Siegburgs Blütezeit I.

Gerhard III. stammte aus einer westfälischen Familie des Sauerlandes, deren Namen schon 1187 genannt wird. Sie teilte sich in mehrere Linien und besaß außer dem Stammschlosse an der Else, einem Nebenflusse der Lenne, noch die Besitzungen von Lennhausen, Schwarzenberg und andere, die hier nicht weiter in Betracht kommen können. 1293 war ein Johann von Plettenberg Marschall von Westfalen, ein rühmlichst thätiger Herr, der die Städte Hallenberg, Osterfeld und Beleke erbaute. Unser Gerhard konnte also die Ahnenprobe bestehen und das Ansehen seines Geschlechtes mit in die Wagschale der Billigkeit legen, wenn abteiliche Interessen eines Nachdruckes bedurften.

Er hielt seinen „Einritt“ am Montag nach St. Antoniustag, an welchem er in Köln benedieiert worden war, und hatte zu Begleitern „die Äbte von Deutz und München-Gladbach, drei Verwandte und viele Ritter mit ihren Knechten“, ohne welche die Herren nicht zu paradieren pflegten. Die Bürger empfingen ihn mit großer Aufmerksamkeit und hatten das Kölnthor auf das schönste geschmückt. In der Hammey standen „über 100 Mann im Harnisch“ und die übrigen bildeten „Spalier bis zum Markte“. Nach der vorschriftsmäßigen Begrüßung bewegte sich der Zug bis zur „Bergpforte“, wo die Rottmannschaften kehrt machten und die Stadt in ihren Schutz nahmen, „auf daß kein Feuer in ihr ausbrechen thäte“. Der Magistrat aber folgte dem Abte in die Kirche, und hier vollzog sich dann derselbe Hergang, wie er bei Johann von Nesselrode beschrieben worden ist. Den Huldigungseid „staffte der Schultheiß Reinhard von der Lippe, genannt Hoin“, und beim Mahle spendete auch diesmal die Stadt ein halbes Fuder Wein, um dem neuen Herrn ihre Gewogenheit zu beweisen. Dieselbe hat offenbar schon große Fortschritte gemacht, wie sich aus der Anzahl der Bewaffneten annehmen läßt, oder aber der ehemalige Propst von Oberpleis war ein so liebenswürdiger Herr, daß man ihm besondere Ehren erweisen zu müssen geglaubt hatte. Er regalierte die Bürger erst am folgenden Sonntage, damit sie der Arbeit nicht entzogen würden, und seinem Beispiele folgten später alle Äbte, welche ein besonderes Interesse an dem Wohle ihrer Unterthanen nahmen. Das Bergische Land gelangte 1511 in die Hände Johannes III. von Kleve, welcher mit der einzigen Tochter des verstorbenen Herzogs Wilhelm, Maria, vermählt war.

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Um Siegburg einmal kennen zu lernen und gleichzeitig „syme gnaden den vorschriftsmäßigen vaytseydt“ zu leisten, erschien derselbe 1512 persönlich in der Stadt und nahm in der Burg sein Absteigequartier. Alle Thore waren mit der Bürgerwehr besetzt, und auf dem Rathause wurde ein Gelage angerichtet, zu dem die Stadt ein ganzes Stückfaß Wein schenkte, „gilt I foder un I vas dat foder zo XXXI gulden“. Zur Fütterung seiner Pferde mußte sie „XLIII malder haweren“ ankaufen, „dat malder zo X albus“, kurz und gut, das ganze Vergnügen kostete ihr 54 Gulden 2 Mark, den Wein zu „kauffen un zo schroeden II marc“ u.s.w. Dafür schenkte ihr aber auch der Herzog die Accise, und der Abt verlängerte seinen Anteil an derselben auf weitere 25 Jahre.

Reichsunmittelbarkeit der Abtei

In Köln traf man um diese Zeit schon Vorbereitungen zu dem Reichstage, welchen Maximilian daselbst abzuhalten gedachte. Derselbe ist für die Siegburger Verhältnisse von der größten Wichtigkeit, einmal, weil der Kaiser von ihm aus die Stadt mit einem Besuche beehrte und die „Loyalität“ der Bürger selbst kennen lernte, zweitens, weil darauf die abteilichen Verhältnisse zur Sprache kamen, und wahrscheinlich die Reichsunmittelbarkeit des Klosters zur Anerkennung gelangt ist. Maximilian bewilligte unter dem 27. September 1512 der Abtei mit ihren Unterthanen das exceptionelle Recht, daß sie weder an dem „uestuelischen heimlichen“ noch auch vor „unserm Hof- oder Landgerichte“ belangt werden könnten, und daß, wenn man sich mit dem Urteile ihres eigenen ordentlichen Gerichtes nicht zufrieden gäbe, ein Recurs nur an das „Kaiserliche Kammergericht“ gestattet sein solle. Damit war der Appell nach Düsseldorf, den man schon verschiedene Male versucht hatte, aus der Welt geschafft, und der Abt als nächster Oberrichter in Siegburger Processen hingestellt. Die Rechte und Privilegien der Abtei wurden vom Kaiser noch besonders anerkannt und der allerhöchste Schutz derselben am am 1. October zum Ausdruck gebracht. Die weiteren Verhandlungen des Reichstages können uns weniger interessieren, aber es verdient doch bemerkt zu werden, daß damals die Einteilung des Reiches in 10 Landfriedenskreise vorgenommen wurde, und daß Siegburg mit den Herzogtümern Jülich, Cleve, Berg und der freien Reichsstadt Köln dem westfälischen Kreise zufiel, weshalb es denn auch nun zu den Verwaltungskosten desselben beitragen und außer dem „gemeinen Pfennig“, als Abgabe an das Reichskammergericht, noch eine neue Steuer zu der Reichssteuer hinzunehmen mußte. Die Unzufriedenheit darüber war nur eine momentane, obgleich es keineswegs an Protestlern fehlte; aber wann wäre je eine Steuer auferlegt worden, die allgemeine Zustimmung gefunden hätte?

