Burg Windeck

Geschichte der Veste und des Amtes Windeck.

Die Ruinen der Veste geben Kunde von ihrer früheren Bedeutung und Mächtigkeit, doch schweigt die Geschichte über die Zeit ihrer Erbauung. Die Sage nennt in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein Dynasten-Geschlecht von Windeck (Windecge, Windecke, Wyndegge), dessen letzter Stammherr ein Graf Conrad von Windeck in Sauss und Brauss dahinlebte, ein Mann seiner Zeit, dem Waffen- und Waidwerke leidenschaftlich zugethan, ein harter Herr seinen Hörigen und Fröhnern.

Sage.

Eine Erbtochter Bertha, so erzählt die Sage, blühte ihm, seines Herzens Wonne. Heinrich von Waldenfels, der oft auf Burg Windeck einsprach, fand Gehör bei der Jungfrau, wurde aber schnöde von dem stolzen Vater abgewiesen, als er um der Tochter Hand warb. Graf Conrad bestimmte sofort die Tochter dem Kloster; in Rheindorf, wo seine Schwester Mathilde Abtissin, sollte sie den Schleier nehmen. Schon nahte der Tag an dem Bertha auf ewig der schönen Welt und ihrem Buhlen Lebewohl zu sagen gezwungen werden sollte, als bei nächtlicher Weile der Geliebte sie heimsuchte und die Heissliebende leicht zur Flucht beredete. Bertha folgt dem Manne ihrer Wahl. Er hebt sie auf sein Ross, das ihn nach Windeck getragen, und in Sturmeseile jagt er mit der süssen Last seiner Burg zu. Horch! wildes Pferdestampfen braus’t durch die Stille des dämmernden Morgens. Ihre Flucht ist verrathen, Graf Conrad folgt ihrer Spur. Immer drängender wird die Gefahr, zu rasender Eile treibt der Ritter sein Ross bis zu einer Felsenjähe des Ufers der Sieg. Vor sich den brausenden Strom, hinter sich den wuthschnaubenden Vater; da fasst der Ritter in der Verzweiflung des Augenblicks den Entschluss, beide Sporen setzt er dem Rosse in die Weichen, hoch bäumt es auf und stürzt die Jähe hinunter, brausend schlagen die Wasser über ihnen zusammen. Gebrochen hat das Ross das Genick, und das liebende Paar findet in den Fluthen den Tod. Graf Conrad erscheint in dem Augenblicke; ein Schrei des Entsetzens entringt sich seiner Brust, verzweifelnd rauft er sich das Haar und über den Leichen jammert er, dass ein furchtbares Geschick ihn seiner beiden Kinder beraubt — Bertha war Heinrichs Schwester. Der verblendete Vater hatte das Geheimniss, dass ihm noch ein Sohn aus verbotener Umarmung lebte, mit sich ins Grab nehmen wollen. Wenige Tage nach dem unglückseligen Ende seiner Kinder starb Graf Conrad am gebrochenen Herzen und fand seine letzte Ruhestätte an ihrer Seite.

Dies ist ein historischer Text, welcher nicht geändert wurde, um seine Authentizität nicht zu gefährden. Bitte beachten Sie, dass z. B. technische, wissenschaftliche oder juristische Aussagen überholt sein können. Farbige Bilder sind i. d. R. Beispielbilder oder nachcolorierte Bilder, welche ursprünglich in schwarz/weiß vorlagen. Bei diesen Bildern kann nicht von einer historisch korrekten Farbechtheit ausgegangen werden. Darüber hinaus gibt der Artikel die Sprache seiner Zeit wieder, unabhängig davon, ob diese heute als politisch oder inhaltlich korrekt eingestuft würde. Lokalgeschichte.de gibt die Texte (zu denen i. d. R. auch die Bildunterschriften gehören) unverändert wieder. Das bedeutet jedoch nicht, dass die darin erklärten Aussagen oder Ausdruckweisen von Lokalgeschichte.de inhaltlich geteilt werden.

Der Volksglaube will, dass Graf Conrad noch in den bösen Nächten des Jahres, eine kummervolle Gestalt in den Ruinen der Veste seine Kinder suchend, jammernd und wehklagend umherschleiche.

Montanus (Vincenz von Zuccalmaglio) hat in seinem Werke: „Die Vorzeit der Länder Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen“ die Geschichte und Sagen des bergischen Landes gesammelt und anziehend theils in gebundener, theils in ungebundener Rede zu erzählen gewusst. (Solingen u. Gummersbach, Verlag von Frdr. Amberger. 1837.)

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bestanden zwei Vesten auf Windeck, eine alte und neue, Eigenthum des Grafen Heinrich Raspe des Jüngeren von Thüringen. Wir haben keine Kunde, wie dieser in den Besitz der Veste gekommen, wissen nur urkundlich, dass Kaiser Friedrich I., der Rothbart, am 21. Februar 1174 in seiner Pfalz zu Aachen die Bedingungen bestätigt, unter welchen Heinrich Raspe dem Grafen Engelbert I. von Berg (1148—1180), dem ersten Grafen von Berg das neue Schloss auf Windeck überträgt – „castrum novum in windeke et non vetus in feodum concepit tali conditione etc.“ heisst es in der Urkunde. Der Graf von Berg muss den Thüringer in allen Fehden, ausser gegen den Kaiser und den Erzbischof von Köln, unterstützen, ausgenommen, wenn Letzterer den Grafen ungerecht angreift (Si autem coloniensis iniuste et preter causam comitem h. Rasponem gravare voluerit etc.). Dann bleibt Windeck dem Lehnsherrn offenes Haus, und dies so lange die Fehde (werra sagt die Urkunde) dauert. Die Burgmannen stehen alsdann im Dienste des Lehnsherrn. Es musste der bergische Burgvogt der Burg Windeck dem Lehnsherrn schwören, die Veste nach dem Tode Engelberts, jenem wieder zu überweisen.

Aussicht von Burg Windeck im Jahr 2022

Graf Engelbert I. begleitete Kaiser Friedrich den Rothbart auf seinem Kreuzzuge und starb 1189 auf dieser Fahrt. Nach Engelberts Tode fiel Burg Windeck wieder an die Landgrafen von Thüringen; denn Erzbischof Philipp von Heinsberg (1167 1191) kaufte von dem Landgrafen Ludwig III. († 1191) und dessen Tochter Jutta um 4500 Mark das Obereigenthum (Sale) d.h. alle dessen auf beiden Seiten des Rheines gelegenen Allode, namentlich die Vesten Windeck, Beilstein und Wied zur Sicherheit des Erzstiftes. Philipp’s Nachfolger, Bruno von Berg (1191—1193), zahlte noch einen Theil des Kaufschillings an den Grafen Tirrich von Landsberg, dessen Gemahlin Jutta, des Landgrafen Ludwig’s III. Tochter und Erbin. Erst Erzbischf Adolph von Altena 1193—1205) trug den Rest der Kaufsumme ab, und nahm im erzbischöflichen Palast zu Köln feierlich Besitz von den genannten Schlössern, die er dem Grafen Tirrich von Landsberg 1197 am 22. Januar zu Lehen übertrug, dem Erzstifte nur das Öffnungsrecht vorbehaltend. Die Belehnung gilt dem Grafen und dessen Erben, ohne dass sie den Zehnten (herstura), noch die Herwede zu zahlen haben, und ohne genöthigt zu sein, dem Lehensherrn über die Alpen Heerfolge zu leisten. Die Burgvögte mussten jedoch den Erzbischöfen von Köln ebenfalls den Treueid schwören.

Herwede, die Steuer, welche beim Ableben des Vasallen an den Lehensherrn zu entrichten war, wie beim Tode der Ehefrau die Gerade gezahlt werden musste. Beide Steuern wurden am Anfange des 14. Jahrhunderts aufgehoben. Hergewede hiess die Abgabe bei Lehenserneuerungen.

Im Anfange des 12. Jahrhunderts finden wir bereits eine Cunigunde von Windeck als Abtissin des Stiftes zu Essen, und so in derselben Würde um das Jahr 1150 eine Cunigunde, Schwester Heinrich’s von Windeck.

