Die deutsch-englische Aktion gegen Venezuela ist in ein Stadium getreten, das einigermaßen an die chinesische Expedition erinnert.
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Die Mächte befinden sich zwar nicht offiziell im Krieg mit der zentralamerikanischen Republik, aber es werden, um sie zur Vernunft zu bringen, doch allerhand kriegerische Maßnahmen getroffen. Hat doch die Wegnahme eines britischen Handelsdampfers durch die Bevölkerung von Puerto Cabello zur Beschuss der bei der Stadt befindlichen Forts Solano und Libertador herausgefordert.
Der britische Kreuzer „Charybdis“ und der deutsche Kreuzer „Vineta“ eröffneten das Feuer, das von den Venezolanern nur kurze Zeit erwidert wurde, glücklicherweise, ohne, wie es anfangs hieß, auf unserem Schiff Schaden anzurichten. Dann fanden sich die Behörden von Puerto Cabello auf Weisung des Präsidenten Castro bereit, die verlangte Genugtuung zu geben. Inzwischen sind die europäischen Geschwader, von denen das englische unter dem Befehl des Admirals Sir A. Douglas steht, auch sonst nicht untätig gewesen. So hat die „Vineta“ das venezolanische Kanonenboot „Restaurator“, als es La Guayra verließ, genommen, das dann unter deutscher Flagge in Dienst gestellt wurde. Das Kommando ist dem bisherigen ersten Offizier der „Gazelle“, Kapitänleutnant Türk, übertragen worden.
Dieser Artikel erschien zuerst in Die Woche 51/1902.