Restauration der Pfarrkirche

Viel lieber trugen die Frommen zur Restauration der Pfarrkirche bei, um die sich namentlich der Kaplan die Sporen zu verdienen suchte. Das gothische Chor mit seinen Wandmalereien und vielleicht bunten Fenstern stach allzusehr gegen die übrigen Teile des Gotteshauses ab, als daß man nicht auch an deren Ausschmückung hätte denken und diese mit Hülfe der Abtei ausführen sollen. Der Fußboden der Kirche wurde geebnet und mit einem neuen Belag versehen, der Turm in feinen Gesimsen aufgefrischt und das Dach vollständig repariert; das Geläute erhielt eine Ergänzung durch eine dritte Glocke, die sechs Mann aufwanden und zwei Kölner Meister aufhingen, und an den Pfeilern des Mittelschiffes der Kirche wurden 12 Apostelstatuen angebracht, die man in Köln für je 40 Mark hatte anfertigen lassen. Der Tönnes vom Hulschenhove leistete 32 Karren Steine von der „segen“ (d. h. dem Mühlengraben) zu a 4 Stüber, und ein Neuwereude holte die Statuen für 6 Mark nach der Stadt. Auch zwei Meßbücher wurden angeschafft im Werte von 23 und 12 Mark und eine Monstranz für 63 Mark. Die neuen Stühle in der Kirche wurden zu a 4 Stüber für den Familiensitz vermietet und ergaben einen Ertrag von 254 Stüber. Die „Jonfferen in der Cluys“ besorgten die Wäsche, der Küster die Reinigung der Kirche.

Auf dem Hochaltare standen 6 kupferne und bei besonderen Feierlichkeiten 6 versilberte Leuchter auf je 3 Löwenfüßen. Rechts und links waren Ständer mit Becken angebracht zur Aufnahme von Votivkerzen. 10 zinnerne Pollen dienten zum täglichen Gebrauch, 2 silberne bei festlichen Gelegenheiten. Das Weihrauchsfaß mit 4 Ketten war ganz von Silber.

Über der Communionbank lag ein „Damastseidendoich“ und zwei Teppiche zierten die „siddel“ (Sessel), auf denen Braut und Bräutigam ihr Platz nahmen, wenn sie sich verehelichen wollten. Ersterer setzte man eine „Perlenkrone“ auf, die in der Kirche zu dem Zwecke aufbewahrt wurde.

Der Schulmeister erhielt für seinen Gesang jährlich 5 Mark der Offermann aus der Kirchenkasse 3 Mark. Die Beleuchtung der Kirche erforderte neben den Kerzen jährlich „1 ahm olligs, cost 55 Mark“ u.s.w. u.s.w. Man wundert sich vielleicht über die Pracht, womit man den Gottesdienst schon zu halten pflegte; aber dem Höchsten gebührte ja der höchste Glanz, und der Staubgeborene fühlte sich gehoben durch das Opfer der Liebe.

1545 stiftete Kirstchen Klapperbach aus der Mühlengasse und seine Frau Steina „ein erbliches Jahrgezeit zu Ehren unser lieben Frau Betrübnis im Liebfrauenchore mit acht Geistlichen und dazu Vigilien und Commendatien, als sich das versteht“.

Die Unkosten sollten aus ihren Häusern, welche mit 5 Gulden Erbzins belastet waren, gedeckt werden, die Beleuchtung des Altares aber aus den Erträgen eines Baumgartens, welcher vor dem Mühlenthore lag.

Die Geistlichen nahm man offenbar von der Abtei, und eine Menge Quittungen weisen noch die Belohnungen auf, welche ihnen dafür zu teil wurden.

Die Kirche war fertig gestellt, und der Kaplan hatte für seine Mühe, dieweil er uns so gut gedient und die „Kirg geordnet hait, ein Paar soilen“ d. h. Sohlen und ein Paar Schuhe bekommen, was er jedenfalls verdient hatte. Aber die Freude über die Errungenschaft sollte noch in anderer Weise zu Tage treten. Man veranstaltete ein großartiges Fest, zu welchem auf Kosten der Kirchenkasse 1 Rind, 3 Kälber, 3 Lämmer und viele Hühner geschlachtet wurden, abgesehen von den Fladen und dem Brode, welche sich aus 2 Malter Weizen und 3 Malter Roggen backen ließen. Die 4 Ohm Wein mußten insbesondere die Stimmung heben, so daß das Zelt, – denn in einem Saale würde man wohl nicht Raum genug gehabt haben, – von Hoch- und anderen Freudenbezeugungen wiederhallte. Pastor Tillmann präsidierte, und der Kaplan war der Hauptredner. Er hatte noch einen Wunsch, den er im Interesse der Gemeinde nicht verschweigen zu dürfen glaubte.

Das Geläute stimmte noch nicht, aber Harmonie müsse sein, so meinte er, deshalb schlug er die Beschaffung von noch zwei neuen Glocken vor, und alles stimmte in seinen Vorschlag ein. Eine Büchse zum Einsammeln von Beiträgen ward herumgereicht, und das Ergebnis war 98 Gulden und 2 Albus. Meister Johann von Overath wurde mit der Herstellung der Glocken beauftragt, und dieser lieferte sie 1516 zu sehr billigem Preise. Nun klang es wundervoll nach allen Richtungen hin, hin bis zum Stallberge, zur Aulgasse und nach Wolsdorf, sei es daß man mit der 70 Centner schweren Glocke den Morgengruß entbot, oder daß man mit allen Glocken die Feste einbaierte, oder auch dem Toten die letzte Klage nachsandte, welche die Freunde an seinem Grabe versammeln sollte. Anders wimmerte die Armensünder- und die Feuerglocke, anders tönte das Frühmessen- und das Beicht-Glöckchen. Genau konnte man an dem Klange und der Zahl der Schläge unterscheiden, ob ein Mann oder eine Frau, ob ein Kind oder ein Erwachsener das Zeitliche gesegnet hatte. Wurde das Nachtmahl zu einem Kranken gebracht, dann gab man zuvor ein Zeichen mit der Glocke, und die Schälle des Küsters rief die Bürger vor die Thür, dem allerhöchsten Gute ihre Ehrfurcht zu bezeugen. Die Sitte besteht noch in Siegburg, aber nicht jeder mag ihr mehr folgen. Der Geist der Neuzeit ist ein anderer als der des Mittelalters, und wer diesen nicht besitzt, wird vergeblich zu dem aufgefordert, was damals sich von selbst verstand.

