Teichwärterhaus bei Lüneburg

Architekt: H. Matthies. Seitens des in Lüneburg bestehenden Verschönerungs-Vereins sind in der Umgebung der Stadt zahlreiche Teiche angelegt worden, die nicht nur den Reiz der Landschaft erhöhen, sondern auch zugleich für die Zwecke der Fischzucht ausgenützt werden.

Die Bewachung dieser Teiche geschieht durch einen Wärter, für den in unmittelbarer Nähe derselben eine Wohnung geschaffen werden musste. Bei den Bestrebungen, welche der Verein verfolgt, konnte das betreffende Gebäude selbstverständlich nicht als ein Arbeiterhaus im Sinne des schlichten Bedürfnissbaues ausgeführt werden, sondern musste – bei Vermeidung jedes ungehörigen Luxus – nach seiner Erscheinung der bevorzugten Umgebung einigermaassen sich anpassen. Dies ist einerseits durch einen malerischen Aufbau, andererseits durch eine entsprechende farbige Haltung des Hauses angestrebt worden, das über einem Sockel von rothen Backsteinen, weiss geputzte Mauerflächen, rothbraun gestrichenes Holzwerk und ein mit rothen Pfannen gedecktes Dach zeigt.

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Der Umfang der in ihm enthaltenen Wohnung, zu der ausser den Räumen des Erdgeschosses noch 2 Dachstuben gehören, geht über das für gewöhnliche Arbeiter-Wohnungen Uebliche gleichfalls etwas hinaus.

Teichwärterhaus bei Lüneburg

Die Herstellungskosten des Bauwerks sind trotzdem nur sehr mässige gewesen. Sie haben (ausschl. der Baustelle) nicht mehr als 5000 M., d. ist bei einer bebauten Grundfläche von 71,79 qm für 1 qm nur rd. 69 M. betragen.

Dieser Artikel erschien zuerst am 07.12.1895 in der Deutsche Bauzeitung.