Ein neuer Laubenbrand in Marienburg

In den „Hohen Lauben“, den altertümlichen Gebäuden, die ein Wahrzeichen und den Stolz der alten Ordensstadt Marienburg bilden, hat, nachdem sie erst im Sommer 1899 von einer gefährlichen Feuersbrunst heimgesucht worden waren, am 6. Dezember wieder ein verheerender Brand gewütet.

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Ein schwacher Trost ist, daß wenigstens die Burg verschont blieb, in den Lauben selbst hat das wütende Element beklagenswerten Schaden angerichtet. Mehr als ein Dutzend Wohnhäuser sind ihm zum Opfer gefallen. Obwohl die Marienburger Feuerwehr schnell auf dem Brandplatz erschien, obwohl sie von der Fußartillerie, von Landwirtschaftsschülern und Gymnastasten eifrig bei den Löscharbeiten unterstützt wurde, gelang es nicht, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die große Kälte machte ihre Anstrengungen zu nichte, da das Wasser in den Schläuchen gefror, so daß diese platzten. Erst als nach einigen Stunden ein Extrazug einen Teil der Danziger Feuerwehr mit einer Dampfspritze zur Hilfe herbeiführte, konnten die lodernden Flammen wirksam bekämpft werden, aber Herr wurde man ihrer auch dann nur nach langer, angestrengter Thätigkeit.

Von der Feuersbrunst in den Hohen Lauben zu Marienburg am 6. Dezember – Die Danziger Dampfspritze in Thatigkeit
Von der Feuersbrunst in der Strasse Hohen Lauben zu Marienburg am 6. Dezember – Feuerwehr und Militär bei den Löscharbeiten

Dieser Artikel erschien zuerst in Die Woche 50/1902.