Wir begegnen 1227 als Zeugen in einer Urkunde einem Adolfus de Windecke und seinem Sohne Theodorich. Demnach bestand ein Ritter-Geschlecht dieses Namens. Unter den ritterbürtigen Geschlechtern Kölns blühte am Anfange des 13. Jahrhunderts auch eine Familie von Windeck, deren Sitz das Haus Windeck auf dem alten Markte an der Ecke der Lintgasse, welches durch Heirath an eine Linie des Geschlechts der Överstoltzen gelangte, die sich seitdem von der Windeck nannte.

Eine der 22 Zünfte des alten Kölns führte auch den Namen „von der Windeck“.

Das Erzstift Köln hatte, wie wir gehört haben, die Veste Windeck käuflich an sich gebracht. Sehr auffallend und nicht leicht zu erklären ist es daher, dass Heinrich II. (III.) Herzog von Brabant, der Grossmüthige (1235— 1248), in zweiter Ehe Gemahl der Landgräfin Sophia, Tochter des Landgrafen Ludwigs IV. (1225—1227), und der heiligen Elisabeth von Thüringen, im Jahre 1247 den Grafen Adolph VI. mit Windeck belehnt, indem die Streitigkeiten seiner Gemahlin Sophia, welche die Landgrafschaft Thüringen für ihren Sohn Heinrich von Brabant das Kind, gegen Heinrich Raspe beanspruchte, noch nicht geschlichtet. [Lacomblet a. a. O. B.II. Urk. 312.]

Wie kam überhaupt die Burg Windeck, urkundlich Eigenthum des Erzstiftes Köln, wieder an Thüringen ?

Heinrich Raspe von Thüringen, der spätere Gegenkaiser Friedrich II. hatte Ansprüche auf die Grafschaft Windeck erhoben, welche ihm Graf Heinrich I. von Berg (1225— 1244) um 600 Mark Silbers abkaufte.

Dass Windeck an Berg gekommen, ergibt eine Urkunde vom 16. Juni 1247, in welcher Erzbischof Conrad I. von Hochstaden, die Grafen Otto von Geldern, Arnold von Lös und Wilhelm von Jülich einen Vergleich mit der Gräfin Irmgarde von Berg, welche gemäss dem Testamente ihres Gemahls im Besitz der Hälfte der Grafschaft Berg war, und ihrem Sohne Adolph VI. dahin zu Stande bringen, dass Adolph die Schlösser Windeck und Bensberg erhält, seine Gemahlin Margaretha, Schwester des Erzbischofs Conrad, nach seinem Tode die Leibzucht, und Irmgard die Vesten die „Neue Burg“ und „Angermund“ nebst der Hälfte der Einkünfte des bergischen Landes.

Graf Adolph VI. hielt auch zum Gegenkaiser Heinrich Raspe, der aber bekanntlich schon im Februar 1247 auf der Wartburg verschied. Wegen Lehensantheilen an der Burg Windeck, von den Rittern Conrad von Elverfeld und Hermann von Spiegel zum Desenberg beansprucht, kam es zu einer Fehde mit dem Grafen Adolph, welche 1264 durch ein mörderisches Treffen auf dem Breitenfelde zwischen Dattenfeld und Windeck zu Gunsten des Letzteren entschieden ward. Nach der noch im Volke lebenden Sage war die Schlacht so mörderisch, dass die Kämpfenden bis über die Knöchel im Blute wateten.

Der dritte Sohn Adolph’s, Heinrich, führte den Namen Heinrich von Windeck, ehe er, wenn auch nur auf zwei Jahre, von 1308 bis 1310, an die Regierung kam, in der ihm sein Sohn Adolplı VIII. von 1310 bis 1348 folgte, mit welchem der Mannsstamm der Grafen von Berg aus dem Hause Limburg wie bekannt erlosch.

Adolph von Berg.

Adolph von Berg war also seit 1247 im Besitze von Windeck. Wie erklärt es sich nun, dass die Gräfin Mechthild von Sayn im Jahre 1250 die Schlösser Wied, Windeck und Rennenberg mit einer Reihe von Ortschaften dem Erzbischofe Conrad I. von Köln schenkt gegen die Leibzucht, eine Schenkung, welche unter den Erzbischöfen Engelbert II. und Sifried urkundlich 1261, 1263 und 1280 erneuert wird. Die in der Schenkungsurkunde aufgeführte Burg Windeck war entweder Alt-Windeck (castrum vetus in Windecke), oder nur ein Lehens-Antheil auf der Veste Windeck. Sonst kann ich mir die Urkunde nicht erklären. Wie konnte die Gräfin etwas verschenken, das sie nicht besass? Wo Alt-Windeck lag, weiss ich nicht anzugeben.

Dass auf Windeck verschiedene Familien Belehnungen besassen, wie dies im Feudalrechte häufig vorkommt, ich brauche nur auf die Ganerbe zu verweisen, geht aus einer Sühne hervor, welche Gräfin Margaretha von Berg als Vormünderin ihres Sohnes Adolph VII. am 26. Juli 1264 nach der Elberfelder Fehde mit dem Ritter Conrad von Elverveld, dessen Vater Arnold und Eberhard von Witten in Neuss schloss. Die Urkunde bestätigt dem Ritter Conrad ein Burglehen (feodum castrense) auf Windeck, wie ein, Mannlehen und das ehemals im Burgbering der Veste gelegene Haus des Bannerträgers Gerhard, während Conrad für sich, seine Ehefrau und Kinder und Hermann Spiegel von Desenberg freiwillig auf die Lehen verzichteten, welche sie vorgaben an dem Thurm, dem Thor und den Schlüsseln der Burg Windeck zu besitzen. (quod se dicebant habere in turri, porta et clavibus apud Windecke).

Reste der Burg Windeck im Jahr 2022

Im Jahre 1267 verkaufte Gerhard, Herr zu Wildenberg dem Grafen Adolph von Berg seine Anrechte an der Burg Windeck (also sulech recht, alse wir hadden an deme huse ze Windecke), welche er von der Gräfin Mechtilde von Sayn zu Lehen hielt mit dem Vorbehalte, dass die Rechte der Gräfin nicht beeinträchtigt werden sollten. Graf Adolph wollte den Lehensverband gegen die Gräfin von Sayn nicht anerkennen, und Gerhard von Wildenberg sah sich genöthigt, derselben zur Entschädigung, im Werthe von 400 Mark, auf ihre Lebzeit die Höfe zu Mausbach und Merten zu übertragen, seine Burg Wildenberg ihr zu öffnen, indem er der Gräfin zugleich das Versprechen gibt, ihr mit Rath und That beizustehen, um ihr zu ihren Rechten auf Haus Windeck, die er dem Grafen nicht verkauft, zu verhelfen, da sie auf dieselben nicht verzichtet, wie dies aus der Urkunde hervorgeht.

Fahne sagt im zweiten Theile S. 253 seiner Geschichte der kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter, die Gräfin Mathilde von Sayn habe 1267 auf ihre Rechte auf Windeck verzichtet. Vgl. Lacomblet Urkundenbuch B. II N. 744.

Schon 1268 vereinbarte sich Graf Adolph von Berg, wie wir oben bei der Geschichte von Blankenberg erzählt haben, mit dem Grafen Dietrich von Heinsberg dahin, dass er nur die Burgen von Siegburg, Windeck und Bensberg in der Nähe des Gebietes der Herren von Heinsberg behalten, und keine neuen aufführen lassen wollte.

