dem Buch entnommen.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort.
Zur Einleitung.
Das Siegthal.

Die Sieg.
Sieg-Quelle, Lauf und Mündung.
Bergbau, Viehzucht und Köhler-Meiler.
Hauberg-Wirthschaft.
Wiesen-Cultur.
Ackerbau, Weinbau.

Von Beuel nach Blankenberg
Beuel, Landstrasse-Pützchen.
Von Beuel durch das Siebengebirge nach Siegburg.

Die Deutz-Giessener Bahn.
Der Bau.
Geheimer Baurath Haehner.
Baukosten.
Deutz-Bensberg.
Lüderich.
Wahner Heide.
Haltestellen – Lauf der Bahn.


Fusswanderungen durch das Siegthal.

Vom Rheine bis nach Siegburg.
Die Sieg-Mündung.
Die alte Sieg.
Regulirung der Flussmündung.

Isabellen-Insel.
Die Kriegsgeschichte der Isabelleninsel.
Fischfang, Alsen und Salme in der Sieg.
Die Kirche zu Schwarz-Rheindorf.
Maibeiern.
Mai-Lehen.
Maibaum.
Thierjagen.
Spinnstuben-Abende.
Volksgebräuche.
Martinsfeuer.
Bittwoche.
Spielbaehn.
Glockengiesser Claren.
Siegburg.


Siegburg und seine Umgebung.
Geschichte Siegburg’s.
Anno, der Heilige.
Legende.
Die Abtei.
Anno-Lied.

Schicksale der Stadt.
Hexenwesen in Siegburg und in Bonn.
Schicksale der Abtei.

Die Stadtkirche des h. Servatius.
Der Reliquien-Schatz.
Die Provinzial-Irren-Heilanstalt.
Ihre Einrichtung.
Garten-Anlagen.
Aussicht vom Kirchthurme.
Die Wolsberge.
Geognostisches.
Botanisches.


Von Siegburg nach Eitorf.
Geognostisches.
Rittersitz zur Mühle.
Legende.
Weinbau.
Seligenthal.
Schöne Aussichten.

Hennef.
Schloß Allner.
Der Schloßwald.
Geschichte.
Meroderer-Brüder.
Fürst Franz Ludwig von Hatzfeld.

Broelthal.
Ausflug in’s Broelthal.
Geognostisches.

Kloster Bödingen.
Der Silberling.

Rittersitz Attenbach.
Freiherr Theodor von Hallberg.


Blankenberg.
Die Burg.
Geschichte der Veste, der Stadt und des Amtes Blankenberg.
Stachelhardt.


Kloster Merten

Eitorf und seine Umgebungen.
Gasthöfe.
Geschichtliches.
Kirche.
Volksleben.
Dr. Meyer’s Heilanstalt für Nervenleidende und Gemüthskranke.
Ausflüge.
Hohenstein.
Geognostisches.
Burg Weltenroth.
Der hohe Schade.
Hippelroth.
Der Kelterberg.
Halft.
Die Schnepperstraße.
Die Siegwiese.
Bergbau.


Nach Windeck.
Wege von Eitorf nach Windeck.
Herchen.
Das Ohmbad-Thal.
Sage: Der Heilborn.
Nebenbäche.
Präsidenten-Brücke.
Botanisches.
Der Irserbach.
Der Hof Stein.
Durchstich.
Kesselthal von Stromberg.
Leuscheid.
Romanischer Taufstein.
Haltestelle.
Au und Umgebung.
Burgsitze bei Röcklingen.
Hoppengartner Berg
Höhe von Dreisel.
Das hohe Wäldchen, Baiershahns Höchste, der Altenstuhl, Bodenberg und die Wilhelmshöhe.
Wilbringhoven und Haus Broich.
Ritter von Huhn zu Broich.
Windeck.


Burg Windeck.
Geschichte der Veste und des Amtes Windeck.
Sage.
Adolph von Berg.
Opladener Ritterrecht.
Amt Windeck.
Burg Windeck im dreissigjährigen Kriege.
Zweite Einnahme durch Schweden und Hessen.
Zerstörung der Veste.
Disposition des Baues der Veste.
Neues Burghaus.
Curiositäten.
Die Burgterrasse.
Vesten und Burgsitze.
Erdwälle oder Schläge.
Amtleute.
Archiv von Windeck.
Eselshafer.


