Was die Technik bringt – 11/1900

Elektrisches Pflügen.

Wohl die interessanteste Verwertung der Elektrizität in der Landwirtschaft bietet der Pflug. Man wendet zwei Pflugsysteme an.

Beim Dampfpflug ziehen zwei Lokomobilen einen schweren Pflug hin und her; in diesem Fall kann die Dampfmaschine, wie es von Siemens u. Balske erfolgreich ausgeführt ist, durch den Elektromotor ersetzt werden (Abb. 1).

1. Elektrischer Pflug zwischen zwei Motorwagen

Auf zwei großen Wagen stehen die Elektromotoren, und zwischen ihnen läuft ein Seil, an dem der Pflug das zwischen den Wagen befindliche Feld durchfurcht. Um die Umformung der hohen Spannung in eine niedrige zu bewirken, wird ein fahrbarer Transformator (Abb. 2) aufgestellt.

2. Fahrbarer elektrischer Transformator

Vom Prinzip des Dampfpfluges weicht ein anderes, von Fritsche u. Pischon, Berlin, ausgeführtes elektrisches Pflugsystem (Abb. 3) wesentlich ab, wobei man den Elektromotor am Pflug selbst angebracht hat.

3. Elektrisches Pflügen mit selbsttätigem Motor

Hierdurch wird das Gewicht des Maschinenpfluges erheblich verringert. Das Gestell des Kippfluges trägt den Elektromotor, der ein Kettenrad treibt; an dieses ist eine Kette angelegt, deren Enden verankert sind. In dem Maß, wie die Furchen gezogen werden, wird auch die Kette verlegt, an der sich der Pflug ähnlich einem Kettenschleppschiff vor · und zurückbewegt.

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Das Magnalium.

Als vor ein paar Jahren plötzlich das Aluminium im Handel auftauchte, knüpften sich an das neue federleichte Metall die kühnsten Hoffnungen. Aber bald kam die große Enttäuschung. Das Aluminium erwies sich als nicht wetterbeständig genug, es widerstrebte der Bearbeitung! Allein die deutsche Wissenschaft ruhte nicht. Durch beständige Versuche hat namentlich Dr. Machs in Jena eine Verbindung von Aluminium und Magnesium gefunden, das sogenannte Magnalium, das mancherlei Vorzüge aufweist. Vor allen Dingen ist die neue Legierung sehr bearbeitungsfähig: man kann es hobeln, feilen, drehen, kurz alle Dinge mit ihm machen, wodurch es wirklich erst zum brauchbaren Maschinenteil wird. Ganz besonders auffallend ist aber die Zugfestigkeit des Magnaliums, so daß man ihm ein günstiges Horoskop für seine Verwendung im Schiffbau stellen kann.

Dieseer Artikel erschien zuerst 1900 in Die Woche.