Burg Windeck sah während der Regierung des fehdelustigen Grafen Adolph VII. zu wiederholten Malen in ihren Ringmauern die Lehnsmannen des Grafen zu Kriegsfahrten versammelt, so in seinen Fehden gegen Köln und gegen dessen Erzbischof Siegfried von Westerburg (1275—1295), Anfangs Juni 1288, um den Herzog Johann I. von Brabant, den Siegreichen, dem er seine Rechte auf Limburg und Geldern übertragen hatte, gegen Reinald von Geldern und den Erzbischof Siegfried zu unterstützen. Graf Adolph hatte sein ganzes Land zum Heerzuge aufgeboten. Ein Hauptführer seiner Schaaren war sein Bruder Heinrich, Herr von Windeck. Am 5. Juni 1288 kam es in der Ebene von Worringen nördlich unweit Köln zur entscheidenden Schlacht. Auf beiden Seiten focht die Blüthe brabantischer und niederrheinischer Ritterschaft mit der grössten Erbitterung. Aus diesem Grunde wird die Schlacht auch die „Ritterschlacht“ genannt. Die ungestüme Tapferkeit der „ruhmreichen Berger“ errang dem Herzoge Johann den Sieg, den blutigsten, welchen die Zeitbücher des Niederrheins kennen. Erzbischof Siegfried verlor die Freiheit und wurde die Siegesbeute des Grafen Adolph, welcher ihn achtzehn Monate lang auf der neuen Burg an der Wupper gefangen hielt und nicht gestattete, dass der Erzbischof sein Rittergewand ablegte, damit man nicht sagen konnte, der Graf halte einen Priester gefangen. Es kam erst am 19. Mai 1289 zwischen dem Grafen, seinem Bruder Heinrich von Berg, Herr auf Windeck und dem Erzbischof Siegfried und dessen übrigen Gegnern zur Sühne.

Heinrich von Windeck empfing bei dieser Gelegenheit das kölnische Erzkämmerer-Amt mit 120 Mark jährlicher Einkünfte von dem Erzbischofe zu Lehen. Nur ein paar Jahre währte diese Belehnung, da Erzbischof Siegfried unter dem Schutze des Papstes Nicolaus IV. die Sühne brach, den Grafen Adolph im Jahre 1292 oder 1293 auf hinterlistige Weise bei Deutz aufhebend. Bis nach Deutz hatte der Graf dem Erzbischofe, welcher bei ihm auf Bensberg eingesprochen, mit vier Knechten das Geleit gegeben, wurde hier aber überfallen und sofort nach der erzbischöflichen Burg in Brühl und dann nach Lechenich geschleppt. Unter den schrecklichsten Qualen währte seine Haft dreizehn Monate lang.

Die Freiheit erhielt er erst, als der Herzog von Brabant und seine Freunde gegen den Erzbischof rüsteten. Er starb kinderlos am 28. September 1296 auf der neuen Burg an der Wupper. Nach Andern musste er bis zu seinem Tode in der schmählichen Gefangenschaft, den furchtbarsten Martern preisgegeben, ausharren, da ihn Siegfried, was aber keineswegs historisch erwiesen ist, im Sommer nackt mit Honig bestrichen in einem eisernen, an dem Burgwall angebrachten Käficht einsperren liess, und so den Qualen des Durstes und den Stichen der Bienen, Wespen und Hornissen aussetzte.

Nur Mersaeus erwähnt dieser grausamen Rache des Erzbischofs, von welcher aber weder Levoldus, noch Teschenmacher und das Magn. Chron. Belg. das Mindeste berichten. Die kölnische Chronik erzählt den Hergang ausführlich nach Mersaeus, lässt aber unrichtig den Grafen Adolph im Gefängnisse sterben.

Die jüngeren Sprossen der Grafen und seit 1380 Herzoge von Berg hatten gewöhnlich ihren Sitz auf Windeck, das ein Amt des Herzogthums bildete.

Nach der unglücklichen Schlacht bei Cleverham gegen die Grafen von Cleve und von der Mark 1397, musste Herzog Wilhelm II. von Berg, um sein Lösegeld aufzubringen, auch das Amt und Burg Windeck am 3. August 1397 verpfänden. Die Veste wurde nicht sofort übergeben, denn am 2. September desselben Jahres, geloben Ritter Johann, Herr von Lennep und Genossen dem Grafen von Cleve und von der Mark, dass, wenn in vierzehn Tagen die Veste Windeck und das Amt nicht übergeben, und Herzog Wilhelm sich nicht wieder zur Haft einstellen sollte, sie sich selbst als Gefangene dem Grafen von Cleve überliefern würden. Die Schlösser Windeck, Byenburg, Sinzig und Remagen waren für 74,000 Schilde dem Grafen von Cleve und von der Mark verpfändet, und zwar Windeck und Byenburg allein um 34,000, wie dies aus der Erbvereinigung des Herzogs Wilhelm II. mit seinen Söhnen Gerhard, Adolph und Wilhelm erhellt, wo aber auch ausdrücklich bestimmt wird, dass die Söhne des Herzogs keine Güter, Schlösser ohne die Beistimmung des ganzen Landes weder versetzen, noch verkaufen dürfen. „Ouch so ensullen onsse soene des gelychs yre slosse in lande nyet versetzen, verkouffen off in eyncher ander wyss ewechbrengen, dat ensy niet onssen willen, der rittere ind kneichte, der stede ind des gemeinenlands van dem Berge“ sagt die betreffende Urkunde.

Herzog Wilhelm II. war in allen seinen Fehden unglücklich, zuletzt nicht mehr Herr im eigenen Lande, dessen Burgen meist verpfändet, während die Ritterschaft auf eigene Faust, ihrem Herzoge alle Lehenspflichten aufsagend, dem zügellosesten Faustrechte nachging. Die Grafen von Cleve und Mark haus’ten im Norden des Herzogthums als die Herren, Heinsberg-Lös, Sayn, Nassau, Schauenburg im Süden, und unbeschränkt spielten die kleineren Dynasten auf ihren Vesten die Meister, trieben Wegelagereien, plackten und plagten ihre Bauern. Es war eine wilde, wüste Zeit, die weder Recht noch Gesetz kannte, rings am ganzen Niederrhein die Blüthezeit des gesetzlosesten Faustrechts.

In der Sage vom verwünschten Hasen zu Windeck finden wir ein Seitenstück zu dem wilden Jäger. Es war Evert von der Thyr, Burgvogt des Herzogs Adolph I. von Berg auf Windeck, ein gar schlimmer. Cumpan, das Muster eines bergischen Jagdtyrannen, eines Bauernschinders, der unablässig an Werktagen wie an Sonntagen dem edlen Waidwerk oblag, das, so meinten die Herren Von, nur für den Adel erfunden, wie das Wildpret nur als ihr Vieh geschaffen, das ungestört des Bauern Felder abweiden, seine Saaten umwühlen durfte, welche die adligen Herren, die Cavaliere, nicht selten mit argem Frevelmuthe in wüsten Jagdfahrten mit Ross und Waidgesellen niederstampften.

Ritter Evert jagte auch an einem Dreifaltigkeits-Sonntage in den Fluren von Dattenfeld mit grossem Jagdgefolge den Eber. Ein Keiler war aufgethan, alle, Evert an der Spitze, ihm nach wie ein vernichtendes Sturmwetter durch Felder und Anger, nicht achtend des Gewitters, das drohend heranzog.

In der Nähe der Veste trifft des Burgvogtes Speer den Eber, der mit dem Grimme des Todes umsetzt, die Fangzähne gegen seinen Verfolger wetzt, dessen Ross bei dem unvorhergesehenen Angriff scheut, bäumt, sich überschlägt, so dass im Falle der Burgvogt das Genick bricht. Starr vor Entsetzen, umstehen die herbeigeeilten Jagdgesellen die Leiche; da fährt ein Blitzstrahl jählings unter sie, dass sie alle, wie vernichtet, niederstürzen.

Acht hatte’der Strahl tödtend getroffen. So nahm die Jagd am Dreifaltigkeits-Tage auf Burg Windeck ein Ende. Die vom Blitze Erschlagenen fanden auf dem Kirchhof von Dattenfeld ihr Grab, der Burgvogt auf dem Schlossberge.

Ihm ward aber selbst im Grabe keine Ruhe. Von dem kleinsten Knaben gescheucht, trieb er sich in der Gestalt eines Hasen auf dem Burgstadel umher und sass allnächtlich mit feurig glotzenden Augen auf seiner Grabstätte zum Graus und Schreck aller Landleute, die ihre Strasse vorüber führte.

