Vermählung des Erbgrafen Alexander zu Erbach-Schönberg mit der Prinzessin Elisabeth zu Waldeck und Pyrmont

Weit häufiger als in früheren Zeiten ist es in den letzten Jahren vorgekommen, daß deutsche Fürstentöchter einem einfachen Grafen die Hand zum Bund fürs Leben reichten.

Diese Grafengeschlechter repräsentieren keine niedere Rangstufe, da sie früher als reichsunmittelbare Standesherrn dieselben Vorrechte wie die regierenden Geschlechter genossen. Eine solche Hochzeit zwischen einem Erbgrafen und einer deutschen Fürstin fand Anfang Mai im Schloß zu Arolsen statt.

Die jüngste Schwester des Fürsten zu Waldeck und Pyrmont, Prinzessin Elisabeth, vermählte sich mit dem Erbgrafen Alexander zu Erbach-Schönberg. Die sechsundzwangzigjährige Prinzessin, eine Tochter des verstorbenen Fürsten Georg Viktor und der ebenfalls bereits verstorbenen Fürstin Helene, ist die Schwester der Fürstin zu Bentheim-Steinfurt, der Königin-Witwe Emma der Niederlande und der verwitweten Herzogin von Albany, der Mutter des jungen Herzogs, der berufen ist, dereinst den Thron von Sachsen Koburg-Gotha einzunehmen.

Mit der zweiten Gemahlin ihres verstorbenen Vaters, der verwitweten Fürstin Luise zu Waldeck und Pyrmont, verbindet die junge Prinzessin ein inniges Freundschaftsverhältnis. Der Gemahl der Prinzessin, Erbgraf Alexander zu Erbach-Schönberg, ist der älteste Sohn des Grafen Gustav und der Gräfin, geb. Prinzessin Marie von Battenberg. Unter den fürstlichen Gästen, die zu den Hochzeitsfeierlichkeiten auf Schloß Arolsen erschienen waren, befanden sich außer den Schwestern der Braut, den Eltern und Angehörigen des Bräutigams auch die Königin-Witwe Emma der Niederlande, die junge Königin Wilhelmine, das württembergische Königspaar sowie der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden mit ihrem Gefolge.

Unsere Abbildung zeigt die glänzende Hochzeitsgesellschaft auf Schloß Arolsen.

Dieser Artikel erschien zuerst 1900 in Die Woche.