Bevölkerungsziffer der Stadt

Die Bevölkerungsziffer der Stadt belief sich 1486 auf 240 zu Haus und Hof Gesessene, die nicht miteingerechnet, welche in der Feldmark zerstreut wohnten. Hundert Jahre später finden wir ihrer schon 399, und in dem Geschäftszettul desselben Jahres gar 422, die selbständig arbeiteten. Nehmen wir nun auf die Familie rund 6 Köpfe, so ergiebt sich 1486 die Zahl von 1440 Bürgern und 1586 etwa zwei Drittel mehr. Sie wurden meistens mit ihren Vornamen gerufen, zur Unterscheidung aber in Schriftstücken nach ihren Wohnungen, Geschäften, Herkommen und zufälligen Eigenschaften benannt. Der eine hieß Johann Daniels von seinem Vater Daniel, der andere Jakob Bock, weil er im Hause zum Bock wohnte, ein anderer Peter Radermacher oder Tönnes Schmied, weil er Stellmacher oder Grobschmied war, ein vierter Lohmar, Müllekoven, Markelsbach u.s.w., weil er von einer dieser Ortschaften herstammte. Selbst Karl der Dicke und der grüne Hans erscheinen auf der Bildfläche, und der lange Christoffel mußte schwer dafür büßen, daß er beim Spiel den Kopf zu hoch gereckt hatte, um in die Karten des anderen zu schauen, denn man pflegte nicht niedrig einzusetzen, und jeder Betrug war streng verpönt.

Namen der Häuser an den Hauptstraßen

Stadtplan Siegburg 1897

Versuchen wir nun einmal, die Namen der Häuser kennen zu lernen, welche die Hauptstraßen von Siegburg bekränzten. Wir beginnen mit der Bergstraße, welche vom Markte zu der Abtei hinaufführte. Da stand rechts an der Ecke zur Mühlengasse das Haus zum Aaren oder der Aarenhof, ein ehemals adliches Besitzthum, das später in bürgerliche Hände übergegangen war; neben ihm, nach der Kirche zu, das Haus zum Weinreb und das Kelterhaus, also wohl eine Weinhandlung; darauf folgte die Pastorat, der große und der kleine Hirsch, das Haus zum Spiegel, zum Ochsen und zum Krebs mit einer Scheune; an der „alten Pforte“ der Hof zum Trutt, welcher ein eigenes Hofrecht besaß, das Haus zum Kettenpütz, die Zange, der kleine Stern, der große und der kleine Helm; gegenüber an der Mahlgasse, das Orthaus und rechts die Arche; weiter der Hammer, das Haus zu den (Viddelen) Fidelen; oberhalb des späteren Herrengartens das Haus zur Kette und zur Eiche; auf der anderen Seite der Kaplaneigasse, jetzt Zeughausstraße, die Mahrkatze (Mahr ein Gespenst), das große und kleine Mentz (Mainz), der Oberpleiser Hof, das Haus zu den h. 3 Königen nebst dem Greif; am Ledermarkt das Küsterhaus und das Haus zum grünen Walde, auch Gröning genannt, woher die Bezeichnung: „grüne Ecke“ kommt; seitwärts von ihm nach dem Rathause zu klein und groß Nidegg (Niedecken), die Fleischhalle und der Unzenort; am Hühnermarkte der Salbenstrauch, der große und der kleine Rab, das Haus zur Krone, das zur Rose, eins, genannt zum Jerusalem, ein zweites im Rom und der Altzenort (Ort = Ecke); am Kirchhofseisen der große und der kleine Winter, in der Kawersinen- oder Kauerzgasse das abteiliche Haus zum Kauerzinnen; neben dem Bürger- oder Rathause das rote Haus und der Starkenberg. Das Bürgerhaus kehrte den Giebel nach dem „Hasen“ zu und sprang weit in den Markt vor. An der Schultheißengasse standen anschließend groß und klein Windeck, am unteren Teile des Marktplatzes das Haus zum Bären, jetzt eine Apotheke, neben ihm in der Kölnstraße der goldene Löwe, der große und kleine Papagei und das Thorwächterhaus; gegenüber das Haus zum Engel, das Katharinenhospital mit Kapelle, klein und groß Weiler, das Haus zur Glocke, zum Hamburg, zum Hasen, klein Eisen, der Isermart, groß und klein Krewel oder Kreuwel; rechts von der Horngasse das Haus zum schwarzen Horn, sodann der Krahnen, ein vielbesuchtes Wirtshaus; an der anderen Seite der Thumb- oder Domgasse das Haus zum Thumb, der große und kleine Overrath, zwischen ihnen das Haus zum Engelstern, weiter der kleine und der güldene Stern; durch die Sackgasse getrennt das Haus zur Thlia, ferner der Ackerbach, die Rose, die Rübe, der Löwenstein und das kleine Weidenist; jenseits der Eckgasse der kleine und große Leopard, über dem neuen Weg hinaus in der Holzgasse links das Bräuhaus, der große und kleine Kelterbaum, das Haus zum Wilden, der große Sommer, der Gänskopf, der Morenkopf, zum Tillenburg, zür Möwe und der Bock (jetzt Fröhlich), an der Schruppelsgasse das Haus zur Schere, sodann zwei Meisenbach, zum Geistingen, zum Rosmarienbaum, zur Trappe und das Pförtnerhaus; an der anderen Seite in der Richtung nach dem Markte zu das Haus zum Tannenbaum, zum roten Löwen, die Präsenzmeistererei, zum kleinen Feldchen, das Weidfeld, zum kleinen Bock, zum Kaldauen, der Judenbart, das Huhn, zur weißen Lilie, das Schlichthaus, groß Weidenist, zum Stallberg, zum kleinen Spiegel, zur kleinen Linde, zum Wolf und zur Ecken neben dem Thalhof; am oberen Markte: der Reichenstein, eine Besitzung der Herren von Sayn, Witgenstein und Homburg, Münklar und Menzberg, welche es 1598 an eine Elisabeth von Hillesheim verkauften, das Haus zum Riesen, der Vulkan und das Haus zum Fuchs neben der Bergstraße.