Reste der Burg Windeck im Jahr 2022

Dies war die einzige Sühne und Rache, welche der Landmann an seinen adligen Quälern und Tyrannen nehmen konnte, dass er denselben des Grabes Ruhe nicht gönnte. Daher die Menge der Sagen im Munde des Volkes, wie die Bauernschinder auf den Stätten ihrer argen Frevelthaten als Nachtspuk rastlos umherwandeln müssen, als Feuermänner, an denen der Bauer jetzt ungescheut seine Pfeife anzünden darf, als flüchtige Irrwische, als kettenschleppende Ungethüme, als wehklagende Stimmen, welche das Herz der Beherztesten mit Graus füllen, das Blut in allen Adern erstarren machen.

Als des Landes Noth am Höchsten, da kehrte Herzog Wilhelm’s zweiter Sohn Adolph, welchen die Geschichte der Berge mit Stolz den „ritterlichen“ ‚nennt, schlug seine Ritterlichkeit dem Lande auch tiefe Wunden, von dem Hofe von Nancy, ein rettender Engel zurück. Bald hatte sich ein Heergebot um den jungen Helden geschaart. Graf Dietrich von der Mark wurde besiegt, über die Gränze des Landes getrieben. Die Clever unter dem Grafen von Limburg wurden ebenfalls bei Wipperfürth geschlagen, der Graf zum Lehenseide gezwungen. Und jetzt unternahm es der junge Herzog, dem sein Kriegsglück immer mehr Freunde gewann, mit Waffengewalt die Besitzungen wiederzugewinnen, welche sein Vater nach der Schlacht bei Cleverham an Cleve abgetreten oder verpfändet hatte.

Adolph vertrieb die Feinde aus dem Amte Lindlar und den Burgen des Amtes, und jagte die Schaaren der Grafen von Lös und der Herren von Heinsberg über die Sieg. Er legte sich vor die Veste Windeck. Zum Entsatz der Burg zogen die Grafen von Lös, die von Heinsberg und Nassau mit starker Macht heran. Adolph war Sieger, Windeck dem Lande der Berge wieder gewonnen. Auch die Löwenburg im Siebengebirge nahm Adolph den Heinsbergern, und sein Banner wehte siegreich und gefürchtet im ganzen, von den Feinden befreiten Herzogthume. Selbst das mächtige Köln gerieth in harten Strauss mit dem Kriegsgewaltigen‘, welcher der blühenden Reichsstadt alle Handelswege verlegte, und dessen adlige Bundesgenossen durch unaufhörliche Wegelagereien den Verkehr der Stadt schädigten, ihr Gebiet durch Feuer und Schwert, Mord und Raub verheerten. So führten die Edlen dieser Zeit Krieg. Köln liess es nicht an Vergeltung fehlen, zahlte den adligen Mordbrennern mit gleicher Münze. Endlich kam im Jahre 1402 eine Sühne zu Stande.

Adolph’s Kriegsglück gab seinem unersättlichen Hochmuthe stets neue Nahrung. Geschmeichelt von seinen Günstlingen, an welche er Burgen und Lehen vergeudete, wurde Adolph so übermüthig, dass ‚er zuletzt an seinem eigenen Vater frevelte. Er liess den Greis, unter dem Vorwande, er sei geistesschwach, aufheben, in die Veste Neuenburg bei Lindlar zur Haft bringen, und nannte sich Herzog des Landes der Berge.

Seine Anhänger huldigten ihm. Herzog Wilhelm, sein Vater, entkam aber durch den Ritter Heinrich von Ahr, der ihn durch eine List entführte, der Haft, und fand in Köln bei den Bürgern und dem Erzbischofe Friedrich III. von Saerwerden (1397—1414) ein Asyl. Die Bürger Köln’s und die gesammte Geistlichkeit bereiteten, zur Kränkung ihres Feindes Adolph, dem alten Herzoge einen feierlichen Empfang und sangen Spottlieder auf Jenen.

Anna von der Pfalz, Adolph’s Mutter brachte es beim Kaiser Ruprecht dahin, dass er die Reichsacht über den ungearteten Sohn aussprach. In allen Städten des Erzstiftes wurde die Reichsacht verkündet, und Köln übernahm es, dieselbe an dem Geächteten zu vollziehen. Mit Waffengewalt wies Adolph die Heerhaufen der Achts-Vollstrecker zurück. Die Acht wurde 1405 aufgehoben, als Graf Adolph II. von Cleve der Weise eine Vereinbarung zwischen Vater und Sohn vermittelt hatte, nach welcher Herzog Wilhelm die Länder südlich von der Wupper, mithin auch die Veste Bensberg, das Land Blankenberg, Burg Windeck erhielt, und Adolph die Besitzungen zwischen Wupper und Ruhr. Altersschwach und lebensmüde, verbrachte Herzog Wilhelm die letzten Jahre theils auf Burg Bensberg, und theils auf Burg Windeck.

Adolph sagte sofort der Stadt Köln Fehde an und trieb mit seinen Genossen wieder die zügellosesten Wegelagereien gegen dieselbe. Nicht müssige Zuschauer blieben die Kölner, sie sandten den beiden Herzögen einen Fehdebrief, setzten über den Rhein, hoben den Herzog Adolph bald auf, der sich nur mit genauer Noth, als Mönch vermummt, durch Flucht retten konnte, und verwüsteten zehn Tage lang das bergische Land mit Feuer und Schwert.

Adolph’s Veste bei Ratingen wurde von den Kölnern gebrochen, Solingen genommen, wie auch Wipperfürth. Da kehrte der Herzog mit starkem Heergeleite zurück. Die Kölner gingen sofort mit reicher Beute über den Rhein, mussten aber sehen, wie der Herzog zum Entgelt ihr Gebiet verheerte, bis es im September 1406 zwischen ihm und der Stadt zum Frieden kam.

Herzog Wilhelm I. starb am 23. Januar 1408, und Adolph war alleiniger Regent des Landes der Berge. Seine Regierung war eine fortwährende Fehde, indem die geringfügigsten Veranlassungen den Kampflustigen in den Sattel riefen.

Die bedeutendste Fehde war die gegen Köln, dem er nach Erzbischof Friedrich’s III. Tod seinen Bruder Wilhelm, Bischof von Paderborn, zum Erzbischofe geben wollte. Papst Johann XXII. verlieh dem Dietrich von Moers (1414—1463) das Pallium.

Von 1414-1417 währte die für Adolph unglückliche Fehde, welche durch Vermittelung des Kaisers Sigismund am 17. Juni 1417 mit einer Sühne schloss, indem Wilhelm von Berg, Bischof von Paderborn, seinen Ansprüchen auf das Erzstift entsagte, dem Erzbischofe Dietrich das Bisthum Paderborn übergab, da er noch nicht sämmtliche Weihen als Priester empfangen hatte, des Erzbischof’s Nichte Anna von Tecklenburg ehelichte, und vom Herzoge Adolph Ravensberg zu Lehen nahm.

Einen unglücklichen Ausgang hatte Herzog Adolph’s Heerfahrt gegen die Grafschaft Baar, welche er für seinen Sohn Robert, den ihm seine Gemahlin Jolande, Erbtochter des letzten Grafen Robert von Baar geschenkt hatte, beanspruchte.

Kaum heimgekehrt, wandte er sofort seine Waffen nochmal gegen Köln; wurde aber Bundesgenoss der Stadt, als Erzbischof Dietrich von Mörs sich mit mehreren Grafen und Herren gegen die Freiheiten der Stadt verbunden hatte. Kaum war diese Fehde beendigt, als sich eine neue entspann wegen der Erbschaft von Jülich, dessen Herzoghut Adolph 1423 mit dem des Bergerlandes vereinigte. Mit abwechselndem Glücke dauerte der Krieg sechs volle Jahre. Adolph gerieth 1424, als er wieder zur Eroberung der Grafschaft Baar ausgezogen, in die Gewalt der Lotharinger, indem er durch Verrath bei einem Liebesabenteuer in einem Nonnenkloster in der Nähe von Longwy überfallen und nach Nanzig geschleppt wurde. Ein Jahr währte die Haft, und nur durch völlige Entsagung seiner Rechte auf die Grafschaft Baar, erhielt Adolph die Freiheit.

