Wenn man von Wassersnot in Nordamerika hört, denkt man im allgemeinen zunächst an die Gebiete des Missouri und Mississippi, die alljährlich mit großer Regelmäßigkeit über ihre Ufer treten und weit und breit Unheil anrichten.
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Vor kurzem aber haben einmal die Staaten, die von dem Hudson durchflossen werden, die Schrecken einer Ueberschwemmung kennen lernen müssen, die durch lang anhaltende, wolkenbruchartige Regengüsse hervorgerufen wurde. Die Bitternisse, die im Hochsommer über unser Schlesien kamen, erfuhren jetzt, wenn auch nicht im gleichen Umfang, jene Gegenden.
Eisenbahndämme wurden durch Erdrutschungen und Unterwaschungen zerstört, und an vielen Orten mußte der Betrieb der Bahnen völlig eingestellt werden. Zahlreiche Städte standen ganz oder zum Teil unter Wasser, so auch Neuyork, über das sich der Regen mit besonderer Heftigkeit ergoß. Dem Verkehr entstanden schwere Hindernisse, und an gar mancher Stelle, wo sonst die Wagen der elektrischen Straßenbahn vorübersausen, mußten sich die Leute, wenn anders sie vorwärtskommen wollten, entschließen, Kähne zu besteigen.
Dieser Artikel erschien zuerst in Die Woche 44/1903.