Man sieht aus der Anzahl der Häuser, daß noch manche Lücken in den Reihen vorhanden waren, und daß es noch keineswegs an Hofräumen fehlte, die bis an die Straßen schossen. Diese waren mit Steinschlag bedeckt und zeigten auch noch wohl Düngerstätten vor den Häusern, sehr häufig daneben. Denn jeder Bürger hielt noch sein Vieh und ließ Hühner und Schweine frei herum laufen. 1567 begegnet uns eine Klage Johanns Knütgen gegen den Bürgermeister zum Weidenist, worin derselbe zur Anzeige bringt, daß jener „mit seiner Mistung den gemeinen Weg in der Eckgasse also versenkt habe, daß das Wasser daselbst stehen bleibe, und niemand wohl daher kommen könne“. Der Verklagte gab zur Erwiderung, daß unter dem Mist ein „reiner Steinweg“ liege, und er also den Weg nicht versenken könne. „Weilen und ob wol die Sew den Mist in den Weg geworfen, so erhoffe er dennoch, sowohl daher kohmen als auch fahren zu können, und niemand werde durch denselben behindert.“ Damit gab die Polizei sich zufrieden, verlangte aber, daß er eine Anschüttung von „Grint“ vornähme, wenn etwa Löcher auf der Straße sein sollten, damit das Wasser abfließen könne. Die Sebastiansgasse zeigt bekanntlich noch heute eine Einsenkung, weil ehemals dort der Feuerteich existierte, wie oben schon bemerkt worden ist. 1808 war das Terrain noch so sumpfig, daß dort „Frösche und Unken quakten“ und der Wegebaumeister wiederholt auf Beseitigung des Übelstandes drang. Es habe früher ein Kanal hinter dem Stern her bestanden, der das Wasser neben der Klause in den Spülgraben geleitet habe, dieser müsse wieder hergestellt oder aber ein Loch in die Stadtmauer gebrochen werden, um den nötigen Abfluß zu schaffen. Mit letzterem erklärte sich der Magistrat einverstanden, aber das fehlende Geld war nicht zu beschaffen, und so blieb es denn noch jahrelang beim Alten.

Der Tierbungert

Unter Abt Gerhard macht wieder einmal der Tierbungert von sich reden, weil er vertragsmäßig den Schöffen zur Benutzung zustehen sollte, aber in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an einen Johann von Reide als Nichtschöffen verpachtet worden war und nun von neuem ausgethan werden sollte. Das Meistgebot that der Sohn des Pächters, um den Vorteil nicht zu verlieren, aber ein Schöffe spiele den Mitconcurrenten, und das Ende vom Liede war, daß der Abt sich zu Gunsten der Schöffen erklärte und wegen des größeren Ertrages des Grundstücks nun auch die städtischen Schöffengelder erhöhete, so daß man statt 12 nun 14 Mark an die Person zahlen mußte. Indes ist die Sache nicht ganz klar, und die Reducierung des Betrages in späterer Zeit läßt vielleicht auf eine Art Strafe für das vertragswidrige Verhalten der Stadt schließen. 1518 stellte dieselbe den Zaun um den Tierbungert wieder her, reinigte auf Johannistag den Mühlengraben, damals noch „Seg“ genannt, und ließ die Brücke über denselben „lappen“ und „stuppen“, so daß also an eine steinerne noch nicht zu denken ist. Sie lag an dem Wege, der zum Hauhof führte und jüngst Alleestraße getauft worden ist. An ihm lag gegenüber der jetzt Freiherr von Loe’schen Besitzung die kalte Herberge, während an der andern Seite sich der Hulwecksche Garten hinzog, der umptreint 1492 in den Besitz der Kirche gelangt war.

Reformatorische Bestrebungen im Erzstift Köln etc.

Gerhards Nachfolger wurde Johann von Fürstenberg, ein Sohn Wennemars von Vorstenberg zur Waterlappe und der Karde von Galen zu Herten. Er hatte 13 Geschwister, unter ihnen 3 Brüder, welche in Livland das Deutsch-Ordensgewand trugen, und war selbst einer der jüngsten. Die Waterlappe liegt zwischen Neheim und Werl an der Haar im Kirchspiel Bremen, das Stammschloß aber lag unterhalb Neheim an der Lenne und ward 1345 von den Grafen von der Mark und von Arnsberg zerstört. Die Familie ist rühmlichst bekannt, und Johanns Vater beteiligte sich an der Soester Fehde zu Gunsten des Erzbischofs Dietrich von Köln. Johann gelangte in demselben Jahre zur Regierung, als Luther seine 95 Thesen an der Schloßkirche zu Wittenberg anschlug und dadurch die Veranlassung zur Reformation wurde, 1517. Dessen Auftreten kümmerte aber die Siegburger Herren wenig, und noch weniger war Johann von Fürstenberg darnach angethan, sich in den nur mönchischen Streit, wie man glaubte, einzulassen. 1521 erschien er mit den Großen des Reiches auf dem bekannten Reichstage zu Worms und erhielt von Karl V. sämmtliche Rechte und Privilegien der Abtei bestätigt; dann beobachtete er die Fortschritte der Bewegung, aber duldete keine Neuerungen, weder auf der Abtei noch in der Stadt.

