Das Jarrestift in Hamburg

Unter den zahlreichen sog. „Gotteswohnungen“ Hamburgs ist eine der kleinsten und zugleich ältesten das Jarrestift, genannt nach seinem Gründer, dem im Jahre 1619 verstorbenen Rathsverwandten Nikolaus Jarre, dessen Nachkommen noch heute die Stiftung verwalten.

Das frühere, im Herzen der Stadt belegene Stiftsgebäude musste seiner Baufälligkeit halber aufgegeben werden.

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Zum Ersatz für dasselbe ist im Jahre 1892 an der Goethestrasse im Vororte Uhlenhorst durch den Unterzeichneten der mittels der begleitenden Abbildungen veranschaulichte Neubau errichtet worden. Derselbe enthält in drei Geschossen 19 je aus einem Wohnzimmer nebst Küche, Boden und Keller-Gelass bestehende Freiwohnungen für alte Frauen, im Erdgeschosseine etwas grössere Kastellan-Wohnung, im Keller an der Strasse zwei kleine Verkaufsläden.

Obergeschoss
Erdgeschoss

Der im Aeussern in sauberem Ziegelfugenbau mit sparsamer Anwendung von Sandstein, im Innern in einfachster Ausstattung hergestellte Bau ist bei einer bebauten Fläche von 345 qm, einschliesslich der Gartenanlagen und Einfriedigungen für 74 000 M ausgeführt worden.

Das Jarrestift in Hamburg

Martin Haller, Architekt.

Dieser Artikel erschien zuerst 1894 in der Deutsche Bauzeitung.