Adolph’s Kriegsfahrten, der Prunk, die verschwenderische Pracht seiner Hofhaltung, seine Freigebigkeit gegen seine Günstlinge hatten den Prachtliebenden in tiefe Schulden gestürzt. Eine Bede oder Liebniss folgte der andern, d.h. jedes Jahr bat der Herzog seine Unterthanen um Geldunterstützung, da man direkte Steuern noch nicht kannte.

Alle Güter, eine Burg um die andre wurden verpfändet, um der Verschwendung des Herzogs Mittel zu schaffen. Da verweigerten die Jülicher ihm 1433 den Gehorsam, riefen Egmont von Geldern in’s Land, der sich auch Herzog von Jülich und Geldern nannte. Adolph hatte keine Mittel, sich wieder in Besitz Jülich’s zu setzen, bis, unterstützt von den Kölnern, der Herzog an der Spitze eines bedeutenden Heergeleites seinen alten Kriegsruhm nochmal bethätigen konnte. Er war Sieger. Es kam 1436 zu einem vierjährigen Waffenstillstande. Verwüstet war das Land, Ackerbau, Gewerb und Handel vernichtet.

Opladener Ritterrecht.

Adolph hatte sich in das Pantaleon’s-Kloster zu Köln zurückgezogen, um hier Seelenruhe und Trost zu finden. Indess traten die Ritter, Städte und das Land in Opladen an der Wupper zusammen und entwarfen hier in gemeinsamer Berathung das „Opladner Ritterrecht“, nach welchem kein Landesherr ohne Bewilligung des Landes eine Fehde unternehmen und keine Güter, noch Landes-Einkünfte verpfänden durfte. Herzog Adolph bechwor für sich und seine Nachkommen die neue Landesverfassung. Eine allgemeine Bede wurde ausgeschrieben und mit dem Ertrage derselben in vier Jahren alle verpfändeten Güter und Burgen, so auch Windeck, eingelöst, das Land der Berge schuldenfrei gemacht.

Nur kurze Zeit genoss Herzog Adolph des Friedens. Er segnete das Zeitliche am 14. Juli 1437 im Kloster St. Martin in Köln, wo er Ruhe und Seelenfrieden suchte. In seiner Ahnen – Gruft der Klosterkirche zu Altenberg fand er seine letzte Ruhestätte.

Adolph’s Neffe, Gerhard VII. von Jülich und der I. von Berg, Graf von Ravensberg, folgte ihm in der Regierung; trat dieselbe aber erst nach vier Jahren an, als alle Schulden beider Länder getilgt waren.

Amt Windeck.

Unter Herzog Adolph von Jülich und Berg war Wilhelm von Nesselrode Amtmann zu Windeck. Ihm bekennt der Herzog 1433 eine Schuld von 300 Gulden und verpfändet demselben 1435 Schloss und Amt Windeck und Denklingen gegen ein Darlehen von 9785 Gulden. Adolph’s Nachfolger, Herzog Gerhard, liess an Schloss Windeck durch den Amtmann bedeutende bauliche Veränderungen vornehmen, und verpflichtet sich 1443, den Amtmann von Windeck, Wilhelm von Nesselrode seiner Stelle nicht zu entsetzen bis die Baukosten gedeckt sind, wie er demselben 1444 auch 800 Gulden für Kriegsverluste zu schulden bekennt, welche Wilhelm von Nesselrode in dem Kriege des Herzogs Gerhard gegen den Herzog Arnold von Geldern gehabt hatte. Arnold wurde am 17. November 1444 besiegt; zur Erinnerung an diesen Sieg stiftete Herzog Gerhard den Hubertus-Orden.

Wilhelm von Nesselrode, Amtmann von Windeck und Landdroste, erhält 1450 von dem Herzoge Gerhard eine Anweisung von 100 Gulden auf den Herbstschatz von Blankenberg, im folgenden Jahre eine Schuldverschreibung von 1085 Gulden, und wird vom Herzoge als Amtmann von Windeck zur Eventualhuldigung an Köln ermächtigt. Im Jahre 1476 belehnt Herzog Gerhard VIII. (1475—1511) den Ritter Bertram von Nesselrode, Herr zu Ehrenstein, Erbmarschall von Berg unter andern mit dem Burgsitze zu Windeck und dem Hause neben der Pfarrwohnung in Windeck.

Bedeutende Bauten wurden 1496 wieder an der Burg Windeck vorgenommen, denn der vorgenannte Bertram von Nesselrode streckte zu dem Zwecke dem Herzoge Gerhard 2071 Gulden vor, worüber er 1498 neue Verpfändungen erhält. In seinem Testamente schenkte er dem Herzoge 1429 Gulden an den Baukosten, nachdem er demselben noch 1000 Gulden vorgeschossen hatte.

Diese Umrisse mögen dem Leser ein flüchtiges Bild jener ungestümen, gesetzlosen Zeit geben.

Durch das Opladner Ritterrecht wurde im Lande der Berge das Unwesen des Faustrechts wenigstens beschränkt, und mit dem allgemeinen Landfrieden den Edlen des Landes das Geschäft der Stegreifreiterei, des Wegelagerns untersagt.

Was bis dahin Schwert und Lanze entschieden, brachte jetzt die Feder zum Entcheid in ewigen Prozessen, welche den Wohlstand mancher edlen Familien zerrütteten. Fast drei Jahrhunderte währte die Blüthezeit der juristischen Federfuchserei, die besonders den Adel, die Besitzenden einer verzehrenden Seuche gleich heimsuchte und im Lande der Berge manch Ahnenschild verdunkelte. Das Waffenwerk ersetzte den edlen Herren das Waidwerk, das sich umsonst nicht des Attributs „edel“ oder „hochadlig“ erfreute, zur bittern Noth und Plage der armen Landleute, die bei den sauersten Anstrengungen kaum das nackte Leben fristen konnten und dazu noch den Schweiss ihres mühseligen Daseins durch das als Edelgut gehegte und gepflegte Wild selbst und die adligen Jagdgelage, Hetz- und Treibjagden nur zu oft vertilgt sahen, dabei als Jagdfröhner zu diesem Frevel auch selbst die Hand zu bieten gezwungen waren. Die Grundlage der Erziehung der Junker war die hochadlige, ganz systematisch behandelte Waidmannskunst, in welcher der Adel sein edelstes Privilegium mit dem kleinlichsten Egoismus im Lande der Berge bis 1806 schützte, wo endlich die Hetzpeitsche aufhörte, Recht zu sprechen.

Wie reich gesegnet das Land der Berge an adligen Herren, nebst Klöstern und Kirchen die einzigen Grundbesitzer, haben wir schon oben gehört.

Windeck bildete das dreizehnte Amt des bergischen Landes, und die Burg war häufig Sitz der jüngern Glieder des herzoglichen Hauses. Der Ritterzettel des am 27. Juli 1612 in Opladen gehaltenen Landtags führt für das Amt Windeck folgende Personen auf: Heinrich Quad, Amtmann zu Isengarden, Renhard von Aldenbrück genannt Vellbrück zu Arwill, Wilhelm von der Lippe, genannt Hoen zu Wilberkoven und Broich, Johann von Kalderbach zu Overbach, Diedrich von Hillesheim zu Steinhauss, Gerhard von Kalderbach zu Merkelbach und Wilh. von Hillesheim zu Weip.

Burg Windeck im dreissigjährigen Kriege.

General Baudiss nahm, wie in der Geschichte von Blankenberg erzählt worden, im Jahre 1632 nebst dieser Burg und Stadt auch Burg Windeck ein. Fast vier Jahre lang lagen die Schweden auf Windeck, und übergaben erst 1636 die Veste nebst Siegburg und Blankenberg dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm, gemäss der in Worms abgeschlossenen Übereinkunft.