Dechant in der Christianität Siegburg war damals der Pastor des Ortes, und 1525 fand eine allgemeine Kapitelsitzung statt, zu der sich auch der Pastor von Hachinbusch, Alexander von Bitzdorf, eingefunden hatte. Die Verhandlungen drehten sich wahrscheinlich um höchst wichtige Angelegenheiten, sei es daß man die Bauernunruhen ins Auge faßte, welche auch der Kirche bedenklich zu werden anfingen, sei es, daß man zu der Aufforderung des Herzogs von Berg Stellung nahm, welcher die Geistlichen seiner Länder aufgefordert hatte, von der Kanzel herab gegen Luther und seine Schriften zu predigen und so dem Umsichgreifen der „ketzerischen Lehren“ vorzubeugen. Die Mehrzahl der Teilnehmer mußte in der Stadt zurückbleiben, und da begegnete es denn dem genannten Herrn, „binnen nachts in Pitters huise under den hallen von dem stoilin zo dem Rynstein uis in die straiss up dat heupt zu fallen“, so daß er nicht wieder aufstand und des Morgens tot aufgefunden wurde. Das Gericht vermutete einen Schlaganfall und ließ von einer weiteren Untersuchung der Sache ab, weil er noch alles Geld, 14 Gulden in Papier eingewickelt, bei sich hatte, und also von einem Raubmorde keine Rede sein konnte.

Mit Spannung blickte man in Siegburg auf die Wirrnisse zu Köln, wo die Gährung in den niederen Volksschichten mit jedem Tage zunahm.

Fast allenthalben wurde das Gesinde aufständisch, und vielfach hörte in die Rädelsführer sagen: „Heute bist Du Herr, morgen will ich es sein, heute gehört Dir das Vermögen, morgen will ich es ausnutzen“.

Der Communismus der Wiedertäufer im Thüringischen und die Forderungen der Bauern in Süddeutschland fanden Anklang bei dem Pöbel der Großstadt, und selbst die Zünfte ließen sich dazu herbei, ihr Mißvergnügen an den bestehenden Verhältnissen an den Tag zu legen und den Magistrat zur Abstellung derselben aufzufordern. Jedem Bürger, der in einer dienstlichen Abhängigkeit von einem auswärtigen Herrn stehe, müsse der Eintritt in den Rat verwehrt werden. Die Zünfte sollten einen größeren Einfluß auf die Verwaltung der städtischen Finanzen gewinnen, und „der großen Gesellschaft“ das Recht, Handel zu treiben genommen werden. An Sonn- und Feiertagen müßten alle Wirthshäuser geschlossen sein; der Beguinenconvente seien zu viele in der Stadt, ein Teil derselben müsse auf den Aussterbeetat gesetzt und eine Anzahl der Convente verkauft werden; die Pfarrer hätten sich mit einem fixen Einkommen zu begnügen und die Sacramente unentgeltlich zu spenden; für die Taufe unehelicher Kinder sei keine höhere Taxe anzusetzen als bei den ehelich erzeugten (nämlich 3 Schillinge) keinem Klostergeistlichen dürfe die Verwaltung einer Pfarre übertragen werden; die geschlossene Zeit sei auf die Wochen von Aschermittwoch bis auf Ostern zu beschränken; die Geistlichen sollten keine liegenden Gründe erwerben resp. erben und keine Testamente mehr aufnehmen dürfen; die Pfarrgenossen müßten das Recht haben, sich solche Pfarrer zu wählen, welche das Wort Gottes recht auszulegen verständen; die Kirchenstühle seien nicht weiter zu verpachten und dergleichen mehr, was die Unzufriedenheit zu beseitigen wünschte. Der Verkehr Siegburgs mit der Kölner Nachbarstadt brachte das alles zu den Ohren, und in den Wirthschaften und zu Hause wurde recht eifrig darüber debattiert. Indeß herrschte doch noch zuviel Botmäßigkeit unter dem Volke, als daß man seine Zustimmung zu derartigen Forderungen hätte geben können, und wer etwa weiter ging und auch die Glaubenssätze berührte, der fand erst vollends keine Zustimmung, so lange der Kaiser auf seinem Standpunkte beharrte, und auch der Herzog sich ablehnend gegen alles Neue zu verhalten schien.

Auf dem erzbischöflichen Stuhle saß damals Hermann von Wied, ein nicht sonderlich begabter Herr, aber fest gewillt, der Bewegung der Geister Rechnung zu tragen und abstellbare Mißstände aus der Kirche zu entfernen. Die Unwissenheit des Volkes in kirchlichen Dingen war wirklich sehr groß, aber nicht minder auch die der Seelsorger und Diener am Worte Gottes. Hermann selbst klagt, daß sie „von den Artikeln unseres Heils, vom christlichen Glauben, von den zehn Geboten, vom Vaterunser, von der Einsetzung der hochwürdigen Sakramente und von anderen nothwendigen Punkten unserer Religion keine wahren Kenntnisse besäßen, viel weniger imstande wären, andere darin zu unterweisen“, „ihr Leben sei nicht unsträflich, und das Cäremoniel in der Kirche mit Zuthaten überladen, die die Andacht der Gläubigen mehr stören als wirklich vermehren könnten.“

Der Reichstag zu Speier 1529 hatte das Wormser Edikt schlechthin bestätigt und jede Neuerung in Kirchen- oder Religionssachen bis zur Entscheidung eines allgemeinen Concils vertagt, und der Reichstag zu Augsburg 1530 ebenso mit dem Abschiede geendigt, daß alle Neuerungen aufgehoben und unbedingte Rückkehr zu der alten Kirche geboten sein solle.

