Das geräumige, in hervorragendster Geschäftslage der Friedrich-Strasse gelegene südöstliche Eckgrundstück an der Weidendammer-Brücke, das sich in städtischem Besitz befindet, ist zurzeit nur provisorisch durch Holzfachwerkbauten, die dem Bierausschank dienen, bebaut.
Zu seiner endgiltigen Bebauung liegt der inredestehende Entwurf des Hrn. Arch. Herm. A. Krause vor, welcher dem auf dem Grundstücke zu errichtenden Eckhause eine dreifache Benutzung zuweist. Zunächst eine Benutzung durch Läden, die längs der Friedrich-Strasse und der seitlichen Privatstrasse liegen, 11 an der Zahl, von verschiedener Tiefe, jeweilig mit dem als Lagerraum zu benutzenden Untergeschoss durch eine Treppe verbunden.
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Zweitens eine Benutzung als Restauration, für welche der am Weidendamm sich entlang ziehende Theil des Erdgeschosses angenommen ist. Die Küche und anderen Nebenräume haben eine vorzügliche Lage erhalten, die Küche gegen einen besonderen Wirthschaftshof, um die Kochdünste von den oberen Hotelräumen abzuhalten. Hotelzwecken sind die sämmtlichen Obergeschosse dienstbar gemacht; Veranlassung dazu war die Nähe des Bahnhofes Friedrich-Strasse. Der getrennte Eingang zum Hotel befindet sich an der seitlichen Privatstrasse, die zweckmässige Eintheilung geht aus dem übersichtlichen Grundriss hervor. Der Aufbau der fünf Geschosse ist von geschlossener, monumentaler Wirkung. Die Zusammenfassung der vier Obergeschosse in zwei Zonen und ihre grundsätzlich verschiedene architektonische Behandlung ist von bester Wirkung; die veränderte Axentheilung der obersten Geschosse ist in gewandter Weise mit der Theilung der unteren Geschosse in eine künstlerische Harmonie gebracht. Das Ganze deckt ein stattliches, hohes Dach, dessen Aufbauten eine die Einfachheit der Erscheinung etwas beeinflussende Häufung von Motiven zeigen. Doch das ist Sache der Durcharbeitung: der vorliegende Entwurf will nur ein erster Entwurf sein. –
Dieser Artikel erschien zuerst am 30.03.1899 in der Deutsche Bauzeitung.