Reste der Burg Windeck im Jahr 2022

Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm richtete bei den noch immer drohenden Kriegsläufen des grossen deutschen Krieges seine besondere Aufmerksamkeit auf Burg Windeck. Unter dem 14. Juni 1645 fordert er von Düsseldorf aus den Kämmerer und Amtmann zu Windeck, Bertram von Nesselrode zu Ereshoven auf, die Veste in bessern Vertheidigungsstand zu setzen und mit Lebensmitteln zu versehen, die Zahl der Schützen um 20 bis 30 aus den Unterthanen des Amtes zu vermehren, diese von 14 zu 14 Tagen durch andere ablösen zu lassen, und den Befehlshaber der Burg unter energischer Strafandrohung zu besserer Aufmerksamkeit ernstlich anzuweisen, indem er bereits vernommen, wie der Feind sein Auge besonders auf Windeck gerichtet habe. Der Amtmann gibt drei Tage später dem Pfalzgrafen zu Bericht, dass er durch den Marschall von Weschpfennig, wahrscheinlich Commandant auf Windeck, fünf Tonnen Pulver und die nöthige Verstärkung der Besatzung auf die Burg besorgt und dem Schultheiss vor Rossbach befohlen habe, die nothwendigen Lebensmittel nach Windeck zu liefern. Der Commandant sei gehörig instruirt und Alles zur Vertheidigung auf’s Beste besorgt.

Zweite Einnahme durch Schweden und Hessen.

Im Januar 1646 rückten die Schweden und Hessen vom Sauerlande her in das Siegthal und legten sich vor Windeck, das sie in der Nacht des 24. Februar nach heftiger Beschiessung und Sprengung verschiedener Minen mit stürmender Hand eroberten.

Zerstörung der Veste.

Vergebens versuchten die Kaiserlichen Anfangs Mai wieder in Besitz der Veste zu gelangen. Erst gegen Ende Dezember 1647 ergab sich die hessische Besatzung dem kaiserlichen General von Lamboy.

Die völlige Zerstörung der Burg war beschlossen.

In den letzten Tagen des Juni 1648 fing man an, die Veste zu sprengen, was bis zum 5. Juli währte, worauf die Kaiserlichen unter dem Obristen Heinrich von Plettenberg abzogen.

Nach einer gleichzeitigen Notiz aus dem Kirchenbuche von Dattenfeld, freundlichst mitgetheilt von dem Pfarrer Herrn Hilden. Vgl. Geschichte der Burgen, Rittergüter u.s.w. von F. E. von Mering. IV. Heft. S. 85 ffg.

Die Veste war eine Ruine, denn im Jahre 1655 berichtet der Rentmeister, vom Fürsten aufgefordert, „vom Schlosse sei durch die hessische Belagerung ausser der Kapelle und einigen Wirthschafts – Gebäulichkeiten nur Schutt und Ruinen übrig, es daher, um viele Kosten zu vermeiden, gar nicht rathsam, das Schloss wieder herzustellen, sondern die Nebengebäude, damit in denselben, wie früher, das Herrengeding und Gericht abgehalten werden könne.

Auch müsse für eine Wohnung des Amtsverwalters und eine Wacht- und Arreststube gesorgt werden, da Ersterer sich der Wölfe und Füchse und auch der Diebe wegen nicht mehr sicher glaube. — Das Schloss sei durch drei gesprengte Minen ruinirt worden; der stark gewölbte Keller noch vorhanden, aber, wie der Brunnen, über die Hälfte mit Schutt angefüllt. Endlich sei auch die Mauer rund um den Berg sehr durch die hessischen Kanonen beschädigt, sie müsse vor Allem als Brustwehr nach der Landseite 21 Ruthen lang wieder hergestellt werden.

Auch müsse man an der obersten gemauerten Brücke ein Thor errichten.“

Disposition des Baues der Veste.

Um dies Alles auszuführen, fordert der Bericht, da die Unterthanen des Amts Hand- und Spanndienste zu leisten verpflichtet, nur 100 Reichsthaler.

Nach diesem Berichte ist die Annahme, dass das Amt Windeck bereits 1650 zum Wiederaufbau der Veste 800 Reichsthaler aufgebracht habe, unbegründet. Was zur dürftigen Wiederherstellung der Burg Windeck geschehen, wissen wir nicht. Ihre Ruine trauerte seitdem ein ernstes Denkmal einer düstern Zeit!

Eine kegelförmige, vorspringende, 210 Fuss hohe Felsen-Kuppe trägt die Ruine der Veste Windeck, von drei Seiten durch unzugänglich steile Abhänge geschützt, und ursprünglich auf der nördlichen Seite durch zwei schluchtenförmige Schutzgräben von der Gebirgskette getrennt. Von dieser Seite führten zwei Zugbrücken durch drei feste Thorzwinger auf die Höhe der Burg, zu dem eigentlichen Burgstall, welchen Hof der Palas mit dem Mushaus (Speisesaal), de Kemenaten, d. h. die Wohnungen des Burgherrn und der Burgfrau nebst der Familie, der Bergfried, die Hauptwarte, und die Ställe umgaben. Im nördlichen Theile hausten die Knechte, die Souterrains unter ihren Wohnungen wurden als Stallungen benutzt. Die Kemenaten, nach der Flussseite umgeben von einer halbrunden vorspringenden Terrasse, nahmen die westliche Seite des Burgstadels ein, während der Palas sich an der Südseite hinbaute, und der noch vorhandene gewaltige Bergfried im Osten den Schluss des Burgbaues bildete. Die Mauern des runden Bergfriedes haben 10 Fuss Mächtigkeit. Sein Erdgeschoss bildete das Burgverliess, aus dem ein unterirdischer Gang, dessen Anfänge noch vorhanden sind, in’s Siegthal führte.

An diesen mächtigen Thurm, die Hauptwarte, der letzte Zufluchtsort in Fällen der Noth, namentlich bei Belagerungen, baute sich ein runder Treppenthurm, in dem eine Wendeltreppe zu den obern Geschossen des Belfrieds führte. Auf zwei unter dem Herrenbau liegenden Felsabsätzen befand sich der Burggarten und unter demselben die Wirthschaftsgebäulichkeiten. Das Ganze war mit einer starken, an einzelnen Stellen bis 60 Fuss hohen Ringmauer, dem so genannten Zingel umgeben, der an den schwächern Stellen mit halben Wehrthürmen verstärkt war.

Auch dieser Riesenbau unterlag der vernichtenden Macht der Geschütze. Noch zeigt man auf der nördlichen, den Schlossberg etwas überragenden Kuppe die Stellen, wo die Hessen und Schweden ihre Karthaunen und Mörser aufgefahren hatten, um die Veste zu beschiessen. Die Stelle heisst noch die Schwedenschanze und in ihrem Rayon sieht man noch die Löcher in den Fels getrieben, in denen sie ihre Schanzkörbe aufgepflanzt hatten.

Die umliegenden Ortschaften benutzten die Ruinen von Windeck als Steinbruch, und das am Fusse des Schlossberges gelegene Dorf Windeck ist zum grossen Theil aus den von der Ruine über die sogenannte Schleife herabgeschafften Quadern und Steinen erbaut. Die Laufgräben haben die Zugbrücken verloren, ein Steindamm geht statt derselben nach den Thorburgen oder Thorthürmen und auf der alten Fahrbahn, welche durch das wohl erhaltene Pflaster und die in den Felsen eingeschnittenen Radspuren noch deutlich hervortritt, gelangt man in das Innere des Burghofs (ballium), dessen romantische Umgebung ernst an die Vergänglichkeit aller Werke der Menschenhand mahnt, wenn auch der zum Baue der Veste verwandte Mörtel selbst dem Eisen und Hammer widersteht.

Neues Burghaus.