Hiergegen lehnten sich natürlich die Anhänger der Reformation auf, und auch der Erzbischof meinte, „daß der Religion und christlicher Reformation halber auf Reichstage oder des Papstes concilia zu warten ein gar vergeblich Ding sei“. Er berief ein Provinzialconcil nach Köln, wozu die Bischöfe von Lüttich, Utrecht, Münster, Osnabrück und Minden, sowie die Prälaten der Diöcese und viele hervorragende Gelehrte nebst Grafen und Rittern des Erzstiftes herbeigezogen wurden, auch Johann von Fürstenberg war zugegen, und Groppers Entwurf zu den Verhandlungen ward eingehend geprüft und größtentheils gut geheißen. Gleich zu Anfang der Sitzung gab der Erzbischof die Erklärung ab, daß nichts beschlossen werden solle, was den Rechten des Papstes irgendwie zu nahe treten könne; es liege ihm fern, kirchliche Neuerungen einzuführen und solche kirchliche Einrichtungen zu beseitigen, welche in der katholischen Überlieferung begründet seien. Die Publikation der Beschlüsse nebst einer Erklärung dazu erfolgte 1538, nachdem bereits zwei Jahre vorher der Befehl ergangen war, die Befolgung derselben in Angriff zu nehmen und die Reformen in der ganzen Diöcese einzuführen. Da nun das allgemeine Concil noch immer auf sich warten ließ, so kam es dem Erzbischofe ganz recht, als auch der Reichstag zu Regensburg 1541 den geistlichen Prälaten auftrug, bis zur erhofften Eröffnung desselben schon und Reformen in ihren Gebieten einzuleiten, „welche zu guter und heilsamer Administration der Kirche zweckdienlich und jedenfalls nicht schädlich wären.“

Dieses erhöhte den Mut der Abtrünnigen, und allenthalben tauchten Männer auf, die hier der Lehre Luthers und der Augsburger Confession, dort der Lehre Zwinglis und des Picarden Calvin, anderswo der Wiedertäuferei das Wort redeten, welche mit dem Propheten in Münster noch keineswegs erloschen, sondern in Holland und Umgegend in stiller Übung war. Der Herzog von Berg ließ sie in seinem Lande unangefochten predigen, weil er durch seinen Schwager Johann Friedrich von Sachsen in das Fahrwasser hineingezogen und mit den Zielen derselben vertraut gemacht wurde. Er trat aber selbst nicht zu ihrer Lehre über, sondern beobachtete eine weise Zurückhaltung, die nur in Äußerlichkeiten und weniger dogmatischen Sachen die alten Schranken durchbrach und deshalb nicht herausfordernd für seine Unterthanen wirken konnte. In Siegburg ereignete sich 1542 der Fall, daß ein Unbekannter eines Sonntags Nachmittag in die Kirche hineinrief, man solle doch die Vesper zu Deutsch singen, damit das Volk verstehen könne, was man dem Herrn zum Lobe aufzusagen habe. Das war den guten Zünftlern zu viel, und ehe er sichs versah, hatte er eine Ohrfeige bezogen, die ihn schnell wieder zur Thüre hinausbrachte.

In Köln gestalteten sich die Dinge unterdessen Besorgnis erregend, indem der Erzbischof außer Gropper auch noch andere Freunde zu Worte kommen ließ, die ihm den Rat erteilten, aus Straßburg den Professor Bucer herbeizurufen, damit er ihm in seinen Bestrebungen zur Seite stände. Dieser war ein ehemaliger Dominikanermönch, in theologischen und philologischen Wissenschaften gut bewandert, aber schon früh in das Lager der Neuerer übergetreten, um auch seinerseits zu ihren Bestrebungen beizutragen. Sein Auftreten auf der Kanzel erregte großen Sturm unter den Zuhörern, und der Kölner Rat sprach sich im Sinne der Universität und des Domkapitels dahin aus, daß es so bleiben möge, wie es vor vielen Jahren gewesen sei, und „bis diejenigen eine Änderung vornähmen, denen es zukomme und gezieme, eine solche durchzuführen“. Das war fortan die Parole in der Stadt, und der Erzbischof sah sich genötigt, Herrn Bucer aus seiner Umgebung wieder zu entlassen. In einer Morgensprache 1545 verbot der Rat allen Buchführern und Bücherverkäufern, irgend welche Schriften gegen die alte Religion feil zu haben und zu verkaufen, und wo man sie finden würde, sollten sie ihnen abgenommen und die Händler bestraft werden. Ja der Rector der Universität ließ am 5. Juli sogar bekannt machen, daß niemand mehr an der Universität immatriculiert werden solle, der nicht eidlich bekenne, daß er der katholischen Kirche und dem Papste gehorsam sei, und der nicht das Versprechen abgäbe, im katholischen Glauben verharren und alle von der Universität in Religionssachen gefaßten Beschlüsse anerkennen zu wollen. Der Erzbischof wurde wegen seines antikirchlichen Verhaltens in Rom denuncirt und am 16. April 1546 durch Paul IV. mit der großen Excommunication belegt, infolge dessen er vom Amte suspendiert und die Unterthanen vom Eide der Treue und des Gehorsams gegen ihn entbunden wurden. Ein Appell an das zusammengetretene Concil in Trient schien erfolglos zu sein. Daher verzichtete er 1547 öffentlich auf sein Bistum und zog sich in seine Heimat Wied zurück, von wo er nur zuweilen noch das Schloß Buschhofen besuchte.

Damit endigte die im Fluß begriffene Reformation zu Köln, und Hermanns Nachfolger suchte das wieder auszumerzen, was sich als unkatholisch in die Kirche eingeschlichen hatte.

Dies ist ein Ausschnitt aus Rudolfs Heitkamps Buch “Siegburgs Vergangenheit und Gegenwart” von 1897. Mehr Infos dazu hier.

Kapitelübersicht

Über das Buch
Buch zur Siegburger Geschichte von 1897 wieder erhältlich
Rezension zu Siegburgs Vergangenheit und Gegenwart
Weitere Rezension zu Siegburgs Vergangenheit und Gegenwart

Kapitel des Buches
Die mit Links hinterlegten Textteile sind bereits online verfügbar. Die anderen Teile werden nach und nach eingestellt.

