Verbindungen von Mitgliedern regierender Fürstenhäuser mit Unterthanen sind stets sicher, den Beifall des Volkes zu finden, das sich in der Person des so Begünstigten hoch geehrt fühlt. Es ist daher auch kein Wunder, daß die Vermählung des Herzogs von Fife mit der Prinzessin Louise von Wales, welche am 27. Juli 1889 in der Hauskapelle des Buckinghampalastes zu London stattgefunden hat, unter der lebhaftesten und freudigsten Theilnahme aller Bevölkerungsklassen vor sich gegangen ist. Wir bringen auf die Porträts des hohen Paares, das auch in deutschen Leserkreisen sicher Interesse erregen wird. –
Alexander William George Duff, Herzog von Fife, entstammt einer der ältesten und edelsten Familien Schottlands und wurde am 10. November 1849 geboren. Er erhielt seine wissenschaftliche Bildung auf der Schule zu Eton, war als Viscount Macduff von 1874 bis 1879 Mitglied des Unterhauses und wurde dann nach dem Tode seines Vaters Erbe des Grafentitels und einer der größten Herrschaften Schottlands. Auch mehrere ehrenvolle öffentliche Posten hat er bereits bekleidet, er war Lord-Lieutenant der Grafschaft Elgin, eine Zeit lang Hauptmann der königlichen Leibgarde und wurde im Jahre 1882 in besonderer Mission zum König von Sachsen gesandt. Nicht unerwähnt darf auch bleiben, daß der durch und durch aristokratische Schotte, dessen Jahreseinkommen zwischen 70,000 bis 80,000 Pfund Sterling (1,400,000 bis 1,600,000 Mark) schwankt, Theilhaber der Baufirma Samuel Scott & Comp. ist. –
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Infolge seiner engen Freundschaft mit dem Prinzen von Wales lernte er seine jetzige Gemahlin, die er aufwachsen sah, genau kennen und lieben, und die Königin Viktoria gab dein Herzensbunde ihre Zustimmung, indem sie am Hochzeitstage den Viscount Macduff und Grafen von Fife zum Marquis Macduff und Herzog von Fife erhob. –
Die Prinzessin Louise Viktoria Alexandra Dagmar ist das dritte Kind und die älteste Tochter des Prinzen von Wales, also des künftigen Königs von England und Kaisers von Indien. Geboren zu Marlborough House am 20. Februar 1867, wuchs sie gleich ihren beiden Schwestern in strenger, fast bürgerlicher Einfachheit auf, und hat sich durch die Einfachheit und Natürlichkeit ihres Wesens allgemeine Beliebtheit erworben. Gleich ihren Tanten Louise und Beatrice, welche bekanntlich ebenfalls unebenbürtige Heirathen geschlossen haben, wird sie neben dem ihres Galten auch ihren königlichen Titel beibehalten.
Dieser Artikel erschien zuerst in Heft 4/1890 des Das Buch für Alle.
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