Auf den Fundamenten, den noch unversehrten Gewölben der alten Herrenburg, dem westlichen Flügel der Veste, erhebt sich seit 1859 das neue Burghaus in mittelalterlichem Stile. Der neue Bau, auf drei Seiten von steilen Abhängen umgeben und durch 70 Fuss hohe, aus der Tiefe aufsteigende Strebepfeiler gestützt, nimmt den hervorragendsten Theil der alten Veste Windeck ein. Vor dem Burghause liegt eine halbkreisförmige Terrasse, zu welcher jedem Fremden der Zutritt durch das Haus gestattet ist. Staunend überrascht muss sich Jeder fühlen, der auf die Terrasse hinaustritt; eines der herrlichsten, der wechselreichsten landschaftlichen Bilder entfaltet sich vor seinem Blicke. In der jähen Tiefe vor ihm rauscht der Fluss, blitzt sein lieblicher Wasserspiegel, zur Rechten des Beschauers thürmen sich die Höhen des Siebengebirges in unbeschreiblich schöner Gruppirung, an welche sich die malerischen Bergzüge des Westerwaldes zur Linken reihen, im Dufte der Ferne verlieren. Und wie lieblich, wie reizend ist das Siegthal selbst mit dem Frieden seiner Dörfer, den Wechsel zwischen Acker und Wiesen von diesem Punkte aus gesehen, von dem man den riesigen Eisenbahnbau mit seinen kühnen Anlagen noch eine weite Strecke verfolgen kann. Hier ist es schön!

Curiositäten.

Bei der Aufführung des neuen Burghauses wurden die bei der Belagerung und Zerstörung der Veste verschütteten Burgverliesse und Gewölbe wieder geöffnet. Mancherlei merkwürdige Überbleibsel der Vorzeit fand man bei dieser Gelegenheit, die jetzt im Burghause aufgestellt sind. Unter andern wurden drei eiserne gechmiedete Kanonen verchiedenen Kalibers gefunden, allerlei Waffen, steinerne und eiserne Kugeln, unter denen 3 Fuss im Durchmesser haltende Bomben. Äusserst interessant ist aber ein vollständiges Küchengeräthe, welches man beim Aufgraben der ebenfalls verschütteten Schlossküche entdeckte und das, wer weiss, wie viele Jahrhunderte vor der Zerstörung der Veste hinaufreicht.

Die Burgterrasse.

An der Ostseite des Burghauses ist ein altes Wappenschild der Grafen von Windeck in Stein gehauen angebracht, welches den Bergischen Löwen und einen mit einer Streitaxt bewaffneten Ritter in voller Rüstung zeigt.

Der Sinn für die schöne Natur des jetzigen Besitzers hat den Schlossberg selbst in einen anmuthigen Park umgeschaffen, indem man verschiedene Wege durch den, die Umgebung krönenden Wald gehauen hat, von welchen einer über den Kamm des Berges zu dem ehemaligen Begräbnissplatze der Burgbewohner führt, zu der Anhöhe, welche den grossartigen Windecker Eisenbahn-Durchbruch begränzt.

Einen schönern Punkt, als diese Höhe, gibt es an der mittlern und untern Sieg nicht, denn kein anderer bietet diese Manchfaltigkeit an reizenden und malerisch fesselnden Aussichten, Rundsichten und Fernsichten, als die Veste Windeck.

Vesten und Burgsitze.

In der nächsten Umgebung, deren Mittelpunkt Burg Windeck, finden wir noch Überreste oder wenigstens die Burgstadel der Vesten und Burgen: Hoppengarten, Wilbringhoven, Spitzenburg, Niedecke oder Nideggen beim Dorfe Dattenfeld, Bruch bei Thal-Windeck und im Kirchspiel Rosbach die Edelsitze Mauel, Stein, 1803 abgerissen, Hof und Bensekausen oder Bensekaul.

Erdwälle oder Schläge.

Nach den verschiedensten Richtungen ziehen sich von dem Schlossberge der Burg Windeck 7 bis 8 Fuss hohe Erdwälle von den Umwohnern „Schläge“ genannt, durch die Thalschluchten, so oberhalb Imhausen, am Klinkenborn, zwischen Hünerath und Hahnenbach, Hau und Vierbuchen, zwischen Horst und Diestelshausen, am Baiershahn und zwischen Rodt und Lockseifen. Zum Schutze der Veste Windeck sind diese Erdbefestigungen keinen Falls angelegt worden. Das Mittelalter dachte an solche grossartigen Schutzmittel nicht. Sollten diese, an den Sohlen auch bis 8 Fuss mächtige Erdwälle nicht aus der Römer-Zeit herrühren, nicht an die Rheinübergänge des Julius Caesar in dem Jahre 55 und 53 v. Chr. erinnern? Gar wahrscheinlich ist es, dass Caesar mit seinen Legionen zwischen Sieg und Agger lagerte, und derartige weit ausgedehnte Erdumwallungen sind der Strategie der Römer nicht fremd.

Als unsere Regierung sämmtliche in dieser Gegend gelegenen Domainen verkaufte, gelangte die Ruine der Veste Windeck in den Besitz des Herrn Landrath Danzier, welcher, wie wir oben gehört haben, 1859 den neuen Flügelbau aufführen liess, der Umgebung der Ruine ihre jetzige Gestalt gab und so dies, in der Geschichte des Landes der Berge so denkwürdige Monument vor der völligen Zerstörung rettete.

Amtleute.

Seit dem 16. Jahrhunderte wurde Burg Windeck nur als Wohnung der Amtleute und der Beamten des bergischen Amtes Windeck benutzt.

Im Jahre 1572 wohnte hier als Amtmann Johann von Lützeroth, und als solcher 1607 Bertram von Nesselroth, dem 1616 ein Friedrich Wilhelm Lips, Herr zum Bruch folgte. Wir finden 1639 einen von Nesselroth-Ereshoven als Amtmann auf Windeck und 1688 einen Freiherrn von Vellbrück.

Archiv von Windeck.

Leider wurde das Archiv von Windeck, das man im dreissigjährigen Kriege nach der Burg zu Denklingen geflüchtet hatte, am Anfange unseres Jahrhunderts von dort weggeschafft und in der Gegend von Waldbroel den Flammen überliefert.

Die Veranlassung zu diesem Vandalismus ist unbekannt.

Im Munde der Umwohner lebt noch die Sage, dass bei einer Belagerung der Veste Windeck, als diese sich nicht mehr halten konnte, der Gemahlin des Burgherrn die Bitte gewährt worden: Frei abzuziehen und so Viel mitzunehmen, als sie und ihr Hund tragen könne. Die treue Frau habe ihren Eheherrn von der Burg hinabgetragen und der Hund einen Sack mit Geld.

Eselshafer.

Auf verschiedenen Grundstücken des Amtes Windeck lastete bis 1825 unter dem Namen Stephans- oder Eselshafer eine Abgabe, welche der Überlieferung gemäss, ihren Grund darin hatte, dass früher auf der Veste ein Esel gehalten wurde, um das Trinkwasser hinauf zu schaffen, der Treiber des Esels Stephan geheissen, und jene Steuer zum Unterhalt des Esels und seines Treibers gedient habe.

Dieser Wassertransport gehörte wahrscheinlich zu den manchfachen Frohndiensten, mit denen die Hörigen der Burg überbürdet waren, und wurde später in eine Steuer verwandelt, und diese Esels- oder Stephanshafer genannt, wie man überhaupt an der Sieg alle Steuern, ausser dem Dienstgeld, dem Besthauptgeld und dem Zehnten, mit dem Worte „Hafer“ bezeichnete. Die Eselshaferpflichtigen Bauern beschwerten sich, weigerten sich die Steuer zu zahlen, welche, wie bemerkt, erst 1825 von der Regierung aufgehoben ward.

Dies ist ein Textausschnitt aus dem Buch “Das Siegthal” von Ernst Weyden, zuerst erschienen im Jahr 1865. Das Buch ist nun wieder erhältlich, die Bilder sind Beispielbilder und i. d. R. nicht dem Buch entnommen.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort.
Zur Einleitung.
Das Siegthal.

Die Sieg.
Sieg-Quelle, Lauf und Mündung.
Bergbau, Viehzucht und Köhler-Meiler.
Hauberg-Wirthschaft.
Wiesen-Cultur.
Ackerbau, Weinbau.