I. Siegburgs älteste Verhältnisse – Wahrheit und Vermutung.
Der Siegberg und seine Bewohner
Römerstraßen & Altdeutsche Gräber
Ansiedlungen und Ständeunterschiede
Rechte und Gerichtswesen
Der Auelgau und die erste christliche Gemeinde
Die Siegburg
Pfalzgraf Heinrich und sein Streit mit Anno, Erzbischof von Köln

II. Die Gründung der Abtei
Die Gründung der Abtei, ihr Zweck, die Abteikirche & die Ordensregeln
Insassen und Ausstattung des Klosters mit Gütern
Der Burgbann, die Rechtspflege und der Vogt
Annos Tod, sei Begräbnis und seine letzte Ruhestätte

III. Die Stadt Siegburg
Die Stadt Siegburg – Markt-, Zoll & Münzrecht sowie ihre Befestigung
Ihre Verwaltung und Gerichtsbarkeit
Älteste Zustände in ihr
Lage und Beschaffenheit

IV. Entwickelung der Abtei
Entwickelung der Abtei und die Fixierung ihrer Besitzungen
Die Sage von Erpho
Klösterliches Leben und Treiben
Annos Lebensbeschreibung und das Annolied
Blutbad in Köln, geflüchtete Juden in Siegburg
Die Decanie im Auelgaue
Vornehme Begräbnisse auf der Abtei
Vermächtnis Heinrichs IV. und Heinrichs V.
Die Propsteien Oberpleis, Hirzenach, Remagen, Zülpich
Bedeutende Ordensmänner
Abt Kunos Vermächtnis und Anordnungen
Streit mit dem Kassiusstift und die Propstei Millen
Reinalds von Dassel Vorschrift hinsichtlich der abteilichen Güter

V. Städtisches
Städtisches: Marktprivilegien, Christihimmelfahrtsmarkt & Servatiustag
Städtisches Leben und Treiben
Leprosenhäuser – Krankenhäuser, die Kirche und die Einführung des St. Nikolausfestes
Die Märtensfeuer
Das Holzfahrtsfest und der Maibaum

VI. Kannosisation Annos und Siegburgs Kunstschätze
Der Streit um das Burgterrain von Blankenberg, das Burgrecht, der Schutzbrief sowie eine Wasserprobe
Annos Heiligsprechung
Annos Charakterisierung, die Abteikirche
Reliquien und Reliquienschreine
Älteste Siegel der Abtei, der Stadt und des Gerichtes etc., die Einverleibung der Kirchen Oberpleis und Zülpich

VII. Verhängnisvolle Zeiten
Ausplünderung Siegburgs, Engelbert von Köln und Heinrich von Limburg, Übertragung der Schutzvogtei an die Kölner Kirche
Heinrichs Bemühungen, dieselbe (die Schutzvogtei) für das Haus Berg wiederzuerlangen
Das Faustrecht, die Zustände auf der Abtei sowie die Visitation des Klosters
König Richard und Kölner Flüchtlinge in Siegburg
Vertrag , Burg & Pfarrkirche
Privilegium der Kölner Marktbesucher in Siegburg
Consultationsrecht der Wipperfürther (und ebenso auch der Lenneper in Siegburg)
Eine Judenverfolgung

Wortlaut der Vogtsreversalien
Ökonomische Verhältnisse der Abtei und die Einverleibung der Pfarrkirchen
Die Topfbäcker, das Waldschuldheißenamt
Siegburger Juden

VIII. Dynasten im Abtsgewande.
Verhältnis der Abtei zur Kölner Kirche, zum Reiche und dem Hause Berg
Schutz- und Trutzbündnis zwischen der Abtei und Stadt Siegburg
Verhältnis der Abtei zum römischen Stuhle
Dienstmannenverhältnis
Siegburg Enklave von Berg, Löwenburg und Blankenberg
Berg zum Herzogtum erhoben
Verhältnis zwischen Deutz und Siegburg
Propstei Aulgasse

IX. Das aufstrebende Bürgertum
Pelegrin von Drachenfels
Überrumpelung Siegburgs durch Adolf von Berg und Brand der Stadt
Schlichtung der Streitigkeiten zwischen Adolf und Pelegrin

Der güldene Opferpfennig der Juden
Frühmessenstiftung
Agger- und Siegbrücke
Verwendung der Accise
Das Mühlenthor
Verkauf der Burg an das Erzstift Köln und Rückgängigkeit des Verkaufs

Die ersten Zunftbriefe
Das Schöffenessen
Ausübung des Münzrechtes der Abtei

Vorladungen vor die Feme
Das Recht des Antastes in der Vogtei und Stadt Siegburg
Der Galgenberg

Der Seidenberger Hof und das Hofgericht
Windecker Vertrag
Wolsdorf und Troisdorf
Zollstätte zu Bergheim
Formalitäten bei der Huldigungsfeier neuer Äbte
Vikar Hulweck
Das Reichskammergericht
Türkensteuer
Preisverhältnisse

X. Siegburgs Blütezeit.
Reichsunmittelbarkeit der Abtei
Restauration der Pfarrkirche
Bevölkerungsziffer der Stadt
Namen der Häuser an den Hauptstraßen
Der Tierbungert
Reformatorische Bestrebungen im Erzstift Köln etc.

Das Zunftwesen in Siegburg
Städtische Verwaltung
Neubürger
Heiden
Einwohnerzahl, Gewerbe, Accise

Das Rathaus
Protestanten in Siegburg
Sittliche Zustände in der Stadt
Gebhard Truchses von Waldburg
Kampf auf dem Brückberg
Anschlag gegen den Abt
Die Rottmannschaften

Inventare
Preisverhältnisse
Mahlzeiten

Hans Sachs „Schöne Tischzucht“
Armenpflege

XI. Ringen und Kämpfen
Lehnwesen der Abtei
Schulwesen in der Stadt
Die Trivialschule
Sittliche Zustände
Eine Hinrichtung nach Karls peinlicher Halsgerichtsordnung
Acciseneinnahmen

Der Vogtseid
Klever Vertrag vom . Okt.
Früheres Verhältnis der kontrahierenden Teile
Güter-Erwerbungen und -Veräußerungen der Abtei
Tod Herzogs Johann Wilhelm und seine Folgen für Siegburg
Belagerung von Siegburg
Spanische Besatzung in der Stadt
Das Sendgericht
Das Schätzchen von Siegburg