Von Windeck nach Schönstein.
Der Krummauel.
Station Schladern.
Rosbach und die Hohe Ley.
Bensekausen.
Faehren.
Von Au nach Hamm.
Bergbau.
Ausflug nach Kloster Marienthal.
Schatzgräberei.
Botanisches.


Wissen und seine Umgebung.
Burg Schönstein
Geschichtliches.
Schloß Grottorf.
Veste Wildenburg.
Geschichtliches.
Abstecher nach dem Westerwalde.
Bodengepräge und Bewohner.
Kloster Marienstatt (Locus Mariae)
Legende.
Die Kirche.


Von Wissen nach Kirchen.
Die Eiche bei Wissen.
Die Wingertshardts-Grube.
Erlaubnisscheine zum Besuch der Gruben.
Dasberg.
Betzdorf.
Ausflug nach dem Hellerthal.
Bergbau.
Hohenselbachs-Kopf.
Geschichtliches.
Die Buchensteine.
Wildhandel.
Der Hickengrund.
Seine Bewohner.
Erläuterungen zum Begriff „Zigeuner“
Zigeuner.
Die Meckeser.
Kirchen.
Der Druidenstein.
Botanisches.
Das Küppelsfest.
Weg nach Wildenburg.


Volkes Brauch und Volkes Sitte im mittlern Siegthale.
Bekleidung.
Speisen.
Kartoffelbau.
Geschichtliches.
Prozesssucht.
Franzosenherrschaft.
Paul von Bettenhagen.
Altherkömmliche Sitten.
Der Aberglauben.
Das Amerikafieber.


Nach Siegen.
Freusburg.
Die Sage von Schloß Freusburg.
Der Giebelwald.
Die Junkernburg bei Niederschelden.
Sage.
Bergbau.
Eisenfeld.
Ankunft in Siegen.


Siegen.
Geschichtliches.
Die Stadt und ihre Bauwerke.
Die St. Nicolaikirche.
Der Nassauische Hof.
Ausweisung der Mönche.
Fürstengruft.
Der Thiergarten.
Die eiserne Jungfrau.
Das Behweibchen vom Kirchhofe.
Die Geburtsstätte Rubens.
Siegerländer Berühmtheiten.
Geistiges Leben.

Volkes Brauch und Volkes Sitte im Sieger-Lande.
Volkskarakter.
Knappschaften.
Knappschafts-Ordnung.
Ackerbau, Wiesenkultur und Viehzucht.
Der Hirte.
Besehen.
Taufen.
Pfingstlümmel und andere Sitten.
Volksfeste.
Kaffebrech.
Hammerschmiede.
Hochwaldbestand.

Das Siegerland.
Verschiedene Ausflüge in’s Siegerland.
Bergbau und Hüttenbetrieb.

Ausflug nach Müsen.
Weg nach Müsen.
Der Köln-Müsener Bergwerk-Verein.
Bergmännisches.
Besuch der Gruben.
Die Sagen vom Kindelsberg und Altenberg.
Die böse Stadt.
Die Linde auf Schloss Kindelsberg.
Der Gasthof zum Kronprinzen von Preusen in Hilchenbach.
Das Stift Keppel.
Rückkehr nach Siegen.

Ausflug nach Ginsberg, Grund und Hilchenbach.
Karakter des Landes.
Die Sagen vom Schömelberge und der alten Burg.
Der Ginsberg.
Grund, Jung gen. Stilling.
Sein Denkmal.
Der freie Stuhl auf Schloß Ginsberg.
Der Raubritter Hübner.
Das Fehmgericht.
Geschichte der Fehme.
Hilchenbach.

Ausflug nach den Quellen der Lahn, der Sieg und der Eder.
Karakter der Gegend.
Weg von Siegen.
Wege von Netphen, Deutz.
Walpersdorf.
Der Lahnhof.
Quelle der Lahn.
Die Stiegelburg.
Fernsichten.
Das Denkmal in der Kirche zu Irmgarteichen.
Die Siegquelle.
Die Ederquelle.
Hohenrode.
Lützel.
Die Kronprinzen-Eiche.
Weg nach Siegen.
Schluß.