Die Einweihung des neuen Lettehauses in Berlin und des Fehrbelliner Denkmal des Großen Kurfürsten

Die Einweihung des neuen Lettehauses in Berlin hat am 18. Oktober in feierlichen Formen stattgefunden.

Dies ist ein historischer Text, welcher nicht geändert wurde, um seine Authentizität nicht zu gefährden. Bitte beachten Sie, dass z. B. technische, wissenschaftliche oder juristische Aussagen überholt sein können. Farbige Bilder sind i. d. R. Beispielbilder oder nachcolorierte Bilder, welche ursprünglich in schwarz/weiß vorlagen. Bei diesen Bildern kann nicht von einer historisch korrekten Farbechtheit ausgegangen werden. Darüber hinaus gibt der Artikel die Sprache seiner Zeit wieder, unabhängig davon, ob diese heute als politisch oder inhaltlich korrekt eingestuft würde. Lokalgeschichte.de gibt die Texte (zu denen i. d. R. auch die Bildunterschriften gehören) unverändert wieder. Das bedeutet jedoch nicht, dass die darin erklärten Aussagen oder Ausdruckweisen von Lokalgeschichte.de inhaltlich geteilt werden.

Dieser Termin, der Geburtstag Kaiser Friedrichs, war gewählt worden in Erinnerung an dessen Gemahlin, die während 35 Jahren als Protektorin das Wirken des Lettevereins unterstützt und gefördert hat. Zwei Zahlen mögen genügen, um zu zeigen, wie großartig sich der Verein entwickelte: im Jahr 1867 bildete er 40 junge Mädchen aus, heute entläßt er aus seinen verschiedenen Schulen jährlich etwa 2000 Schülerinnen in das Erwerbsleben. Der Verein, dessen segensreiche Thätigkeit die allgemeinste Anerkennung findet, hat die Ehre, nach der Kaiserin Friedrich unsere jetzige Kaiserin seine Protektorin nennen zu dürfen, die ihr Interesse an der Sache auch jetzt wieder durch ihre persönliche Teilnahme an der Einweihung des neuen Hauses bekundete, der sich, ein ebenso imposanter als praktischer Bau, am Auguste Viktoriaplatz erhebt.

Von der Einweihung des neuen Lettehauses in Berlin am 18. Oktober – Die Abfahrt der Kaiserin nach der Feier
Die feierliche Enthüllung des Denkmals des Grossen Kurfürsten durch den Kaiser in Fehrbellin am 18. Oktober

Das Fehrbelliner Denkmal des Großen Kurfürsten ist am 18. Oktober in Gegenwart des Kaisers feierlich enthüllt worden, der bei dieser Gelegenheit eine Ansprache an die Festversammlung hielt. Er gedachte darin der Verdienste seines großen Vorfahren und der innigen Verbindung zwischen den Hohenzollern und der Mark, auf deren Wohl er den ihm von der Provinz dargereichten Pokal leerte. Das auf granitenem Sockel errichtete Bronzedenkmal ist eine Nachbildung des Marmorstandbildes von Fritz Schaper in der Berliner Siegesallee.

Dieser Artikel erschien zuerst am 25.10.1902 in Die Woche.