Von Beuel nach Blankenberg
Beuel, Landstrasse-Pützchen.
Von Beuel durch das Siebengebirge nach Siegburg.

Die Deutz-Giessener Bahn.
Der Bau.
Geheimer Baurath Haehner.
Baukosten.
Deutz-Bensberg.
Lüderich.
Wahner Heide.
Haltestellen – Lauf der Bahn.


Fusswanderungen durch das Siegthal.

Vom Rheine bis nach Siegburg.
Die Sieg-Mündung.
Die alte Sieg.
Regulirung der Flussmündung.

Isabellen-Insel.
Die Kriegsgeschichte der Isabelleninsel.
Fischfang, Alsen und Salme in der Sieg.
Die Kirche zu Schwarz-Rheindorf.
Maibeiern.
Mai-Lehen.
Maibaum.
Thierjagen.
Spinnstuben-Abende.
Volksgebräuche.
Martinsfeuer.
Bittwoche.
Spielbaehn.
Glockengiesser Claren.
Siegburg.


Siegburg und seine Umgebung.
Geschichte Siegburg’s.
Anno, der Heilige.
Legende.
Die Abtei.
Anno-Lied.

Schicksale der Stadt.
Hexenwesen in Siegburg und in Bonn.
Schicksale der Abtei.

Die Stadtkirche des h. Servatius.
Der Reliquien-Schatz.
Die Provinzial-Irren-Heilanstalt.
Ihre Einrichtung.
Garten-Anlagen.
Aussicht vom Kirchthurme.
Die Wolsberge.
Geognostisches.
Botanisches.


Von Siegburg nach Eitorf.
Geognostisches.
Rittersitz zur Mühle.
Legende.
Weinbau.
Seligenthal.
Schöne Aussichten.

Hennef.
Schloß Allner.
Der Schloßwald.
Geschichte.
Meroderer-Brüder.
Fürst Franz Ludwig von Hatzfeld.

Broelthal.
Ausflug in’s Broelthal.
Geognostisches.

Kloster Bödingen.
Der Silberling.

Rittersitz Attenbach.
Freiherr Theodor von Hallberg.


Blankenberg.
Die Burg.
Geschichte der Veste, der Stadt und des Amtes Blankenberg.
Stachelhardt.


Kloster Merten

Eitorf und seine Umgebungen.
Gasthöfe.
Geschichtliches.
Kirche.
Volksleben.
Dr. Meyer’s Heilanstalt für Nervenleidende und Gemüthskranke.
Ausflüge.
Hohenstein.
Geognostisches.
Burg Weltenroth.
Der hohe Schade.
Hippelroth.
Der Kelterberg.
Halft.
Die Schnepperstraße.
Die Siegwiese.
Bergbau.


Nach Windeck.
Wege von Eitorf nach Windeck.
Herchen.
Das Ohmbad-Thal.
Sage: Der Heilborn.
Nebenbäche.
Präsidenten-Brücke.
Botanisches.
Der Irserbach.
Der Hof Stein.
Durchstich.
Kesselthal von Stromberg.
Leuscheid.
Romanischer Taufstein.
Haltestelle.
Au und Umgebung.
Burgsitze bei Röcklingen.
Hoppengartner Berg
Höhe von Dreisel.
Das hohe Wäldchen, Baiershahns Höchste, der Altenstuhl, Bodenberg und die Wilhelmshöhe.
Wilbringhoven und Haus Broich.
Ritter von Huhn zu Broich.
Windeck.


Burg Windeck.
Geschichte der Veste und des Amtes Windeck.
Sage.
Adolph von Berg.
Opladener Ritterrecht.
Amt Windeck.
Burg Windeck im dreissigjährigen Kriege.
Zweite Einnahme durch Schweden und Hessen.
Zerstörung der Veste.
Disposition des Baues der Veste.
Neues Burghaus.
Curiositäten.
Die Burgterrasse.
Vesten und Burgsitze.
Erdwälle oder Schläge.
Amtleute.
Archiv von Windeck.
Eselshafer.


Von Windeck nach Schönstein.
Der Krummauel.
Station Schladern.
Rosbach und die Hohe Ley.
Bensekausen.
Faehren.
Von Au nach Hamm.
Bergbau.
Ausflug nach Kloster Marienthal.
Schatzgräberei.
Botanisches.


Wissen und seine Umgebung.
Burg Schönstein
Geschichtliches.
Schloß Grottorf.
Veste Wildenburg.
Geschichtliches.
Abstecher nach dem Westerwalde.
Bodengepräge und Bewohner.
Kloster Marienstatt (Locus Mariae)
Legende.
Die Kirche.


Von Wissen nach Kirchen.
Die Eiche bei Wissen.
Die Wingertshardts-Grube.
Erlaubnisscheine zum Besuch der Gruben.
Dasberg.
Betzdorf.
Ausflug nach dem Hellerthal.
Bergbau.
Hohenselbachs-Kopf.
Geschichtliches.
Die Buchensteine.
Wildhandel.
Der Hickengrund.
Seine Bewohner.
Erläuterungen zum Begriff „Zigeuner“
Zigeuner.
Die Meckeser.
Kirchen.
Der Druidenstein.
Botanisches.
Das Küppelsfest.
Weg nach Wildenburg.


Volkes Brauch und Volkes Sitte im mittlern Siegthale.
Bekleidung.
Speisen.
Kartoffelbau.
Geschichtliches.
Prozesssucht.
Franzosenherrschaft.
Paul von Bettenhagen.
Altherkömmliche Sitten.
Der Aberglauben.
Das Amerikafieber.


Nach Siegen.
Freusburg.
Die Sage von Schloß Freusburg.
Der Giebelwald.
Die Junkernburg bei Niederschelden.
Sage.
Bergbau.
Eisenfeld.
Ankunft in Siegen.


Siegen.
Geschichtliches.
Die Stadt und ihre Bauwerke.
Die St. Nicolaikirche.
Der Nassauische Hof.
Ausweisung der Mönche.
Fürstengruft.
Der Thiergarten.
Die eiserne Jungfrau.
Das Behweibchen vom Kirchhofe.
Die Geburtsstätte Rubens.
Siegerländer Berühmtheiten.
Geistiges Leben.

Volkes Brauch und Volkes Sitte im Sieger-Lande.
Volkskarakter.
Knappschaften.
Knappschafts-Ordnung.
Ackerbau, Wiesenkultur und Viehzucht.
Der Hirte.
Besehen.
Taufen.
Pfingstlümmel und andere Sitten.
Volksfeste.
Kaffebrech.
Hammerschmiede.
Hochwaldbestand.

Das Siegerland.
Verschiedene Ausflüge in’s Siegerland.
Bergbau und Hüttenbetrieb.

Ausflug nach Müsen.
Weg nach Müsen.
Der Köln-Müsener Bergwerk-Verein.
Bergmännisches.
Besuch der Gruben.
Die Sagen vom Kindelsberg und Altenberg.
Die böse Stadt.
Die Linde auf Schloss Kindelsberg.
Der Gasthof zum Kronprinzen von Preusen in Hilchenbach.
Das Stift Keppel.
Rückkehr nach Siegen.

Ausflug nach Ginsberg, Grund und Hilchenbach.
Karakter des Landes.
Die Sagen vom Schömelberge und der alten Burg.
Der Ginsberg.
Grund, Jung gen. Stilling.
Sein Denkmal.
Der freie Stuhl auf Schloß Ginsberg.
Der Raubritter Hübner.
Das Fehmgericht.
Geschichte der Fehme.
Hilchenbach.

Ausflug nach den Quellen der Lahn, der Sieg und der Eder.
Karakter der Gegend.
Weg von Siegen.
Wege von Netphen, Deutz.
Walpersdorf.
Der Lahnhof.
Quelle der Lahn.
Die Stiegelburg.
Fernsichten.
Das Denkmal in der Kirche zu Irmgarteichen.
Die Siegquelle.
Die Ederquelle.
Hohenrode.
Lützel.
Die Kronprinzen-Eiche.
Weg nach Siegen.
Schluß.