Das Achttagerennen in Paris

Vom Achttagerennen auf der Pariser Buffalobahn - Den Fahrern werden Erfrischungen gereicht

Man wird es wohl im ersten Moment für einen Druckfehler halten, aber es ist so. Ein Radrennen von acht Tagen hat kürzlich auf der Pariser Buffalobahn stattgefunden.

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Im August 1898 hatte man bereits in Paris ein 72 Stundenrennen arrangiert, das im Juli 1899 gar durch eins von 100 Stunden übertrumpft wurde: aber acht Tage lang – daß ist denn doch wirklich noch nicht dagewesen. Zur Beruhigung für zarte Gemüter sei gleich bemerkt, daß die armen Opfer nicht etwa gezwungen sind, acht Tage und Nächte ohne Unterbrechung die Pedale zu treten! So grausam ist denn doch die wildeste Sensationslust nicht, selbst sie hatte großmütig den Achtstundenarbeitstag bewilligt. Für die Zuschauer, wie die Fahrer selbst wurde das monotone und ermüdende Imkreis herumsausen angenehm nur durch die in des Wortes kühnster Bedeutung „Stegreifmahlzeiten“ unterbrochen, die im Flug erhascht und im Flug verzehrt werden mußten. Der Sieger dieses denkwürdigen Rennens, Gougoltz, hat in den acht mal acht Stunden nicht weniger als 2065 Kilometer zurückgelegt.

Vom Achttagerennen auf der Pariser Buffalobahn - Den Fahrern werden Erfrischungen gereicht
Vom Achttagerennen auf der Pariser Buffalobahn – Den Fahrern werden Erfrischungen gereicht

Dieser Artikel erschien zuerst in Die Woche 40/1903.