XII. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges.
Schutzbrief Kaisers Ferdinand II.
Kontributionen
Gustav Adolf
Baudissin in Siegburg
Schwedische Besatzung unter Loyson
Pfarrer Menner
Räumung der Abtei seitens der Schweden
Bekanntmachung des Abtes von Bellinghausen betreffs der Wiederaufbauung der zerstörten Häuser
Glasjunker als Zünftler
Klösterliche Verhältnisse
Soldatenleben
Hexenprozesse
Feuersbrunst
Die Pfarrkirche
Glockenguß in Siegburg

XIII. Verlust der abteilichen Reichsunmittelbarkeit
Schutzbrief Kaisers Ferdinand III.
Johann von Bock
Vergleich vom Jahre
Die Minoriten in Siegburg
Pfalz-Neuburgische Besatzung in der Stadt
Die Leibkompagnie des Abtes
Rangstreit unter den Stadträten
Ein fauler Häring
Die Elementarschule
Die Pest
Aufnahme von Novizen
Jagdübung der Konventualen
Neue Kapitulation zwischen der Abtei und dem Herzoge
Prätensionen desselben
Bernard Gustav von Baden als Koadjutor
Seine Abdankung
Einjährige Bürgermeister
Präliminarvertrag zwischen der Abtei und dem Herzog
Der Erbvergleich
Erneuerung des Vertrages mit den Minoriten

XIV. Das freiadlige Stift und die Unterherrlichkeit Siegburg
Heinrich Worm
Besetzung Siegburgs durch die Franzosen
Billetierung der Juden
Eine erbauliche Scene in der Kirche
Hungersnot
Ein Kirchendiebstahl
Das Minoritenkloster
Erbhuldigung des Herzogs
Zunftverhältnisse
Revision der Abtei
Ein Geleitsbrief
Die Accise
Französische Einquartierung
Größe abteilicher Höfe der Umgegend
Kriegswirren
Konsumtionssteuer
Die Vogtei Siegburg
Beschränkung der Abtei in Gütererwerbungen
Zurückbringung der geflüchteten Reliquienschreine
Die erste Apotheke in der Stadt
Sporteln der Ärzte

XV. Die Franzosen in Siegburg und die drei letzten Äbte
Der 7-jährige Krieg
Siegburger Geiseln in Stade
Der Geiselprozeß
Die Muttergotteskapelle
Huldigung des Abtes
Abschaffung von kirchlichen Feiertagen
Die neue Poststraße
Brand der Abtei
Die Pfarrkirche
Das Läuten mit den Glocken und die Donnerwettersgärten
Revolution in Frankreich
Die Maas-Sambrearmee
Kämpfe um Siegburg herum
Einquartierungen
Säkularisation der Abtei

XVI. Siegburg unter bergischer Herrschaft
Das Zunftwesen
Schulverhältnisse
Die Kirchen Siegburgs
Verkauf der abteilichen Mühlen
Siegburg als Munizipalstadt
Budget vor
Der neue Friedhof
Bepflanzung des Marktes mit Kastanienbäumen
Huldigung des jungen Herzogs Ludwig Napoleon
Bevölkerung der Stadt
Aufhebung der Zünfte
Das französische Gesetzbuch
Zurückhaltung der Reliquienschreine
Der russische Feldzug und die Schlacht bei Leipzig
Frhr. von Hallberg
Übergang der Verbündeten über den Rhein
Steuern
Eine russische Wagenburg und der Marktplatz
Napoleons Abdankung
Die Rheinlande fallen an Preußen
Proklamation des Königs Friedrich Wilhelms III.
Napoleons Ende

XVII. Siegburg als Hauptstadt des Siegkreises
Der Landwehrstamm in der Stadt
Hungersnot
Kabinettsorder Sr. Majestät betreffs der Siegburger Schulen
Die Lateinschule
Die Siegburger Kirmes und die Bonner Studenten
Kirchliche Verhältnisse
Die Irrenheilanstalt
Örtliche und bürgerliche Verhältnisse in der Stadt
Das Zeughaus
Eine höhere Töchterschule
Das Postwesen
Fabrikanlage von Rolffs & Comp.
Die israelitische Synagoge
Die evangelische Gemeinde
Marktverkehr
Die Kartoffelkrankheit
Pfarrer Engelmann
Das Jahr
Konstitutionelle Verfassung
Zug der Freischärler unter Kinkel behufs Plünderung des Siegburger Zeughauses und die Schlacht auf dem Stallberg
Der Lohmarer Wald
Empfang des Kronprinzen Friedrich Wilhelms IV.

XVIII. Blätter und Blüten aus der Neuzeit
Gemeindeordnung
Schulverhältnisse
Verlegung des Landratsamt in die Stadt
Deutz-Gießener Eisenbahn und Postverkehr
Geschäftsleben in der Stadt
Die Gasanstalt
Restauration der Kirche
Die letzten Stadtthore
Die rechtsrheinische Eisenbahn
Die Königliche Geschoßfabrik
Wohlthätigkeitsvereine und Krankenhaus
Das Vereinsleben überhaupt
Das Kriegerdenkmal
Das Königl. Lehrerseminar und das Gymnasium
Das neue Krankenhospital
Die Herz-Jesukapelle
Das städtische Schlachthaus und die Wasserleitung
Freiwillige Feuerwehr
Katholische und Evangelische Kirche
Verlegung der Irrenheilanstalt
Strafanstalten
Das Königliche Feuerwerkslaboratorium
Die neuen Stadtteile
Der Friedhof
Schulwesen
Bevölkerung von Siegburg
Geschäftsverkehr
Post- und Eisenbahnstatistiken
Verkehrswege
Städtischer Haushaltungsetat

Anhang
Liste der Äbte
Abteiliche Güter
Liste der Vögte
Wort- und Sachregister mit Erklärung und Übersetzung der im Texte vorkommenden fremdsprachlichen Stellen und Ausdrücke sowie anderen Erläuterungen.